Der Tierschutzverein Horb fordert: Keine Tiere auf dem Weihnachtsmarkt. Foto: Ducret

Lärm, Gedränge und Gerüche bedeuten für Tiere Dauerstress. "Weihnachtsmärkte sind für Tiere kein Spaß."

Horb - Der Tierschutzverein Horb gibt für die anstehenden Weihnachtsmarkt-Saison und den Horber Advent bekannt, dass er lebendige Tiere auf dem Weihnachtsmarkt ablehnt.

Wermutstropfen

Alle Jahre wieder würden die Weihnachtsmärkte die Menschen in ihren Bann ziehen. Auch beim Horber Weihnachtsmarkt gebe es in diesem Jahr wieder viele tolle Angebote. "Allerdings aus Tierschutzsicht mit einem Wermutstropfen", teilt die Vorsitzende des Tierschutzvereins Beatrice Buchmann mit. Das Problem seien die Attraktionen mit lebenden Tieren, um damit vor allem Familien mit Kindern anzulocken. Doch die Horber Tierschützer sind sich einig: "Lebende Tiere gehören nicht auf den Weihnachtsmarkt."

Ob als Krippentiere, Reitponys oder unfreiwillige Begleiter: Der Lärm, das Gedränge und die vielen fremden Gerüche würden für die Tiere Dauerstress bedeuten. "Weihnachtsmärkte sind für Tiere kein Spaß. Ganz im Gegensatz zu ihren manchmal reichlich glühweinbeseelten Begleitern oder Mitbesuchern." Wirklich übel werde es, wenn der Hund im Gewühle den Anschluss an seinen Besitzer verliere und panisch suchend herumirre. Deshalb meinen die Tierschützer: "Echte Tierfreunde lassen ihre Vierbeiner zu Hause wenn sie einen Weihnachtsmarktbesuch planen. Sie muten ihrem Hund diesen Stress nicht zu und genauso wenig lassen sie ihn bei Kälte stundenlang im abgestellten Auto warten."

Dass lebende Tiere nicht auf den Weihnachtsmarkt gehören treffe auch in besonderem Maße auf das Angebot des Ponyreitens zu. Wie auf dem Jahrmarkt müssten völlig apathisch wirkende Ponys und Kleinpferde stundenlang stereotyp herum laufen oder würden kurz angebunden mitten im Trubel stehen. Ständig neue Reiter, die ewig gleiche Bewegungsrichtung auf hartem Boden würden oft zu massiven Gesundheitsproblemen bei den Ponys führen. "Freier Auslauf auf der Weide – Fehlanzeige. Der Stall ist der Transportwagen", so der Tierschutzverein.

Grundsätzlich sei die Zurschaustellung oder Nutzung von lebenden Tieren auf Volksfesten und Jahrmärkten nach Auffassung von Tierfreunden nicht mit den heutigen Tierschutzansprüchen der Bevölkerung zu vereinbaren und somit nicht mehr zeitgemäß, heißt es weiter in der Mitteilung. Deshalb bitten die Tierschützer auch Eltern, ihren Kindern kein falsches Bild vom zeitgemäßen Umgang mit Tieren zu vermitteln und "Ponykarussells" bewusst zu boykottieren.

Stallweihnachten nutzen

Auf einem Weihnachtsmarkt gebe es genügend andere Möglichkeiten für Eltern mit ihren Kindern einen erlebnisreichen Tag zu gestalten. "Und wenn es dann einmal doch das Erlebnis "Tier" sein soll, dann gibt es noch die Möglichkeit Tiere in ihrer art- und tiergerechten Umgebung kennenzulernen bei einer der vielen Stallweihnachten um Umkreis", schließt der Horber Tierschutzverein seinen Appell.