Auch in Horb werden wohl künftig noch mehr Menschen einen Mundschutz tragen. Auch OB Peter Rosenberger persönlich will das nun tun. Foto: Lück

Rosenberger begrüßt die SChritte der Landesregierung. Trägt bald ganz Horb Mundschutz?

Horb - "Ich war immer beim Umgang mit den Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus sehr konservativ, was die Öffnungen anbelangt. Deshalb bin ich sehr dankbar, dass das Land jetzt sehr behutsam vorgeht." Das sagt OB Peter Rosenberger (CDU) nach der Pressekonferenz von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

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Rosenberger analysiert: "Dass die Abschlussklassen in Horb ab 4. Mai wieder zur Schule gehen dürfen, gibt uns als Schulträger genügend Zeit, alle notwendigen Schritte vorzubereiten. Wir hätten eine vorsichtige Öffnung der Schulen aber schon nächste Woche geschafft. Jetzt können wir uns in Ruhe Gedanken machen: Welche Klassenräume sind geeignet? Wie machen wir das mit den Pausenhöfen? Wie organisieren wir den Schulbusverkehr und sorgen dafür, dass die Schüler genügend Abstand halten?"

Gut in Horb: Die Schulgebäude, für die die Stadt verantwortlich ist, sind gut gerüstet. Stadtsprecherin Inge Weber: "Neben den Toiletten sind auch alle Klassenzimmer mit Waschbecken ausgestattet. So kann die vom Robert-Koch-Institut empfohlene Handhygiene in jedem Klassenraum gewährleistet werden. Die Stadtverwaltung ist auf einen baldigen Unterrichtsbeginn vorbereitet. Wir gehen davon aus, dass es zum einen kleinere Klassengruppen mit rund 15 Schüler geben wird und zum anderen nicht alle Klassenstufen gleichzeitig den Unterricht wieder aufnehmen werden."

Nachmittagsbetreuung? Verpflegung? Einige Fragen sind offen

Rosenberger ergänzt: "Wir müssen jetzt genau als Schulträger auch genau überlegen, wie wir den Anlauf der Schulen organisieren. Gibt es Nachmittagsbetreuung? Gibt es Verpflegung oder müssen die Schüler ihr Essen selbst mitbringen?"

Die Kitas sollen weiterhin geschlossen bleiben. Allerdings wird die Notversorgung ausgeweitet auf weitere Berufsgruppen.

OB Rosenberger: "Ich weiß, dass die weitere Schließung der Kinderbetreuung für viele Eltern eine enorme Belastung ist. Die Notbetreuung für mehr Kinder – das bekommen wir hin."

Die Läden bis 800 Quadratmeter dürfen wieder öffnen. Was heißt das für Horb? Rosenberger antwortet: "Ich verstehe das so, dass wohl alle Läden wieder aufmachen dürfen. Wahrscheinlich auch im Einkaufszentrum. Dort werden wir wohl jedes Ladengeschäft einzeln bemessen – außer, die Corona-Verordnung des Landes sagt etwas anderes. Denn Ministerpräsident Kretschmann und die Bundesregierung hatte ja auch von einer weiteren Schließung von Einkaufszentren und Shopping-Malls gesprochen."

Die Öffnung ab 4. Mai für Friseure – OB Rosenberger sieht das eher kritisch: "Ehrlich gesagt – anhand der vom Ministerpräsident angekündigten Verknüpfung der Wiedereröffnung mit einem Hygienekonzept bin ich da etwas skeptisch."

Veranstaltungsverbot bereitet Sorge

Und was bedeutet das Verbot von Großveranstaltungen bis zum 31. August durch das Land? "Da sind wir als Stadtverwaltung gespannt, was da in der konkreten, neuen Corona-Verordnung des Landes genau drinsteht. Wir müssen uns jetzt überlegen, ob dieses Verbot, welches bis zum 31. August zunächst gilt, eventuell verlängert werden könnte. Und was das für die Vorplanungen des Großen Stadtfestes ›Unsere Stadt feiert‹ Anfang September bedeutet. Ob es Sinn macht, die weiter zu betreiben und wie man sich auf die Situation einstellen könnte, dass diese Veranstaltung eventuell dann untersagt wird, weil die Regelung verlängert wird."

Und wie geht es jetzt mit der Maskenpflicht weiter? Auch Ministerpräsident Kretschmann hatte sich dafür ausgesprochen, dass möglichst alle Bürger im öffentlichen Nahverkehr und beim Einkaufen Mundschutz tragen.

Rosenberger: "Ich habe die Worte des Ministerpräsidenten so verstanden, dass eine Maskenpflicht kommen könnte. Das Thema wird jetzt intensiver – und auch ich werde in Zukunft einen Mundschutz tragen. Viele machen das jetzt schon – es wird bunter in der Stadt."

Mundschutz mit dem Stadtlogo?

Wird die Stadt Horb einen Bürgermundschutz anbieten? Vielleicht sogar mit Horb-Logo wie es Rosenbergers Bürgermeister Kollege Ferdinand Truffner in Empfingen macht? Die Stadtsprecherin erklärt: "Nein. Es ist sehr erfreulich, dass viele Bürgerinnen und Bürger bereits auf vielfältige Weise eine einfache Gesichts-Nasen-Maske selbst hergestellt oder sich organisiert haben. Auch einzelne regionale Hersteller haben ihre Produktion umgestellt und bieten Stoffmasken auf dem Markt an. Deshalb halten wir es nicht für richtig, als öffentliche Hand in diesen Prozess einzusteigen. Vielmehr bedient auch die Stadt Horb selbst sich bei den regionalen Anbietern."

Immerhin: Für die nächste Gemeinderatsitzung am 28. April hat die Stadt schon Mundschutzmasken für die Gemeinderäte bestellt. Stadtsprecherin Weber: "Den Gemeinderäten werden zur Sitzung Gesicht-Nasen-Masken aus Stoff zur Verfügung gestellt, die sie – nach heutigen Erkenntnissen – freiwillig verwenden können. Der Aufdruck des städtischen Logos erhöht nicht den Schutz sondern nur die Herstellungskosten."