Jetzt beißen sie wieder, die Zecken. Foto: Erik_Karits/Pixabay

Im Kreis Rottweil gibt es offenbar immer mehr Borreliose-Infektionen durch Zeckenstiche. Die AOK informiert über die Entwicklung und gibt Tipps zu Erkennung und Vorbeugung.

Kreis Rottweil - Der Frühling kommt und mit ihm die Zecken. Sie mögen die Wärme. Die kleinen Blutsauger können FSME und Borreliose übertragen und sind leider auch im Kreis Rottweil aktiv. Die Zahl der Erkrankungen wächst stetig, wie aus den Zahlen der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg hervorgeht.

 

Wurden 2016 im Landkreis noch 294 Borreliose-Fälle diagnostiziert, waren es 2020 bereits 388. "Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwankt kleinräumig sehr stark", erklärt Hans-Joachim Pieronczyk, Leiter des AOK-KundenCenters in Rottweil. Bei Untersuchungen in Deutschland und der Schweiz wurden nach einem Zeckenstich bei 2,6 bis 5,6 Prozent der Betroffenen eine Borrelien-Infektion nachgewiesen. Nur ein kleiner Teil der Infizierten erkrankt.

Wanderröte ist ein Symptom

Ein Symptom ist meist die sogenannte "Wanderröte". Sie tritt nach einigen Tagen, oft auch erst nach Wochen, auf. "Diese deutliche ringförmige Hautrötung ist normalerweise im Zentrum blasser als am Rand", beschreibt es Hans-Joachim Pieronczyk. "Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen." Weitere Symptome können Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit sein.

Mehr Frauen erkranken

Auffällig ist, dass mehr Frauen als Männer an Borreliose erkranken. Im Jahr 2020 waren es im Gebiet der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg 477 Frauen und 414 Männer. Betroffen ist vor allem die Altersgruppe zwischen 45 und 70 Jahren. Gefallen sind laut RKI, die Zahlen der FSME-Fälle im Kreis Rottweil. Im Jahr 2016 waren 13 Versicherte in Behandlung, 2021 sieben, während im Jahr 2020 20 FSME-Fälle gemeldet wurden. "Während es für die von Bakterien verursachte Borreliose keine Schutzimpfung gibt, kann man sich vor der von einem Virus verursachten Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, durchaus schützen", sagt Hans-Joachim Pieronczyk. Experten empfehlen für einen vollen Impfschutz drei Impfungen in zeitlichen Abständen. Danach sind die Geimpften mindestens drei Jahre vor einer FSME-Infektion geschützt.

Zum Schutz vor Zecken rät der AOK-KundenCenterleiter beim Aufenthalt im Grünen zu langärmeliger Kleidung und langen Hosen. "Denn Zecken fallen nicht von Bäumen", räumt Pieronczyk mit einem Irrtum auf. "Sie sitzen auf Grashalmen, an Buschzweigen oder im Unterholz und lassen sich im Vorbeigehen abstreifen." Nach Aktivitäten im Wald, auf dem Feld oder auf Wiesen sollte man sich zuhause gründlich absuchen, so der Rat.