Carola Wolle von der AfD grenzt ihre Partei klar gegenüber dem Rechtsextremismus ab. Ehemalige NPD-Mitglieder würden beispielsweise nicht in die Partei aufgenommen. Foto: Stopper

Carola Wolle, Landtagskandidatin der AfD, spricht über Programm der Partei. Unterstützung für Familien, Ärzte und Einzelhändler.

Hechingen - Carola Wolle, Landtagskandidatin der AfD, spricht über das Programm der Partei. Sie bezieht Stellung gegen Extremismus und Gewalt. Außerdem erklärt sie, warum ihre Partei nichts mit der NPD zu schaffen hat.

Die Alternative für Deutschland (AfD) setzt sich laut Programm unter anderem gegen Rechtsextremismus ein. "Wir sind vehement gegen rechte und linke Gewalt", sagt Carola Wolle, Landtagskandidatin der AfD. Verbindungen zur NDP gebe es keine und es würden keine ehemaligen Mitglieder der NPD in die AfD aufgenommen, versichert Wolle. Sie finde es "entsetzlich", dass versucht werde, ihre Partei in diese Richtung zu drücken. Nationalsozialistische Ideen seien nicht akzeptabel.

Carola Wolle stellt aber auch klar: "Rechts hat noch lange nichts mit rechtsextrem zu tun." Doch nimmt die AfD nicht in Kauf, dass Rechtsradikale für sie sympathisieren? "Habe ich einen Einfluss darauf?", fragt Wolle. Es sei jedenfalls nicht provoziert und nicht das Ziel ihrer Partei.

In ihrem Programm fordert die AfD "die unverzügliche Beendigung des Massenzustroms größtenteils nicht integrierbarer, kulturfremder Menschen in unserem Land". Carola Wolle relativiert diese Aussage. "Das kann man nicht pauschalisieren", sagt sie. Generell habe das mit dem Werten zu tun, die die Menschen mitbringen. Das fange bei der Gleichberechtigung der Frau an. Bei manchen Menschen, die neu ins Land kommen, zählten Frauen weniger. Es gehe der Partei um die Akzeptanz der Grundwerte.

Im Parteiprogramm finden sich außerdem die Aussage, dass der Flüchtlingsstrom "das Ende der deutschen und der europäischen Kultur" bedeuten könnte. Ist das nicht Schwarzmalerei? "In dem Moment, in dem viele Menschen mit anderen Kulturen herkommen, wird es keine deutsche Kultur mehr geben", meint Wolle. Dann gebe es etwas anderes, eine Vermischung. Die Frage sei, ob man das wolle. Zurückkehren könne man nicht mehr.

Was auf jeden Fall gewollt ist, ist eine Steigerung der Geburtenrate. Doch wie soll diese erreicht werden? "Nicht, in dem Frauen hinter den Herd gestellt werden", so Wolle. Man müsse Anreize für eine kinderfreundliche Gesellschaft geben. Familien sollten ein Wahlrecht haben: Zum Beispiel sollten arbeitende Mütter Unterstützung in Form von Betreuungsangeboten erhalten, und Frauen, die zu Hause bleiben sollten finanziell unterstützt werden.

Die Hechinger City-App als guter Ansatz

Doch nicht nur Familien, sondern auch Ärzten im ländlichen Raum sollen bessere Konditionen geboten werden. "Wenn man zehn bis 20 Jahre weiterguckt, ist der Arztberuf auf dem Land nicht sehr attraktiv, sagt Carola Wolle. Es müssten Anreize geschaffen werden, damit es für Ärzte interessant und lukrativ sei, ihren Beruf im ländlichen Raum auszuüben. "Was ich aber auch kritisch sehe, ist das ›Sterben‹ der Einzelhändler", sagt Wolle.

Die Idee der Hechinger City-App findet sie in diesem Zusammenhang interessant: "Das ist vielleicht ein guter Weg." Doch bei diesem Thema beiße sich die Katze in den Schwanz. "Es wollen alle billigere Sachen, manche merken aber nicht, dass es irgendwann den eigenen Arbeitsplatz betrifft", so Wolle.