Auch nach der Verschiebung der Sanierung der Umkleiden bleibt die Modernisierung der Sport- und Festhalle die größte Investition von Unterkirnach im Jahr 2023. Foto: Schlenker

Der Haushalt von Unterkirnach ist unter Dach und Fach. Der Gemeinderat stimmte geschlossen dem kurzfristig nochmals korrigierten Zahlenwerk für 2023 zu.

Unterkirnach - "Nichts ist so beständig wie die Veränderung", sagte Bürgermeister Andreas Braun mit Blick auf die weiter sinkenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Noch bei den Vorberatungen war die Verwaltung von 0,4 Millionen Gewerbesteuer für dieses Jahr ausgegangen. Nach der aktuellen Hiobsbotschaft eines örtlichen Unternehmens sind es nur noch 0,13 Millionen Euro. Schon im Nachtragshaushalt des vergangenen Jahres war diese wichtige Gemeindesteuer um 0,76 auf damals immerhin noch 0,58 Millionen Euro reduziert worden. Ab 2024 rechnet die Gemeinde dann wieder mit Gewerbesteuereinnahmen von 0,4 Millionen Euro pro Jahr.

Sanierung verschoben

Kämmerer Bastian Pfliegensdörfer informierte, dass die Gemeinde Unterkirnach auf den Einnahmenrückgang mit der Verschiebung der Sanierung der Umkleiden in der Sporthalle auf den Jahreswechsel 2023/2024 reagiere. Eine Hälfte dieser Investition werde dieses Jahr abgerechnet, die andere Hälfte erst im nächsten Jahr. Mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro bleibt die Modernisierung der Sport- und Festhalle trotzdem der mit Abstand größte Posten der für Investitionen bereitgestellten Mittel in Höhe von etwas mehr als 2,1 Millionen Euro. Weitere Großprojekte wie die Sanierung der Schule und die Modernisierung der Kläranlage gehen in den Haushaltsplan 2023 derzeit nur mit den Planungskosten ein, lassen so aber bereits den Blick auf hohe Investitionen der Folgejahre werfen.

Minus von 0,96 Millionen Euro

Bei ordentlichen Erträgen von 5,86 Millionen Euro und ordentlichen Aufwendungen von 6,82 Millionen Euro weist das veranschlagte Gesamtergebnis ein Minus von 0,96 Millionen Euro aus. Im Finanzhaushalt wird für Ende 2023 ein Rückgang des Finanzmittelbestands um 0,73 Millionen Euro ausgewiesen. Die Schulden werden im Haushaltsjahr 2023 von aktuell 412 Euro auf voraussichtlich 377 Euro pro Einwohner zurückgehen. "Wir holen das Darlehen an die Energie-Gesellschaft Unterkirnach zurück", erklärte Bürgermeister Braun. Der Darlehensrückfluss beläuft sich auf 0,3 Millionen Euro. Aber auch die leicht gestiegene Zahl von 2680 Einwohnern wirkt sich aus.

Steuersätze unverändert

Für das Hauptamt der Schwarzwaldgemeinde gibt es eine befristete Halbtagsstelle. Die Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer bleiben unverändert. Der kommunale Finanzausgleich und steigende Zuweisungen vom Land wirken sich schon in diesem Jahr positiv auf den Haushalt aus. Dieser Effekt wird sich zeitversetzt nach dem Einbruch bei der Gewerbesteuer 2024 verstärken. Trotzdem seien Kreditaufnahmen ab dem nächsten Jahr nicht zu vermeiden, so der Ausblick in der Haushaltssatzung.