Am jetzigen Wirtschaftsweg wird die Wohnbebauung Kälberwaid in Mönchweiler weiterentwickelt, im nächsten Frühjahr soll die Erschließung beginnen. Foto: Hettich-Marull

Bei der Gemeinde Mönchweiler ist man zuversichtlich: Das Wohnbaugebiet Kälberwaid III kann im Frühjahr 2023 erschlossen werden.

Mönchweiler - Läuft alles wie geplant, könnten bis zum Herbst 2022 die entsprechenden Arbeiten ausgeschrieben werden. Am Donnerstag gab der Gemeinderat grünes Licht zur Offenlage – in der Septembersitzung soll es dann den Satzungsbeschluss für das neue Baugebiet geben.

Geeinigt hatte man sich im Vorfeld auf die städtebauliche Variante 2: Die bestehende Straße "Kälberwaid" wird weiter in Richtung Osten geführt, indem der bestehende Feldweg an der Breite erweitert wird. Von einer zentralen Sammelstraße aus verzweigen sich zwei Anliegerstraßen in Nord/Südrichtungen. An den beiden Stichstraßen entstehen im nördlichen Bereich vornehmlich Einfamilien- und Doppelhäuser. Im südlichen Bereich entstehen Mehrfamilienhäuser, Doppel- und Einfamilienhäuser. Zur freien Landschaft hin und zum bestehenden Baugebiet Kälberwaid II sollen dabei kleine Einzelhäuser entstehen, zum Nahversorger Netto hin werden vier Mehrfamilienhäuser geplant.

Zentrale Grünfläche mit Spielplatz

Eine zentrale Grünfläche als "Quartiersplatz" mit Spielplatz wertet das Baugebiet erheblich auf. Vorhandene Wohnhöfe sollen das Ziel fördern, ein familienfreundliches Wohnumfeld entstehen zu lassen – ein Ort, an dem kaum Kfz-Verkehr stattfinden wird. Mit dem optimierten Entwurf geht die Kälberwaid III nun in die Offenlage.

Im Laufe der Planungen hat die Gemeinde Mönchweiler beschlossen, das städtebauliche Konzept für ein vollständig klimaneutrales Wohnbauquartier zu entwickeln. Hierfür wird eine Heizzentrale geplant, der gesamte Wärme- und Strombedarf soll vor Ort aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Größtes Fragezeichen bei der Umsetzung des neuen Wohnbaugebietes sind die schwer einschätzbaren Kosten. Man wisse tatsächlich nicht, so Bürgermeister Rudolf Fluck, wohin sich die Erschließungskosten bewegen. Genau so wenig könne man Stand heute sagen, wie viele Grundstücke verkauft werden können und wie viele Bauherren in der Lage sind, ein Bauvorhaben durchzuführen. Zwar gibt es für die geplante Bebauung sehr viele Interessenten – wer jedoch am Ende dabei bleibt, ist nicht absehbar. Baukosten schießen durch die Decke, die Kreditzinsen haben sich bereits erhöht. "Alles ist im Moment im Fluss, wir können nur schwer abschätzen, wo das hinführt." Dennoch möchte man das gesamte Baugebiet erschließen.

Teilerschließung spart kaum Kosten

"Würden wir sagen, wir erschließen nur einen Teil, würden wir kaum Geld einsparen", erklärte Bauamtsleiter Berthold Fischer. Andererseits sei es wichtig, so war die einhellige Meinung am Ratstisch, dass die Gemeinde neue Wohnbebauung für interessierte Bauherren vorhält. Man habe zwar in letzter Zeit die Innenverdichtung in der Gemeinde forcieren können: "Es gab einige sehr gute Entwicklungen", berichtete Bürgermeister Fluck. Dennoch seien diese Möglichkeiten endlich und deshalb ein neues Wohnbaugebiet in Ortsrandlage unabdingbar für Mönchweiler. Man versuche den Landschaftsverbrauch so gering wie möglich zu halten. "Deshalb haben wir uns auch für die Genehmigung einer zweigeschossigen Bauweise entschlossen", erklärte Fluck.