Selina und Meike haben die ideale Kopfbedeckung für dieses Wetter. Selinas Mütze ist eine Kampfansage an den Winter. Foto: Hopp

Schnee - für die einen Freude - für die anderen Arbeit. Winter-Splitter aus dem verschneiten Horb.

Horb - Der Winter hat Horb fest im Griff – für die einen bedeutet es große Freude, für die anderen jede Menge Arbeit und die eine oder andere heikle Mission auf der Straße. Wir haben uns in der Stadt umgeschaut.

Murat Yildirim muss seine ganze Fahrkunst beweisen und Ruhe bewahren. Denn er ist als Taxifahrer auf den Straßen – überwiegend nachts – unterwegs. "Gerade muss ich noch mehr Touren fahren", berichtet er. Denn viele lassen bei diesem Wetter lieber ihr Auto stehen und steigen aufs Taxi um. In den vergangenen Tagen hat Yildirim so einige schwierigen Fahrten hinter sich gebracht. "Besonders schwierig war es nach Pfalzgrafenweiler." Und auch an der Bildechinger Steige ging es in den vergangen Tagen ab und zu nicht mehr weiter. Doch dann heißt es für ihn: cool bleiben und den Fahrgast sicher ans Ziel bringen.

Die beiden Mädels Selina und Meike aus Rottenburg kämpfen am Bahnhof gegen Schnee und Kälte. "Ich mag dieses Wetter nicht", sagt Selina. Dem Winter zeigt sie ihre Meinung auf dem Kopf. Denn sie trägt eine tierische Mütze mit spitzen Zähnen. Aber so wie die Wetterprognosen aussehen, muss sie weiter die Zähne zusammenbeißen.

Apropos Mützen. Der neueste Hit scheinen Fuchs-Bommelmützen zu sein – Strickmützen mit einer Bommel aus Fuchsfell. Das erzählt Monika Schönfeld von "schönfeld mode & style". Die Nachfrage an Winterkleidung ist derzeit groß, vor allem Daunenjacken werden nachgefragt. Lange Schals und Loop-Schals sind derzeit ebenfalls im Trend, berichtet Elisabeth Vater von "Pelz Gramer".

Die Mitarbeiter des Horber Bauhofshaben derzeit alle Hände voll zu tun. Bilanz des gestrigen Tages: alle 13 Fahrzeuge im Einsatz, acht davon von Fremdfirmen. "Wir sind seit 3 Uhr nachts heute im Einsatz", erzählt Josef Appenzeller. Trotz der Schneemasse sei es eher unproblematisch gewesen. "Probleme machen uns aber schlecht geparkte Autos und abgestellte Fahrzeuge in Sackgassen, da wir ja irgendwo mit dem Schnee hinmüssen." u Klaus Oschwald steht mit seinem Sattelauflieger am Salz-Silo im Bauhof: "Letzte Woche war ich schon zwei Mal hier, um nachzufüllen." Bei dem Winterwetter reicht eine Silofüllung nur für sieben bis acht Streufahrzeuge, dann muss das Silo wieder nachgefüllt werden. Gut, dass es Oschwald da vom Salzwerk Stetten nicht so weit hat.

Ganz andere Überlegungen muss gerade Nordstettens Ortsvorsteherin Edith Barth anstellen: Sie hat am 12.12.12 drei Hochzeiten "in Weiß" – und diesmal wohl sogar in doppeltem Sinne. "Ich muss dem Bauhof Bescheid sagen, dass sie räumen, damit genügend Parkflächen zur Verfügung stellen", sagt Edith Barth. Lachend erzählt sie: "Ich habe den Brautpaaren vorher gesagt, dass sie den neuen Schlossplatz bei schönem Wetter nutzen können. Nun können die Hochzeitsgäste eine Schneeballschlacht veranstalten."

Altheims Rektor Götz Peter zog gestern Konsequenzen und strich das Nachmittagsangebot an seiner Schule. "Die Sicherheit der Schüler hat Vorrang." Deswegen war er froh, dass alle Kinder mit dem Bus wegkamen. u Kind müsste man sein. Erst im Kindergarten spielen, und dann Schlittenspaß. Und während Arta und Anton lachen und den Schnee genießen, hat es die Mutter nicht so leicht: Der Schnee auf dem Weg vor der Realschule ist schon geschmolzen: "Ganz schön schwer, die beiden!"