Das Hallenbad in Loßburg soll bis 2024 saniert werden. Die Suche nach einem Architekten für das Projekt läuft. Foto: Sannert

Entscheidung über Auftragsvergabe fällt im nächsten Juli. Fertigstellung des Großprojekts wohl bis 2024.

Etwa 14 Millionen Euro will die Gemeinde Loßburg für den Bau einer neuen Sporthalle und die Sanierung des Hallenbads in den nächsten Jahren ausgeben.

Loßburg - Das erste Preiswettbewerbsverfahren in der Gemeinde hat bereits begonnen. Im Juli 2021 soll der Sieger gekürt werden. Bereits im Juni dieses Jahres hatte der Gemeinderat das Stuttgarter Planungsbüro Kohler und Grohe mit Organisation und Ausrichtung des Architektenwettbewerbs beauftragt. Geplant sind der Neubau der Sporthalle und die Sanierung des Hallenbads – beide Gebäude beim Schulzentrum stammen aus dem Jahr 1974 und sind stark sanierungsbedürftig.

Architekten haben drei Monate für Planung

In der jüngsten Gemeinderatssitzung informierte Gerd Grohe über das Bewerbungs- und Ausschreibungsverfahren. Die Lage des Grundstücks, auf dem die neue Sporthalle gebaut werden soll, bezeichnete der Architekt als "wunderschön, aber nicht ganz einfach" – wegen seiner Hanglage und des Schulgebäudes samt Hallenbad. "Da müssen die Architekten schon knobeln", ist er sich sicher.

Insgesamt 25 Teilnehmer werden zum Wettbewerb zugelassen. Sechs von ihnen werden gesetzt, das heißt, sie werden vorab ausgewählt und angeschrieben. Die restlichen 19 werden anhand eines Punktesystems aus dem Bewerberfeld ausgesucht. Punkte gebe es, so Grohe, für bereits gewonnene Wettbewerbe, für Auszeichnungen und ähnliche, realisierte Projekte. Die Namen der Bewerber mit fünf oder mehr Punkten wandern in den Lostopf. "Dann kommt’s aufs Glück an", erklärte Grohe, der wegen Erschließung und Gestaltung der Freiflächen auch Landschaftsarchitekten zulassen möchte.

Sind Bewerbungs- und Auswahlverfahren abgeschlossen, erhalten alle Teilnehmer am Wettbewerb eine exakte Aufgabenstellung samt Raumkonzept, das auf der Grundlage von Gesprächen mit Loßburger Vereinen derzeit erstellt wird. Dazu gibt es ein dreidimensionales Gipsmodell. Drei Monate bleiben den Architekturbüros für ihre Planung. Die eingereichten Modelle werden von Kohler und Grohe auf die Einhaltung der Vorgaben hin geprüft. Um der Jury die Arbeit zu erleichtern, bekommen deren Mitglieder über jede Arbeit einen ausführlichen Katalog an die Hand. Am Ende – am 13. Juli 2021 – wird es drei Preisträger geben.

Drei Felder für den Schul- und Breitensport

Schon jetzt steht fest, dass es eine Sporthalle für Breiten- und Schulsport werden soll, mit einem Multifunktionsraum für Kleingruppen. Ob an die Schule angedockt oder in einem separaten Gebäude, das müsse noch geklärt werden. Er tendiere zu einem zweiten Baukörper, da dann Bauabschnitte gebildet und die Projekte zeitversetzt realisiert werden könnten, so Grohe. Dies sei für die Gemeinde auch einfacher zu finanzieren. "Wir müssen ein Raumprogramm aufstellen, damit jeder Teilnehmer weiß, was er bringen muss", machte Bürgermeister Christoph Enderle deutlich. Ideen dafür hat sich der Bauausschuss auf seiner Besichtigungstour durch andere Sporthallen geholt. Es sollen auch noch Hallenbäder angeschaut werden, um sich Anregungen für die Sanierung zu holen.

Anfragen aus dem Gremium nach einer multifunktionalen Halle, in der auch andere Veranstaltungen stattfinden könnten, lehnte er ab. Großveranstaltungen gebe es wenige, argumentierte er und verwies auf die Halle in Betzweiler, auf die man ausweichen könne. Was Loßburg brauche, so Enderle, sei eine Drei-Feld-Sporthalle für den Breiten- und den Schulsport.

Weil auch der Schulhof mit überplant werden muss, regte Gemeinderätin Beate Beilharz (Grüne Liste) an, neben Vereinen auch die Schüler mit ins Boot zu holen. Gerd Grohe hielt das für eine gute Idee. "Ich verspreche mir von diesem Verfahren viele tolle Lösungen", sagte Enderle über das Projekt, das bis 2024 beendet sein soll.