Die Sanierung des Hallenbads in Loßburg ist eines der anstehenden Großprojekte. Foto: Sannert

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Loßburg brachte Kämmerer Alexander Hoffarth den Entwurf des Haushaltsplans 2023 ein. In der kommenden Sitzung am 21. März soll der Beschluss dazu gefasst werden.

Im Vorfeld hatten die Fraktionen mit der Verwaltung über das Zahlenwerk diskutiert und Vorschläge eingebracht, die die unterschiedlichen Sichtweisen widerspiegeln. „Die konnten demokratisch geklärt werden“, erklärte Stefan Burkhardt (FWV). Der Verwaltung gab er mit auf den Weg, weiter in die energetische Sanierung kommunaler Gebäude, den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Klimaschutz zu investieren.

Den Aufwendungen von 24,67 Millionen Euro stehen Erträge von 22,61 Millionen Euro gegenüber, bereinigt um die außerordentlichen Erträge ergibt sich ein Fehlbetrag von 2,02 Millionen Euro. Zusammen mit den vorgesehenen Investitionen entsteht ein Finanzierungsmittelbedarf von 9,5 Millionen Euro, der aus den vorhandenen liquiden Mitteln von knapp 14 Millionen Euro abgedeckt werden kann. Allerdings wies Hoffarth darauf hin, „dass mit den angedachten Großprojekten mittelfristig eine Kreditaufnahme notwendig werden wird“, voraussichtlich im Jahr 2024.

Bürgermeister Christoph Enderle ging auf die Großprojekte ein. Es seien 1,7 Millionen Euro für den Ausbau der Kindergärten eingeplant, also für den Anbau für die dritte Gruppe im Kindergarten Wittendorf und die Schutzhütte für den Waldkindergarten. Auch Brand- und Klimaschutz sieht Enderle als Pflichtaufgaben an. Zudem hofft die Verwaltung, bald Klarheit über die Kosten für den Neubau der Sporthalle und die Sanierung des Hallenbads zu bekommen.

Steigende Personalkosten einkalkuliert

Einen deutlichen Anstieg hatte Hoffarth bei den Personalkosten einkalkuliert, die mit 850 000 Euro über dem Vorjahr angesetzt wurden. Darin enthalten seien Tarifsteigerungen, die mit drei Prozent eher niedrig anzusehen seien, Zulagen im Sozial- und Erziehungsdienst und die Übernahme der Forstarbeiter zur Gemeinde. Auch die hohen Energiepreise führen zu einem Anstieg der Verwaltungs- und Betriebsausgaben.

Enderle bestätigte, dass vor allem die Zulagen an Erzieher und bei den Beschäftigten in den Kitas für höhere Personalaufwendungen verantwortlich seien. Immer schwieriger werde es zudem, im öffentlichen Dienst überhaupt noch Stellen zu besetzen. Eine Stelle im Bauamt sei schon länger erfolglos ausgeschrieben. Sein Fazit: „Dieses Jahr brauchen wir keine weiteren Schulden, das freut einen Schwaben. In den vergangenen zehn Jahren haben wir gut gewirtschaftet, dementsprechend wächst das Anspruchsdenken, aber wir werden uns künftig nicht mehr alles leisten können.“

Moderate Preisanpassung

Im Eigenbetrieb Abwasserversorgung sollen 2023 die Gebührensätze überprüft und womöglich angepasst werden. Die bisherigen Planansätze werden fortgeschrieben. Bei der Nahwärmeversorgung wurde im Januar der Grundpreis um 12,7 Prozent auf 552,52 Euro netto neu festgesetzt. Der Arbeitspreis richtet sich nach der Abnahmemenge und reicht von 7,90 Cent über 8,70 Cent auf bis zu 9,48 Cent je Kilowattstunde. Die Verwaltung bezeichnet diese Preisanpassungen als moderat. 2023 soll der Ausbau des Nahwärmenetzes weiterverfolgt werden, vor allem im Bereich Pflegersäcker.

Auch beim Eigenbetrieb Wasserversorgung stehen die Gebührensätze auf dem Prüfstand. Nach der Fortschreibung des Flächennutzungsplans müsse eine Globalrechnung vorgenommen werden. Zudem hat die Gemeinde die Wasserbezugsrechte beim Zweckverband Kleine Kinzig aufgestockt.