Klaus Schüller erinnert im Zuge der Matinee an persönliche Begegnungen mit seinem Freund und ehemaligen Kollegen Jochen Winckler. Im Hintergrund ist ein Foto des Kunstwerks zu sehen, welches die Zinzendorfschulen erstanden haben. Foto: Zinzendorfschulen

Eine sichtbare Spur hat Jochen Winckler an den Zinzendorfschulen Königsfeld hinterlassen – auch in Kunstform.

Ein Werk von Winckler ziert nun die Zinzendorfschulen in Königsfeld. Mit einer Matinee haben die Zinzendorfschulen des im April verstorbenen Künstlers, Erziehers und Internatsleiters Jochen Winckler gedacht.

Anlass war die Anschaffung des Kunstwerks, das 1974 in seinem Erzieherbüro im Haus Spangenberg, das damals gleichzeitig seine Werkstatt war, entstanden ist. Spender hatten die Zinzendorfschulen dabei unterstützt.

Nun hängt es im Foyer des Lernateliers zwei Stockwerke über jener ehemaligen Werkstatt, die mittlerweile zum Klassenzimmer umgebaut wurde. Das Kunstwerk ohne Titel sprach für sich.

Jeder Interpretation entzogen

„Jochen Winckler hat seine Werke jeder Interpretation entzogen“, erklärte Schulleiterin Erdmuthe Terno, bevor Details der aus vielen Elementen bestehenden Metallarbeit in einer Diashow gezeigt wurden. Auch andere Werke waren als Foto und im Rahmen eines Films über eine Ausstellung zu sehen.

Um den Künstler als Erzieher zu beschreiben, ließ Erdmuthe Terno ihn selbst zu Wort kommen, indem sie einen Artikel vorlas, den er 1985 für den Königsfelder Gruß verfasst hatte. Ästhetik im Internat war das Thema – und der Bericht zeigte die Mischung aus der Schaffung kreativer Freiräume und dem Setzen von Grenzen, mit der Winckler seinen pädagogischen Auftrag erfüllte.

So wurde er von anderen erlebt

„Er war ein toller Erzieher“, so die Schulleiterin, „sehr klar, aber trotzdem freundlich.“ Wincklers ehemaliger Kollege und Freund Klaus Schüller erinnerte an ihn als großzügigen, gastfreundlichen Menschen, der „unheimlich gut loben konnte.“

„Wäre gerne bei ihm Schüler gewesen“

Mit positiver Verstärkung habe er seine Schüler motiviert und sich immer für sie eingesetzt. „Ich wäre gerne bei ihm Schüler gewesen.“

Musikalisch wurde die würdige Veranstaltung von dem Komponisten und Pianisten Matthias Zumbroich begleitet, der selbst vor vielen Jahren ein Schüler Wincklers war. Zur Matinee waren neben Kunstliebhabern, Weggefährten und Freunden des Verstorbenen auch viele von Wincklers ehemaligen Schülern aus fünf Jahrzehnten gekommen, um den Künstler und sein Werk zu würdigen. Beim anschließenden Sektempfang tauschten sie Erinnerungen und Fotos aus.

Auf der Webseite der Zinzendorfschulen sind Fotos von Wincklers Kunstwerken und Filme unter www.zinzendorfschulen.de/jochen-winckler zu sehen.