Den Krach bei der Hochbrücken-Baustelle, der unter anderem von der Schredder-Anlage kommt, will das Regierungspräsidium jetzt prüfen. Foto: Lück

Regierungspräsidium schickt Lärm-Gutachter. Auch Bürger dürfen mitgehen. Schredder wurde anders platziert.

Jetzt bewegt sich das Regierungspräsidium endlich, um die lärmgeplagten Bürger von Nordstetten vom Baustellen-Krach zu entlasten. Laut Oberbürgermeister Peter Rosenberger wird nun der "Lärm-Inspektor" geschickt.

Horb-Nordstetten - Das wurde dem OB beim Gespräch mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe zugesagt. Rosenberger: "Auch Regierungspräsidentin Sylvia Felder hat sich persönlich in das Gespräch eingeschaltet."

Lesen Sie auch: Nordstetter wollen wegen Lärm und Dreck klagen

Rosenberger sagte im Gemeinderat: "Das Regierungspräsidium schickt jetzt einen Lärm-Gutachter. Dabei darf auch der ein oder andere Bürger mitgehen, so wurde es uns versprochen."

Auch der OB hat sich – wie beim Vor-Ort-Termin versprochen – noch zwei Mal den Lärm persönlich angehört. Rosenberger: "In der subjektiven Wahrnehmung klingt der Lärm extrem. Das kann ich persönlich sehr gut nachvollziehen. Der Schredder (Brecheranlage für Steine, d. Red.) ist jetzt so platziert, dass man ihn nicht mehr hört."

"Wie konnte so etwas geplant werden?"

Dieter Rominger-Seyrich (SPD), Vorkämpfer für die Hochbrücke und selbst Bewohner von Nordstetten: "Die Lärmbelastungen durch die Baustelle waren und sind extrem hoch. Da frage ich mich – wie konnte so etwas geplant werden? Dass die Schredder-Anlage nicht mal ein paar hundert Meter weg von der Alemannenstraße steht. Die Lärmbelastung dort ist mit 100 Dezibel extrem hoch. Da verstehe ich einiges nicht. Es muss doch bei einer solchen Baustelle Abschätzungen geben, welche Lärmauswirkungen die Arbeiten haben! Diese Planung hat der Brücke, für die ich mich jahrelang eingesetzt habe, geschadet."

OB Rosenberger: "Das Regierungspräsidium hat erkannt, dass diese Problematik über die Zeit der Baustelle nur gemeinsam mit der Bürgerschaft zu bewältigen ist. Es setzt sich mit Optimierungsmöglichkeiten auseinander. Ich bin guten Mutes – das Regierungspräsidium ist ein Partner, der will!"

Vor-Ort-Termin schon in Kürze

Innerhalb der nächsten 14 Tage, so OB Rosenberger, soll es auch einen Vor-Ort-Termin für die Bürger mit Vertretern des Regierungspräsidiums geben, bei dem auch die Baustelle begangen werden soll. Der Gemeinderat selbst wird Anfang Januar eine Baustellenführung bekommen.

Eine genervte Anwohnerin: "Wir hätten uns viel früher wehren sollen. Die Schredder-Anlage stand so lange vor dem Berg, bis es für die Anlieger nicht mehr auszuhalten war. Wir haben uns dann mit dem Bauleiter vom RP und der Bauleitung von Wolff und Müller in Verbindung gesetzt. Wir haben ihnen gesagt, dass dies weit über 100 Dezibel sind und ich jetzt einen Anwalt hole. Eine Stunde danach war die Anlage aus. Stimmt, sie wurde hinter den Berg versetzt und ist leiser. Es arbeiten dort viele Bagger, Raupen, Lastwagen, Traktoren. Dazu kommt die Huperei den ganzen Tag. Insgesamt mit häufig zehn Geräten und der Schredder sind in der Gesamtheit viel zu laut. Wir haben weiterhin das Gefühl, das leider alles schön geredet wird."

Und von angekündigten Vor-Ort-Terminen halten die Anwohner auch nichts: "Wir haben schon beim Vor-Ort-Termin von OB Rosenberger gesehen, dass dann manipuliert wird und auf der Baustelle alles leise ist. Die sollten mal unangekündigt kommen und live erleben, wie laut es wirklich ist!"