Gemeinderäte wie Wolf Hoffmann (OGL) gehen durch ein Spalier der BI Hau und Holzwiese zur Gemeinderatssitzung. Sie halten Transparente mit Slogans wie "Die Erde braucht uns nicht, aber wir brauchen die Erde". Foto: Lück

BI Hau und Holzwiese rückt (fast) vergeblich an. Eklat bleibt aus. OGL, BiM und SPD kritisieren Entscheidung.

Horb-Ahldorf - Vor der Abstimmung am Dienstag im Gemeinderat über das Güterverkehrsterminal gab es jede Menge Zoff mit der BI Hau und Holzwiese. Eigentlich sollte es auch um das umstrittene geplante Gewerbegebiet in Ahldorf gehen. Doch diese Debatte wurde vertagt.

Am Eingang der Hohenberghalle müssen Gemeinderäte wie Wolf Hoffmann (OGL) durch ein Spalier der BI Hau und Holzwiese. Sie halten Transparente wie "Die Erde braucht uns nicht, aber wir brauchen die Erde."

Wer in die Halle will, muss Name und Adresse angeben und bekommt einen der wenigen Plätze auf der Tribüne zugewiesen. Der Rest sitzt hinter der Halle Richtung Bolzplatz vor zwei Videoleinwänden. Die Mitarbeiter der Eventtechnik Lachenmaier sind innen mit zwei Kameras. Und alle warten auf die große Diskussion um die "Reihung der Gewerbegebiete". Hier sollte auch das umstrittene geplante Gewerbegebiet in Ahldorf als Potenzialflächen festgelegt werden.

Raunen unter den Gemeinderäten

Dann sagt OB Peter Rosenberger: "Es liegt ein Geschäftsordnungsantrag vor. Es soll heute nur über das Verladeterminal und das IKG in Empfingen abgestimmt werden."

Raunen unter den Gemeinderäten. CDU-Fraktionschef Michael Keßler ist einer der Antragsteller: "Es wird dem Thema Verladezentrum nicht gerecht, wenn wir das mit der Grundsatzdebatte über Gewerbeflächen aufladen. Im September sollten wir über die Fakten, die dann auch über Ahldorf vorliegen, ausführlich sprechen!"

OGL-Fraktionschef Luis Schneiderhan: "Ich finde es ein bisschen merkwürdig. Die Öffentlichkeit wurde eingeladen und hat ein Recht darauf, auch diese Punkte zu hören."

SPD-Fraktionschef Thomas Matthes: "Dieser Antrag überrascht uns schon. Er ist durchsichtig, man will sich den Zuhörern nicht stellen."

BiM-Fraktionschefin Christina Nuss: "Diese Punkte von der Tagesordnung zu streichen, finde ich ein bisschen traurig, wo so viele Besucher da sind."

Hermann Walz von der ULH erklärt sich als einer der Initiatoren des Vertagungs-Antrags: "Ich freue mich über den Geschäftsordnungs-Antrag, nachdem ich mit Kollegen Keßler Kontakt aufgenommen habe."

Gegner sind auf 180

Auch FD/FW-Fraktionschefin Margarethe Rebholz kann mitgehen: "Ich halte es durchaus für angebracht, dass wir alle in uns gehen und die Problematik aufarbeiten. Und diese Punkte nach der Sommerpause zu beraten. Die Stimmung, die entstanden ist, trägt nicht zu einer guten Diskussionsgrundlage bei."

Die Stimmung im Gemeinderat bei den Gegnern des geplanten Gewerbegebiets in Ahldorf ist auf 180. Einer sagt: "Wir haben überlegt, alle aufzustehen und den Gemeinderat zu verlassen. Dann wäre das Gremium nicht beschlussfähig gewesen!"

Doch dieser Eklat bleibt aus. Denn es wäre wohl fatal gewesen, wenn es politisch nicht gelungen wäre, die Verlagerung von Gütern von der Straße auf die Schiene mit der Zustimmung zum Güterverkehrsterminal umzusetzen.

Dann wird der Vertagung mehrheitlich zugestimmt.