"Die konstruktive Kritikkultur zerbröselt". Friedliches Zusammenleben gefährdet. 

Horb - Der Neujahrsempfang in der Hohenberghalle: Ein Thema neben den Zukunftstrends ist auch die "Kinderstube", der Umgang miteinander.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger sagte in seiner Rede: "Die konstruktive Kritikkultur zerbröselt. Es wird beleidigt, gedroht, gehasst. Ein früher nicht denkbarer Stil wird zur Normalität, und fehlende Umgangsformen, vielleicht auch aufgrund mangelnder Erziehung, fördern die deutlich vermehrt auftretende Respektlosigkeit." Das spüre auch der Gemeinderat, so Rosenberger: "Wir alle spüren, dass demokratische Ergebnisse regelmäßig nicht mehr akzeptiert werden, dass Entscheidungen des Gemeinderates nicht akzeptiert werden, wenn es nicht das persönlich erwünschte Ergebnis ist."

Der FDP-Landtagsabgeordnete Timm Kern mahnte: "Wir alle spüren, das friedliche Zusammenleben steht auf dem Spiel. Wir wissen, dass aus den verbalen Unverschämtheiten in sozialen und asozialen Netzwerken Gewalttaten entstehen. Umso wichtiger ist es, dass sich die Anständigen nicht zurückziehen."

Kennedy-Anekdote

Mit einer Anekdote um den US-Präsidenten John F. Kennedy warnte Kern vor der Fehlentwicklungen in der Bildungspolitik: "Kennedy besuchte Cape Canaveral. In einem Hangar war ein Mann damit beschäftigt, den Boden zu wischen. Kennedy fragte ihn: Was tun sie hier? Der Mann antwortete: Ich bringe Menschen auf den Mond. Der Präsident salutierte."

Der Landtagsabgeordnete und bildungspolitische Sprecher seiner Fraktion zog daraus folgenden Schluss: "Jede Arbeit ist wichtig. Deshalb setze ich mich so stark für die Gleichwertigkeit von akademischer und der Berufsausbildung ein. Wir brauchen den Handwerker, der dafür sorgt, dass die Ideen der Akademiker auch Wirklichkeit werden."