Das Bad in der Menge genossen DJ Le Frederic und sein Tross von dem Weltraum-Truck aus. Foto: Photodesign_by_kallinator

Die Bässe wummern, der Truck wälzt sich Zentimeter für Zentimeter durch die jubelnden Menschenmassen – und mittendrin DJ Le Frederic aus Hardt, der die Menge bei der Streetparade in Zürich so richtig in Fahrt bringt.

Vergangenes Jahr waren wir dabei, aber diesmal waren wir wirklich Teil der Streetparade“, schwärmt DJ Le Frederic alias Felix Heinzmann nach seiner Rückkehr aus der Schweiz. Die Resonanz auf Youtube oder TikTok sei gewaltig gewesen. Der Truck sei auch immer wieder bei Einspielungen zu sehen gewesen.

Mittendrin statt nur dabei hieß es für die Mitfahrer auf dem Truck. Foto: Photodesign by kallinator

Das Motto „Reise durch die Galaxie“ schlug ein wie eine Bombe: 100 Raver aus Hardt und Umgebung, aber auch aus ganz Deutschland, Holland, Österreich und der Schweiz fanden dort Platz.

Die Optik zählte auf dem Truck. Foto: Photodesign by kallinator

Auf dem Nasa-Truck wurden die Sterne zum Leuchten gebracht, die intergalaktische Weltraumparty war schrill-glitzernd, wofür Astronauten, Nasa-Shirts und Techno-Jünger in Alu-Optik sorgten.

Die Musik katapultierte in galaktische Sphären. Foto: Photodesign by kallinator

Richtig auf den Putz gehauen

Sage und schreibe 920 000 Besucher wurden bei der Streetparade Zürich gezählt – und die Crew auf dem Truck haute so richtig auf den Putz: Das T-Shirt war ausgezogen, dafür wurde der Kopf hinaus gestreckt und so richtig Alarm gemacht. Felix Wolber und Co animierten die Menge zum totalen Eskalieren.

Auf dem Truck konnte man sich fast verlaufen. Foto: Photodesign by kallinator

Ohne DJ Le Frederic hätte das aber natürlich nicht funktioniert. Im Vorfeld hatte er sein Set penibel ausgearbeitet. „Es ging mit 130 Beats pro Minute los und wurde dann langsam gesteigert“, erzählt er. Härter als im vergangenen Jahr sollte es sein: „So richtig auf die Fresse“, sagt Felix Heinzmann. Auch der eigene Song „Feel The Power“ ertönte und es wurden viele Überraschungseffekte ins Programm eingebaut. Zudem ging er aber natürlich auf sein Massenpublikum ein – wenn etwas gut ankam, ging es in ähnlichem Stil weiter. „Es ist ein total krasses Gefühl, wenn man ins Mikro ruft ,Put your hands up in the air’ und Tausende machen mit“, sagt er.

Pulver komplett verschossen

Die vier Stunden Streetparade teilte er sich mit DJ Wayne (David Weinmann) aus Rottweil und DJ Zenemy aus Konstanz. Eine ganz besondere Note verlieh Sebastian Hofer aus Göllsdorf dem Ganzen: Er agierte als Live-Saxofonist, was blendend ankam.

DJ Le Frederic (von links) mit DJ Wayne und Saxofonist Sebastian Hofer. Foto: Photodesign by kallinator

Nach vier Stunden Vollgas auf dem Truck ging die Party vor extra errichteten Bühnen weiter, bevor es in die Clubs von Zürich ging. Spätestens dann hatten aber alle das Pulver komplett verschossen – im Bus in Richtung Heimat war kaum noch einer wach.

Überhaupt: Schlaf war rund um die Streetparade für viele aus dem Le Frederic-Team ein Luxus – und wenn, dann beispielsweise im Fußraum des Lastwagens. Bereits am Donnerstag wurde der ausziehbare Auflieger in Böhringen bestückt. Der Truck war diesmal unglaubliche 28 Meter lang. Im Vorjahr waren es noch 18 Meter gewesen.

„Den ganzen Tag hat das Team ehrenamtlich in der prallen Sonne gearbeitet. Unglaublich“, staunt Felix Heinzmann. Die Truppe bestand aus Jonas Flaig, Robin Boos, Caro Junker, Eugen Nagel, Alex Flaig, Gustav Zahn, Stefan Keller, Michael Schmid, Hannes Bantle und Linda Junker.

Das Team leistete Unglaubliches. Foto: Photodesign by kallinator

Viele Kontakte geknüpft

Bis tief in die Nacht wurde gewerkelt, bevor es bereits um 7 Uhr morgens los ging. Das Ziel lautete Weiach kurz hinter der Schweizer Grenze. Dort wurde erneut bis nachts um 4 Uhr gearbeitet, bis alles passte – inklusive eines 16 Meter langen Banners und eines Sonnensegels. In unmittelbarer Nähe wurde übrigens der legendäre „Truck Nr. 1“ der „Friends of Streetparade“ zusammengebaut. „Das sind Mitgründer der Szene. Die kennen einfach alle“, sagt DJ Le Frederic. So sei auch sein eigenes Netzwerk wieder gewaltig gewachsen. Um 7 Uhr in der Früh ging es für alle weiter in Richtung Zürich.

Für den Truck musste im Vorfeld eine Sonderfahrgenehmigung und eine spezielle Versicherung abgeschlossen werden. Zudem wurde das Fahrzeug bis ins kleinste Detail geprüft, zum Beispiel auf die Maße, die Sicherheitsvorkehrungen – und gar auf Bomben wurde untersucht.

Keine Klimakleber in Sicht

Was es früher ebenfalls noch nicht gab: Die Trucks waren angehalten, einen Liter Sonnenblumenöl mitzuführen. So sollten eventuelle Klimakleber leichter von der Straße entfernt werden können. Es waren aber keine in Sicht.

Keine Klimakleber in Sicht, dafür haufenweise fröhliche und feiernde Menschen. Foto: Photodesign by kallinator

Der Stresslevel war riesig, doch die erneute Teilnahme an der weltweit größten Technoparty war es das wert – schließlich gehe es rein um die Musik und nicht um Kommerz, so Felix Heinzmann.

Und doch: „Das war das letzte Mal, dass wir in der Form mitgemacht haben“, bekennt er angesichts der enormen Anstrengungen. Er werde Fans aber ein anderes Event in einem anderen Format bieten, verspricht er.

In galaktischen Sphären

Möglicherweise werde er selbst nochmals als DJ auf einem Truck der Streetparade auflegen – aber die ganze Organisation überlässt er dann anderen.

Unter dem Strich war das Motto der Galaxien überaus passend, hat sich DJ Le Frederic mit seiner Musik längst in Sphären katapultiert, von denen die meisten nur träumen können. „Es braucht viel Willen, die richtige Einstellung und die Kontakte zu den richtigen Leuten“, sagt er zu seinem Erfolgsgeheimnis. „Nichts ist unmöglich“, lautet sein Motto – das sich für ihn schon längst bewahrheitet hat.