Chris Sluiter und Mareike Maschke stellten ihre Arbeit im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss vor. Foto: Krokauer

Jugendreferent Chris Sluiter und seine Mitarbeiterin und Schulsozialarbeiterin Mareike Maschke sind zufrieden: Sie haben jetzt eine überwiegend positive Bilanz über ihre Arbeit in Jugendhaus und Schule gezogen.

Schömberg - Die Startbedingungen für Jugendreferent Chris Sluiter und seine Mitarbeiterin und Schulsozialarbeiterin Mareike Maschke in Schömberg waren alles andere als optimal. Maschke begann ihre Arbeit Anfang 2020. Wenig später brach die Corona-Pandemie über die Welt herein. Um die gleiche Zeit trat Selina Albert ihre Stelle als Jugendreferentin in Schömberg an. Doch Albert schmiss schnell den Bettel wieder hin. Die Folge war eine Interimslösung mit Maschke.

Solider Stamm

Im Februar 2021 nahm der erfahrene Sozialpädagoge Chris Sluiter seine Arbeit im Jugendhaus Schömberg auf. Jetzt läuft es dort wieder. Gruppenangebote und Maßnahmen sozialer Fürsorge bescheren dem Jugendhaus einen soliden Stamm an Besuchern, heißt es im Jahresbericht des Jugendreferates für Schömberg. Maschke und Sluiter schätzen die Anzahl der regelmäßigen Besucher für das Angebot der Offenen Jugendarbeit auf rund 100 bis 150 Personen. Der "Dunstkreis" ist laut dem Bericht aber wesentlich höher. Darunter verstehen Maschke und Sluiter Jugendliche, die mindestens einmal da waren. Die Jugendlichen nutzen das Jugendhaus rege als Anlaufstelle, heißt es in dem Bericht. "Wir sind omnipräsent im Leben der jungen Leute", freute sich Sluiter bei seinem Vortrag im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss.

In der Pandemie war es nicht ganz einfach, unter den strengen Hygienebedingungen tätig zu sein. Doch es gelang, mit den jungen Leuten produktiv zu arbeiten, stellen Maschke und Sluiter in ihrem Bericht zufrieden fest. Inzwischen stellte sich so etwas wie Alltag ein. "Der offene Bereich ist gut angelaufen", freute sich Sluiter in der Ausschusssitzung. Bei den Öffnungszeiten gibt es inzwischen eine Kontinuität. Mit der Lockerung der Corona-Regeln war es in diesem Jahr sogar möglich, Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Inzwischen gibt es wieder Ausflüge und Aktivitäten außer der Reihe.

Striktere Trennung

Die Altersstruktur der jungen Leute ist nicht sehr homogen. Sluiter machte deutlich, dass es hier künftig eine striktere Trennung geben soll. So sind die Nachmittage für die Neun- bis 14-Jährigen reserviert. Ab 18 Uhr dürfen diejenigen kommen, die 15 Jahre und älter sind. Es gebe einfach verschiedene Interessen, stellte Sluiter fest. Der klassische Durchschnittsbesucher ist zwischen 14 und 17 Jahre alt. Sluiter beobachtet jedoch, dass auch immer mehr Kinder im Alter zwischen zehn und 13 Jahren in das Jugendhaus kommen. 73 Prozent der Gäste sind männlich, berichtete er.

Bis Ende des Jahres müssen Maschke und Sluiter eine Konzeption für das Jugendhaus erstellen und dem Kreisjugendreferenten vorlegen. Anfang des nächsten Jahres wird die Konzeption dann vorgestellt.

Ukrainische Kinder integrieren

Maschke ist 7,8 Stunden in der Woche (20 Prozent einer Stelle) für die Schulsozialarbeit zuständig. Wichtige Bereiche sind die Einzelfallhilfe und die Beratung. Dabei geht es unter anderem darum, Konflikte zu klären. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die sozialpädagogische Gruppenarbeit. Hier geht es um Themen wie Teamfähigkeit, Toleranz und Respekt. Von den 18 Klassen in der Ludwig-Uhland-Schule besuchte Maschke im Schuljahr 2021/2022 elf Klassen. Darüber hinaus beteiligte sich das Jugendhaus am Sommerferienprogramm. Als Beispiele nannte Maschke unter anderem einen "Pizzaday", einen Mädchennachmittag und eine Fotoaktion. Eine aktuelle Herausforderung besteht darin, Kinder aus der Ukraine zu integrieren.

Für die Arbeit von Maschke und Sluiter gab es im Ausschuss nur Lob. So zeigte sich Gemeinderat Dominik Dast (UWV) beeindruckt von den Berichten: "Es ist saugeil, was da abgeliefert wird." Dasts Fraktionskollege Tino Bayer sagte, dass er nur positive Rückmeldungen bekomme. Er fragte Maschke, ob 20 Prozent einer Stelle für die Schulsozialarbeit reichen würden. Das reiche nicht, war Maschkes klare Antwort. Außerdem wollte Bayer wissen, ob die jungen Leute einen Jugendgemeinderat wünschten. Sluiter antwortete, dass ein Jugendgemeinderat eine Option sei. Es gebe aber auch andere Möglichkeiten der Beteiligung.

Netzwerke sind wichtig

CDU-Fraktionschef Joachim Zillinger fragte, wie viele Stammbesucher das Jugendhaus hat. Sluiter schätzt ihre Zahl auf zehn Personen. Daneben gebe es sporadische Gäste. Zillinger sprach auch das Thema soziale Medien an und wie es sonst mit Netzwerken aussehe. Netzwerke seien ganz wichtig, so Sluiter. Zum Thema Handy meinte er, dass Kids heutzutage in zwei Realitäten lebten und zwar in einer physischen und einer Online-Realität. Er räumte ein, dass Grundschulkinder inzwischen an Dinge kämen, die nicht für Grundschulkinder gedacht seien. "Da sind auch die Eltern gefragt", stellte Sluiter fest.

Gemeinderat Jan Neuweiler (MUZ) sprach das Thema Inklusion an. Sluiter sah hier kein Problem. Das Jugendhaus sei barrierefrei. Es gebe ein Behinderten-WC.

In ihrem Bericht zur Arbeit im Jugendhaus beschreiben Jugendreferent Chris Sluiter und seine Mitarbeiterin Mareike Maschke, was Offene Jugendarbeit ist. Dabei geht es um Offenheit gegenüber allen jungen Menschen unabhängig von Herkunft, Kultur und Religion. Ein weiteres Prinzip ist die Freiwilligkeit. Die Jugendlichen sollen unverbindlich und aus eigenem Antrieb die Angebote nutzen. Außerdem spielt die Lebensorientierung eine Rolle. So werden Milieus berücksichtigt, aus denen die Jugendlichen kommen. Schließlich geht es um Mitbestimmung darüber, was im Jugendhaus passiert.