Seit dem ersten Spatenstich im Gebiet Kälberwaid von Mönchweiler im Jahr 2012, hier vorgenommen durch (von links) Friedrich Scheerer, Hartmut Weißer, Georg Bantle und Rainer Christ, ist viel passiert. Im jetzt dritten Abschnitt ergibt sich eine überraschende Wendung in der Planung. Foto: Hettich-Marull

In Sachen Kälberwaid III muss die Gemeinde Mönchweiler, zumindest in der ursprünglich angedachten Variante, zurückrudern.

Mönchweiler - Gut gedacht – aber leider am Ende viel zu teuer. Bürgermeister Rudolf Fluck musste in der jüngsten Sitzung einen wichtigen Punkt von der Tagesordnung nehmen. Im September hatte der Gemeinderat einer Anpassung des Bebauungsplans Kälberwaid III mit einer klassischen Einfamilien-, Doppelhaus-Bebauung, einer Reihenhausbebauung und den mehrgeschossigen Wohnungsbau beschlossen. Im Oktober beschloss man im Nachgang die Vermarktung einer Teilfläche im Bereich des mehrgeschossigen Wohnungsbaus und der Reihenhausbebauung – die Verwaltung wurde beauftragt, ein Verhandlungsverfahren durchzuführen. Für die Abwicklung des Verfahrens mit Teilnahmewettbewerb sollte ein Partner beauftragt werden, der im Vergaberecht über die entsprechende Erfahrung verfügt und das ambitionierte Projekt möglichst kurzfristig begleitet und zum Abschluss bringen kann.

Das Ziel bleibt trotz neuen Wegs

Bereits im ersten Quartal 2022 wollte man soweit sein, den Zuschlag für ein möglichst perfektes Angebot erteilen zu können. In der Gemeinderatssitzung erklärte Bürgermeister Fluck nun, dass man von dieser Form des Vergabeverfahrens Abstand nehmen müsse. "Wir halten nach Rücksprache mit den Bürgermeisterstellvertretern die Durchführung auf Grund der hohen Kosten nicht mehr für vertretbar", erklärte der Rathauschef in der Sitzung. Man müsse nun nach einer anderen Lösung suchen – ohne die gewünschte Zielsetzung aus dem Auge zu verlieren und eine gut durchmischte Bebauung zu erreichen.

Kleingliedriger und vereinfacht

Man werde den Bebauungsplan kleingliedriger auslegen und den mehrgeschossigen Wohnungsbau für sich betrachten. Das geplante Reihenhausquartier werde einen anderen Zuschnitt erhalten. Das bedeute auch, dass die Gemeinde die Erschließung der Kälberwaid III selbst schultern muss – die erschlossenen Grundstücke würden dann über eine vereinfachten Bewertungsmatrix den Interessenten angeboten. Im Gemeinderat würden zuvor die Eckpunkte für eine Bewertung festgelegt und am Ende über ein transparentes Verfahren die Grundstücke veräußert.

Kosten laufen aus dem Ruder

"Alles andere wäre aus meiner Sicht nicht mehr vertretbar", machte Fluck deutlich. Die Durchführung des zunächst geplanten Verfahrens stehe in keiner Relation zum zu erzielenden Grundstückserlös. Es sei sein Vorschlag gewesen, das Flurstück 289 mit rund 10 000 Quadratmetern als ein Wohnbaukonzept zu veräußern. "Das war grundsätzlich ein guter Ansatz, doch nun scheinen die Kosten komplett aus dem Ruder zu laufen." Man müsse nun für den Grundstücksverkauf auf diesem Flurstück kleiner Flächen bilden – die jedoch trotzdem eventuellen Interessenten viele Möglichkeiten offen lässt.