Ein kleiner Kauz begeistert die Kinder.  Foto: Hopp

Tassenkult und Tierschutz-Stress. Und ein neuer Maßstab für die Besucher-Zahlen. Mit Video

Horb - Tassenkult und Tierschutz-Stress. Und ein neuer Maßstab für die Besucher-Zahlen. Der "Knecht-Ruprecht-Geschenke-Index". Das war der Horber Advent 2019.

Drei Tage Weihnachtsmarkt auf dem Flößerwasen. Die Eröffnung: Plitsch-platsch. Der Samstag: Altweibersommer-Advent – die Sonne taucht die Buden, den Mittelaltermarkt, die Ponys und Esel in ihre warmen Farben.

Und um diese Ponys und Esel gab es jede Menge Aufregung. Tierschützer haben am Samstag am Mittelaltermarkt gesessen und wollen den Esel auf dem Weihnachtsmarkt verbieten. Noch kurioser: Auch Kindereisenbahn-Betreiber Markus Glados bekommt Ärger mit den Tierschützern: "Die Eisenbahn ist rund um die Fischtreppe aufgebaut. Die Tierschützer haben sich beschwert, dass das die Fische stören könnte. Traurig, dass man sich über so was Gedanken machen muss."

Auch Elke Kerler aus Langenringen bei Augsburg versteht die Kritik der Tierschützer nicht: "Die haben ihr Transparent bei den Schafen auf dem Vorplatz aufgehängt. Wenn ich die nicht vorm Schlachter gerettet hätte, wären die schon verwurstet!"

Auch das Pony- und Eselreiten im Visier der Tierschützer. Kerler: "Ich komme gern auf den Horber Advent. Das Geld, was ich hier durch das Kinderreiten verdiene, dient dazu, die 80 bis 100 Tiere auf meinem Gnadenhof zu ernähren. Das ist auch kein Stress für die Tiere." In der Tat: Die Kinder sitzen ruhig und andächtig auf dem Esel und den Ponys, sie werden auch außen herum geführt, wo es ruhiger ist.

Bürgermeister Ralph Zimmermann sagt zu der Tierschutz-Kritik: "Man muss die Kirche im Dorf lassen!"

Der Tassenkult. Zum ersten Mal ist der Horber Advent plastikfrei. Und die neuen, roten Horb-Glühweintassen sind gleich Kult geworden. Claudia Beuter vom Stadtmarketing: "Die Becher werden gegen 2 Euro Pfand abgegeben. Doch es nehmen viel mehr Leute die Becher mit nach Hause, weil sie ihnen so gefallen." Und die Besucher strömen. Das zeigt auch der "Knecht-Ruprecht-Geschenke-Index." Der schwarze Geselle von Nikolas Peter Woikowski ist Ehefrau Rita. Sie sagt: "Wir haben soviel Päckchen wie noch nie gepackt. Am Sonntag habe ich den Sack kaum zubekommen – und er war blitzschnell leer!" Claudia Beuter: "Das zeigt, dass die Besucherzahl der Kinder am Sonntag so stark wie nie war!"

Auch gut: Beim Adventsbasar im Steinhaus waren die Adventskränze so schnell ausverkauft wie nie – schon Samstag 14 Uhr gab es nichts mehr.

Joachim Milles von der Fördergemeinschaft Liebfrauenkirchendach: "Auch Mittagessen und Kaffee und Kuchen sind ganz toll gelaufen. Ich glaube, das nächste Mal werden wir Vorbestellungen für die Adventskränze anbieten!"