Wer von einer Zecke gebissen wird, sollte schnell handeln - die Übertragung der FSME-Erreger findet in den ersten Stunden nach dem Stich statt. Zum Entfernen eignet sich am besten eine Zeckenzange. Foto: Gesundheitsamt Rottweil

Die Zeckensaison hat jetzt begonnen. Die kleinen Tierchen lauern auch im eigenen Garten. Das Gesundheitsamt Rottweil klärt über die Gefahren auf – und rät zur rechtzeitigen Impfung.

Beim Thema gefährliche Zeckenstiche ist der Kreis Rottweil ganz vorne mit dabei: Im Baden-Württemberg-Vergleich der FSME-Erkrankungen liegt der Landkreis an dritter Stelle. Vergleicht man die letzten fünf Jahre, haben nur die Kreise Freudenstadt und Kreis Calw eine höhere Inzidenz bei der tückischen Hirnhautentzündung.

Saison hat bereits begonnen

Das Gesundheitsamt Rottweil rät zur Impfung, denn die Zeckensaison hat bereits begonnen. Der Kreis Rottweil gilt schon seit längerem als FSME-Risikogebiet. Die Zecken, die hier vorkommen, übertragen das Virus der sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis besonders häufig.

Zwölf Fälle von FSME im Jahr 2022

Schon 2022 hatte sich die Aktivität der gefährlichen Parasiten wegen der milden Winter erhöht, und es ist laut Mitteilung des Gesundheitsamts zu befürchten, dass sich das jetzt noch verstärkt. Davon geht auch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg aus. Im Kreis Rottweil wurden im Jahr 2022 bereits zwölf Fälle von FSME registriert, im Vergleich zu sieben Fällen in 2021. Besonders alarmierend: die große Mehrheit der Betroffenen musste im Krankenhaus behandelt werden.

Viele FSME-Infektionen verlaufen jedoch eher leicht und werden häufig mit einer Grippe verwechselt. „Problematisch wird es, wenn die Erreger eine Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks verursachen. Lähmungen der Arme und Beine oder gar eine Atemlähmung können die Folge sein“ erklärt Marco Sandmann, im Gesundheitsamt Rottweil für das Thema Prävention zuständig.

Vorsicht auch im Garten

Um sich zu schützen, ist es wichtig, nicht nur im Wald, sondern auch bei Aufenthalten in Stadtparks und Gärten vorsichtig zu sein. Im Kreis Rottweil kam es laut Mitteilung bereits zu FSME-Infektionen, die höchstwahrscheinlich durch Zecken im eigenen Garten hervorgerufen wurden.

Deshalb rät Martine Hielscher, Ärztin im Gesundheitsamt, zur Impfung. „Die Schutzimpfung gegen FSME wird für Bewohner von Risikogebieten von den Krankenkassen übernommen und sollte alle drei bis fünf Jahre, je nach Alter und Impfstoff, aufgefrischt werden.“ Als weitere Maßnahme bei Outdoor-Aktivitäten in Risikogebieten rät das Gesundheitsamt Rottweil zu langer Kleidung. Am besten in hellen Farben – darauf entdeckt man die dunklen Zecken deutlich besser. Nach dem Unkrautjäten oder dem Spaziergang sollte man sich regelmäßig auf Zecken absuchen und diese möglichst schnell entfernen. Denn die die Übertragung der FSME-Erreger findet in den ersten Stunden nach dem Stich statt.