Die Gemeinde gibt 2024 mehr Geld aus als sie einnimmt. Gründe dafür sind unter anderem die erhöhte Kreisumlage, höhere Abgaben in der Finanzausgleichsumlage und Tarifsteigerungen. Die größte Investition ist der Bauhofneubau.
„Der Haushaltsplanentwurf ist ein großer Spagat zwischen der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen auf der einen Seite und dem Erhalt finanzieller Pflicht- und Freiwilligkeitsaufgaben auf der anderen Seite“, sagte Bürgermeisterin Marion Maier nachdem sie den Haushaltsplan für 2024 in den Gemeinderat eingebracht hatte. Wie viele andere Kommunen auch steht Dotternhausen vor großen finanziellen Herausforderungen und wird 2024 den Haushalt nicht ausgeglichen gestalten können
Kein Haushaltsausgleich
Im Ergebnishaushalt stehen Einnahmen von 6,917 Millionen Euro Ausgaben von 7,614 Millionen Euro gegenüber. Unterm Strich steht ein Minus von 696 815 Euro. Zwar sei bis mindestens 2027 keine neue Kreditaufnahme erforderlich, doch bis dahin verringere sich die Liquidität von 8,5 Millionen Euro auf unter eine Million Euro.
Um die notwendigen Projekte zukünftig bestmöglich finanzieren zu können, muss der Ergebnishaushalt dauerhaft mindestens den Haushaltsausgleich erreichen und am besten einen soliden Ertragsüberschuss erwirtschaften.
„Die aktuell vorhandene Liquidität reicht für unsere bevorstehenden notwendigen Aufgaben bei weitem nicht aus“, erklärt die Bürgermeisterin. Sofern die Gemeinde nur 2024 den Haushaltsausgleich nicht erreicht, könne man das verkraften, doch es müsse gegengesteuert werden.
Einnahmen
Ein großer Posten auf der Einnahmenseite ist die Gewerbesteuer. Wie 2023 wird diese auf 1,5 Millionen Euro prognostiziert. Allerdings schrumpft der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer von 1,45 Millionen auf 1,39 Millionen Euro. 285 000 Euro werden aus der Grundsteuer eingenommen. Die Grund- und Gewerbesteuerhebesätze werden auch 2024 nicht erhöht und auch die Wasser- und Abwassergebühren werden stabil gehalten.
Ausgaben
„Rekordwerte auf der Ausgabenseite stellen die Verbesserungen der Einnahmen in den Schatten“, meinte Maier. Ein Grund für das finanzielle Ungleichgewicht ist die erhöhte Kreisumlage. Die Gemeinde muss rund 372 000 Euro mehr an den Landkreis bezahlen als bisher. Aufgrund von Tarifsteigerungen stiegen auch die Personalkosten um rund 151 000 Euro auf jetzt 1 973 000 Euro. Außerdem muss Dotternhausen mehr als eine Million Euro in die Finanzausgleichsumlage bezahlen – fast 300 000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Bürgermeisterin Maier erläuterte die Systematik der Umlage, die dazu dient, finanzschwache Gemeinden zu unterstützen, damit, dass sie auf Basis des Ergebnisses von vor drei Jahren ermittelt werde. Weil die Gemeinde 2022 so viel Gewerbesteuer eingenommen hat wie nie zuvor, wirke sich das auf die abzuführenden Umlagen aus.
Schulden
Der Schuldenstsand, der sich aus dem Kernhaushalt und der Verschuldung des Eigenbetriebs Nahwärme zusammensetzt, wird sich im laufenden Jahr verringern und dann bei 1249 Euro pro Einwohner liegen. Im vergangenen Jahr waren es 1371 Euro. Die Schulden sollen sukzessive abgebaut werden: Für 2025 geht die Kommune von einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1128 Euro aus, für 2026 sogar von 1013 Euro.
Die Investitionen werden im Finanzhaushalt dargestellt. 2024 möchte die Gemeinde knapp 2,7 Millionen Euro für Baumaßnahmen ausgeben. „Doch auch hier gilt: Gutes wollen reicht nicht aus – man muss es auch bezahlen können“, sagte Maier. „Wir werden weiterhin vor allem die Pflichtaufgaben mit den Neu-, Erweiterungs- und Sanierungsmaßnahmen in gemeindliche Einrichtungen wie Kindergarten, Bauhof, Hallen, Bau- und Gewerbegebiet investieren. Durch die bevorstehende Energietransformation werden ebenfalls viele Investitionen notwendig“.
Die größte Investition in diesem Jahr wird der Neubau des Bauhofs an der Schömberger Straße sein. 1,5 Millionen Euro sind dafür im Haushalt eingeplant. Abzüglich Fördergelder verbleiben 1,275 Millionen Euro bei der Gemeinde. Für den Erwerb von Grundstücken für Baugebiete ist ebenfalls Geld eingestellt. Für die Erschließung des innerörtlichen Baugebiets Killwiesen stehen im Haushaltsplan 267 000 Euro, wovon um die 100 000 Euro zurückfließen sollen.
Für die Sanierung des Kindergartens ist eine erste Rate in Höhe von 100 000 Euro eingestellt, ebenso viel für die Sanierung des Hochbehälters. Für die Kanalsanierung, die noch bis 2026 laufen soll, sind Mittel in Höhe von 100 000 Euro eingeplant, weitere 100 000 Euro für die Umgestaltung der Schömberger Straße.