Der Manfred-Volz-Sportplatz in der Mühlener Straße Foto: Schülke

Lässt das Rathaus den Sportverein bei seiner Suche nach einem neuen Sportplatz hängen? Die Stadtverwaltung weist das zurück.

Horb - Der FC Horb sucht einen Standort für einen neuen Sportplatz und fühlt sich von der Stadt im Stich gelassen. Bisher ging es um den Platz in der Mühlener Straße, der bereits vor vier Jahren Thema wurde, als es um die Hochbrücken-Baustelle ging. Schon damals war klar: Der FC wird diesen Platz irgendwann nicht mehr nutzen können. Mittlerweile steht auch die Zukunft des Platzes im westlichen Stadtteil, in der Stadionstraße, in den Sternen. Denn dort könnte Bosch-Rexroth Bedarf für eine Firmenerweiterung anmelden. Also droht der Stadt Horb der Verlust ihrer beiden Sportplätze im Neckartal. Jetzt macht der FC der Stadt Vorwürfe, sie schiebe das Thema vor sich her, obwohl der FC bereit sei, sich namhaft an einem neuen Platz zu beteiligen. Die Verwaltung sieht das allerdings anders.

"Regelmäßiger Austausch"

In einer Stellungnahme schreibt die Stadtverwaltung: "Wir glauben nicht, dass dem Gemeinderat oder der Stadtverwaltung der Vorwurf gemacht werden kann, sie hätten sich nicht ausreichend um die Belange des FC Horb gekümmert. Tatsache ist, dass es einen regelmäßigen Austausch mit dem Verein gibt. Wir werden – wie bisher auch – mit dem Verein das konstruktive Gespräch suchen."

Die Stadt Horb und der Horber Gemeinderat sind seien sich im Zusammenhang mit Bosch-Rexroth sehr wohl im Klaren darüber, dass ein Ersatz für das Stadion gefunden werden müsse, falls die Erweiterung tatsächlich kommen sollte. Deshalb werde sich der Gemeinderat auch mit alternativen Standorten befassen. "Allerdings hatte Oberbürgermeister Rosenberger bereits kürzlich im Pressegespräch zur möglichen Erweiterung von Bosch-Rexroth erklärt, dass im Falle einer Erweiterung es Übergangsphasen geben wird, die sowohl die Nutzergruppen der Sporthallen (Tauchsteinhalle Kreis, Stadionhallen Stadt) als auch die des Stadions betreffen", heißt es weiter in der Mitteilung.

Potenzial auf anderen Sportplätzen?

Die Stadt macht auch auf einen weiteren Umstand aufmerksam: Bei einer Flächenstadt wie Horb, "in der es viele Sportplätze und Hallen gibt, deren Auslastung sicherlich noch gesteigert werden kann, wird es auch hierfür eine Lösung geben". Die Andeutung weist auf ein Problem hin, das durchaus noch ernsthafter werden könnte: In vielen Vereinen geraten das Ehrenamt und die Vereinsarbeit allgemein unter Druck. Steigende Energiekosten für Vereinsheime und Fahrten zu Wettkämpfen sowie andere gesellschaftliche Entwicklungen könnten dem Vereinssport in seiner bisherigen Form weiter zusetzen – mit den Folgen, dass künftig weniger Sportstätten gebraucht werden? Müssen folglich alle Vereine an einen Tisch und die Karten offenlegen.

Die Stadtverwaltung schreibt jedenfalls: "Es spricht nichts dagegen, dass der Verein auch selbst nach Lösungen sucht. Wir werden ihn hierbei begleiten und die entwickelten Ideen in den Gemeinderat zur Beratung einbringen. Selbstverständlich ist aber auch, dass der FC Horb nicht ausschließlicher Ansprechpartner für ein gesamtstädtisches Sportkonzept ist. So wurde es mit dem Verein auch kommuniziert, zuletzt vor drei Wochen."