Ein Bild, das in nicht allzuferner Zukunft Wirklichkeit werden könnte: die Horber Hochbrücke Foto: Animation RP Foto: Schwarzwälder-Bote

Bundesverkehrsminister Dobrindt stuft Projekt erneut als "vordringlich" ein. Baukosten: 50 Millionen Euro.

Horb/Freudenstadt - Das ist endlich eine gute Nachricht für die Freunde der Hochbrücke. Das Projekt wurde im neuen Bundesverkehrswegeplan erneut als "vordringlich" eingestuft.

Die Nachricht kam am Mittwochnachmittag. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte gerade den Entwurf des Bundesverkehrswegeplan 2030 vorgestellt.

Auf Seite 80 steht, gelistet unter "Vordringlicher Bedarf" und "Vordringlicher Bedarf-Engpassbeseitigung", dritte Spalte von oben, mit der Projektnummer B28n-B32-G60-BW-T2-BW, OU Horb (Neckartalquerung). Baukosten: 50 Mio. Euro. Das heißt: Die Hochbrücke ist ganz vorne. Ziel dieser Einstufung, so schreibt das Bundesverkehrsministerium sei es, "die Vorhaben im Geltungsbereich bis zum Jahr 2013 umzusetzen bzw. zu beginnen".

Michael Theurer spricht von "Super-Nachricht"

Der Tunnel Freudenstadt in Richtung Baiersbronn (Projektnummer B462-G10-BW) ist dagegen unter "weiterer Bedarf mit Planungsrecht" gelistet. Dieses Projekt hat damit schlechtere Karten gegenüber der Hochbrücke. Das Bundesverkehrsministerium schreibt: "Das sind Vorhaben, für die grundsätzlich ein Bedarf gesehen wird, deren Investitionsvolumen jedoch den voraussichtlich zur Verfügung stehenden Finanzrahmen überschreitet." Vor 2030 wird sich hier also wohl eher nichts bewegen.

Für Horbs OB Peter Rosenberger ist die Einstufung der Hochbrücke eine gute Nachricht: "Ich bin erleichtert. Aus Sicht der Stadt und des Landkreises ist es wichtig, dass die Hochbrücke in den vordringlichen Bedarf eingestuft wurde. Da dürfen wir sicherlich alle Hans-Joachim Fuchtel dankbar sein, der da ordentlich geschoben haben dürfte. Trotzdem bedaure ich, dass die anderen wichtigen Projekte im Landkreis sich weiter verzögern. Die waren zwar auch planungsmäßig noch nicht so weit wie wir mit der Hochbrücke. Ich hätte mich aber gefreut, wenn auch diese Projekte eine bessere Chance bekommen hätten. Insgesamt muss ich mich bei allen bedanken, die dafür gesorgt haben, dass der erhoffte Fahrplan für die Hochbrücke – Planfeststellung, Einstellung in den Bundesverkehrswegeplan in den vordringlichen Bedarf – so funktioniert hat."

Und für Michael Theurer (FPD), Ex-OB von Horb und "Vater" der Hochbrücke, ist das – kaum überraschend – eine "Super-Nachricht": "Das wurde ja auch Zeit. Die Stadt Horb und der Landkreis haben länger als andere Städte und Regionen auf die Beseitigung ihres Verkehrsengpasses gewartet. Jetzt muss die Planfeststellung schnellstmöglich über die Rampe, damit mit dem "Vordringlichen Bedarf" für die Finanzierung geworben werden kann. Ich gehe davon aus, dass die parteiübergreifende Zusammenarbeit in der Region für die Hochbrücke so weiter geht."

Zu den im Bundesverkehrswegeplan aufgeschobenen Projekten gehören noch die Ortsumfahrung Rauher Stich in Horb und die Ortsumfahrung Loßburg. Der Tunnel Richtung Kniebis (B28) landet unter der Kategorie "Weiterer Bedarf" – und gilt damit wohl auch als aufgeschoben.

Tunnel Richtung Kniebis aufgeschoben

Horbs SPD-Fraktionschef Thomas Mattes freut sich indes ebenfalls über die Einstufung der Hochbrücke. Er sagt: "Es ist ein Signal, dass die Brücke in absehbarer Zeit kommt. Jetzt kommt es darauf an, dass das Planfeststellungsverfahren schnell beendet wird und nicht durch Klagen verzögert wird. Ich denke schon, dass die Brücke bis 2030 gebaut werden kann. Jetzt kommt es auch auf die Bundestagsabgeordneten Saskia Esken (SPD) und Hans-Joachim Fuchtel an, dass die Mittel für den Bau bereitgestellt werden."

Auch Esken und Fuchtel selbst zeigten sich gestern indes überaus froh über den Stand der Dinge. In einer gemeinsamen Presseerklärung schrieben die beiden: "Jetzt geht es um die Umsetzung der Horber Hochbrücke. Jetzt geht es ganz konkret um den Baubeginn. Mit diesem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans sind positive Zeichen für den Landkreis Freudenstadt gesetzt", so Esken und Fuchtel übereinstimmend, "jetzt gilt es, mit Hochdruck in Richtung Realisierung der Projekte weiterzuarbeiten."