Der Musik und dem Truck fliegen die Herzen zu. Foto: BURKart Studio

"Es war einfach nur verrückt", sagt DJ Le Frederic als Felix Heinzmann, wenn er an die Streetparade denkt. Wummernde Bässe, feiernde Menschen soweit das Auge reicht, eine atemberaubende Kulisse – und mittendrin ein Hardter als einer der Hauptdarsteller.

Schramberg/Hardt - Er zückt das Handy und zeigt Videos: Als 20. von 26 Trucks war er mit seiner 50-köpfigen Truppe am Start. In sehr bedächtigem Tempo fuhr der Truck durch die Massen feiernder Menschen. Alles andere als bedächtig ging es hingegen auf dem Truck selbst und drumherum zu: DJ Le Frederic sowie die DJs Albatros und Mr. Bay vor ihm ließen es krachen, aus den Boxen dröhnte stundenlang die Electronic Dance Music (EDM), Hard Style und Future House – und die Fans waren hin und weg. Sie feuerten sich gegenseitig an – je nachdem, ob sie auf dem Truck oder unten waren.

Subwoofer wackeln

Unter anderem servierte Le Frederic bei seinem dreistündigen Part Remixes von Klassikern wie "No Limit" oder "Exploration of Space". Die Subwoofertürme ließen die Heide wackeln, die Tanzwütigen waren wie in Trance. DJ Le Frederic pushte die Menge immer wieder mit dem Mikro. "Völlig gestört und kaum zu realisieren", sagt er lachend im Rückblick.

Knapp eine Million Besucher waren bei der Streetparade – doch so ganz genau weiß das niemand. Was aber sicher ist: DJs aus der absoluten Champions League waren dort am Start. Kurz vor dem Truck aus dem Schwarzwald legte beispielsweise Mike Williams aus den Niederlanden auf, eine Riesengröße im Techno-Bereich. "Ich konnte Inspirationen ohne Ende sammeln und habe Kontakte geknüpft", freut sich Felix Heinzmann.

Bekanntheitsgrad enorm gestiegen

Er gibt Einblicke, wie er sich auf das Großevent vorbereitet hat: "Die Lieder kenne ich in- und auswendig", sagt er. Zu diesem Grundkonzept hat er immer wieder Improvisationen parat – je nachdem, wie das Publikum reagiert. "Man muss da sehr flexibel bleiben", weiß DJ Le Frederic aus Erfahrung. Am Ende war er fix und fertig – genauso wie die Fans auf dem Truck. "Das war das Brutalste, was ich je erlebt habe", sagt er mit ein paar Tagen Abstand.

Sein Bekanntheitsgrad ist jedenfalls seit dem vergangenen Samstag stark gestiegen, so viel ist sicher. Vor einigen Jahren setzte er sich zum Ziel, bis zum Jahr 2024 einmal 100 000 Menschen mit seiner Musik zu erreichen – diese Latte hat er nun locker gerissen.

See im Vordergrund, Alpen dahinter

Eigentlich, ja eigentlich, sollte die Teilnahme an der Streetparade eine einmalige Sache sein. Seit Samstag ist er sich da nicht mehr so sicher. "Wenn es noch eine Teilnahme gibt, dann wird auf dem Truck so richtig aufgefahren", verspricht er. DJs mit hohem Bekanntheitsgrad dürften sich dann dort wiederfinden.

Heiß wie Frittenfett seien jedenfalls auch die Fans gewesen, die diesmal auf dem Truck dabei waren. Die Altersspanne reichte von Anfang 20 bis 55. Sie waren allesamt hin und weg – nicht nur von der Musik und der Party, sondern auch vom Ambiente am Zürichsee mit den Alpen im Hintergrund.

Keine Probleme bei der Drogenkontrolle

Bis die Feier aber starten konnte, war viel Vorbereitung nötig. Der Truck wurde zuhause gerichtet und nach Zürich gefahren, wo der Aufbau erfolgte. Ein Team um Michael Schmid regelte das Ganze tipptopp.

Die Reisegruppe, die in Hardt startete, geriet an der Grenze zur Schweiz in eine Drogenkontrolle. "Alles sauber", sagten die Beamten und hoben den Daumen für die Weiterfahrt. Der Truck musste vor dem Start durch eine Schleuse mit einer Bombenkontrolle – erst danach durften die Gäste auf das Gefährt. Was sie nicht bereuen mussten.

EDM-Song "Feel the power" erscheint bald

Nach solch einem Ereignis ist bei DJ Le Frederic nun erstmal eine kurze Sommerpause angesagt, bevor er bei privaten Veranstaltungen auflegt und seine Projekte weiter betreut. Schon bald wird übrigens sein EDM-Song "Feel the power" auf allen Downloadportalen erscheinen. Dieser könnte das nächste Sprungbrett für die DJ-Karriere nach der Streetparade sein.