Ein gut befestigter Zaun schützt die 4500 Hühner des Fecker-Hofs vor Fuchs-Angriffen. Dieses Exemplar ist besonders neugierig und schaut dem Fotografen direkt in die Linse. Foto: Kauffmann

Der Fuchs geht um in Bisingen: Mehrere Hühner von Privatbesitzern hat er schon gerissen. Der Geflügelhof Fecker hat das Problem nicht mehr. Was tut man dort, um das Wildtier abzuhalten?

Bisingen - Es sind gut 4500 Hühner und 70 Gänse, die auf dem Gelände des Fecker-Hofs leben, Eier legen und gackern. Anders als wenige Kilometer weiter im Ort, sind sie für das Raubtier aber alles andere als ein gefundenes Fressen.

Problem erledigt sich vor einigen Jahren

Wie Jürgen Fecker berichtet, hat sich das Fuchs-Problem für ihn vor einigen Jahren erledigt: Entlang des Zauns wurden Stahlmatten verlegt, die etwa 70 Zentimeter ins Freiluftgehege hineinreichen. Dieser geflochtene Draht ist inzwischen nicht mehr zu sehen, weil er mit der Zeit überwuchert und zugedeckt wurde.

Diese Fuchs-Abwehr scheint zu funktionieren: Wie Fecker berichtet, sieht er entlang des Zauns immer wieder Löcher, die das Wildtier gräbt. Füchse graben jedoch keine Tunnel und wenn sie ins Gehege wollen, müssten sie aufgrund der Tiefe des Drahts genau das machen.

Hühner sind "geschockt", wenn Fuchs da war

Die Füchse, die zu Feckers Hühner wollen, haben seit der Befestigung der Stahlmatten allesamt aufgegeben. Durchgekommen ist keiner.

Das ist auch besser so, denn der Hühner-Experte Fecker bestätigt, was bereits einige Betroffene in Bisingen berichtetet haben: "Die Hühner sind ganz geschockt", wenn der Fuchs da war.

Als der Fecker-Hof die Stahlmatten noch nicht verbaut hatte, schaffte es ein Fuchs zu den Gänsen: 45 teils wenige Wochen alte Federtiere waren tot. Grund dafür war, dass im Gänsestall Panik ausbrach und manche Tiere im Tumult erstickten.

"Füchse sind nicht dumm"

Gleichwohl: "Füchse sind nicht dumm", sagt Fecker. Sie wüssten genau, wo sie am leichtesten Futter erhalten und suchen diese Stellen immer wieder auf. Nicht sachgerecht entsorgter Kompost und Katzenfutter lockten die Tiere beispielsweise an.

Umgekehrt merkten die Füchse: Beim Fecker-Hof brauchen sie viel Energie fürs Graben, haben aber keinen Erfolg – und versuchen es in der Tendenz weniger.

Verscheuchen? "Sinnlos"

Was man tun könnte, um das Tier zu verscheuchen? "Verscheuchen ist sinnlos", sagt Fecker. Und ein Radio aufzustellen sei ebenfalls nutzlos, denn die Tiere gewöhnten sich schnell daran und merkten rasch, dass von der Musik keine Gefahr ausgeht.

Was hingegen hilft, wäre ein Zaun, der dem Tier einen leichten elektrischen Stoß versetzt. Ebenso hält ein in die Erde verlegter Draht – wie beim Fecker-Hof – die Tiere ab. Auch daran wird sich ein Fuchs nämlich erinnern.