Das Hotel Pfaff befindet sich direkt gegenüber dem Triberger Wasserfall und verspricht seinen Gästen auf der Homepage eine Bleibe für einen urig-traditionellen Aufenthalt mit Schwarzwälder Flair. Der Familienbetrieb ist nun verkauft worden.
Triberg - Seit 140 Jahren kennt man das Hotel in Triberg, aber auch in aller Welt, dank der internationalen Wasserfallbesucher. Ende Juni endet nun die 140-jährige Familien-Geschichte des renommierten Traditionshauses.
Andere Lösung gewünscht
Der Abschied fällt meist nicht leicht, wenn eine Ära endet – wenn man sich eine andere Lösung gewünscht hätte, noch weniger: Davon kann die Triberger Familie Pfaff ein Lied singen. Schweren Herzens geben Peter Pfaff und seine Töchter Simone Russell und Nicole Pfaff den seit nunmehr 140 Jahren bestehenden Familienbetrieb Hotel-Restaurant-Pfaff GmbH in Triberg nach fünf Generationen zum 30. Juni dieses Jahres auf.
Peter Pfaff und seine 2019 verstorbene Frau Erika haben den Betrieb im Herzen der Wasserfallstadt viele Jahre erfolgreich geführt. Ab 2004 wurde er von den Töchtern Simone und Nicole übernommen. Peter Pfaff war jedoch weiterhin das Oberhaupt des Familienbetriebs und Hüter der qualitativ hochwertigen Küche. Eine frische Küche mit lebend-frischen Forellen, eine regionale und saisonale Speisekarte mit Wildgerichten prägten zu den eigenen Kreationen von Pfaff das kulinarische Angebot des Hauses.
Gast als König
Und ihr Credo: Immer war "der Gast ein König", von der Familie im Betrieb persönlich umsorgt, mit Schwarzwälder Spezialitäten verwöhnt und auch als Hotelgast stets liebevoll betreut.
Die Entscheidung zum Verkauf sei nicht nur eine Frage des Alters und der Gesundheit, so der mittlerweile 81-jährige Senior-Chef. Es war kein Nachfolger in der Familie, der den Betrieb weiterführen wollte. Die beiden Töchter Nicole Pfaff und Simone Russell haben sich längst beruflich anders orientiert. Eine Freiheit, die Pfaff seinen Töchtern zugestehen wollte.
Nun ist es eine freie Entscheidung: "Ich gebe das an einem Punkt ab, an dem ich zufrieden sein kann", sagt der 81-Jährige. "Unsere Familie hat über Generationen etwas erreicht und kann damit abschließen. Dennoch – dass die Tradition nun endet, schmerzt."
Investorin steigt ein
Eine Investorin aus München, wie Pfaff auf Nachfrage mitteilt, hat bereits im Dezember vergangenen Jahres die Hotel-Restaurant-Pfaff GmbH gekauft und wird ihre Pächter Katrin und Oliver Overhage aus der Region Waldshut ab kommendem 1. Juli den Betrieb weiterführen lassen. Dies mit dem Versprechen, dass "alles bleiben wird, wie es ist". Das Hotel-Restaurant Pfaff soll nach alter Tradition weitergeführt werden, die gute regionale Küche weiter Bestand haben, und auch die fünf langjährigen Mitarbeiter des Hauses, die laut Pfaffs mittlerweile wie die eigene Familie zum Haus gehören, werden von den neuen Pächtern übernommen.
Viele Kartons sind bereits gepackt. Familie Pfaff steckt schon mitten im Umzug. Der Abschied von Heimat und Elternhaus fällt dennoch schwer. Doch da ist auch ein kleines bisschen Vorfreude, auf "einen wohlverdienten Feierabend nach arbeitsreichen Jahren im Gastgewerbe".
Gutscheine jetzt einlösen
Eine letzte Bitte haben Pfaffs an alle Gäste, die noch im Besitz von Gutscheinen sind: "Bitte lösen Sie die Gutscheine bis spätestens 12. Juni 2022 ein, da diese durch die Geschäftsübergabe nach diesem Datum ihre Gültigkeit verlieren. Eine Barauszahlung ist leider nicht möglich."
Es wird für Familie Pfaff ein stiller Abschied werden, ohne große Feier. Ihren treuen Gästen möchte sie für die vielen Jahre danken, für die Feste, die in ihren Räumen gefeiert wurden, für die vielen schönen Stunden, an denen sie teilhaben durfte.
"Es wird uns schon fehlen", sind sich Peter Pfaff und seine älteste Tochter Simone Russell einig – aber sie freuen sich auch auf einen neuen Abschnitt und auch darauf, endlich mehr Zeit für die Familie zu haben. "Trotzdem", so sagen sie, "wird es uns immer wieder zurück nach Triberg ziehen, dann aber werden wir nur als Gäste im Hotel Pfaff sein."
