Der Atomkeller, ein geschichtsträchtigerOrt. Und was wurde dort von Schülern und Schülerinnen der Kursstufe 1 vorgelesen? Ein Briefwechsel zwischen Nobelpreisträger Max Born und dessen Frau Hedi mit Albert Einstein sowie die Göttinger Erklärung von 1957. Foto: SB/Thomas Kost

Lesen ist was ganz Tolles: Es ist erheiternd oder spannend, schlägt Türen zu ganz neuen Welten auf, vermittelt Wissen, Sichtweisen und Erkenntnisse. Das Lesen steht auch beim Haigerlocher Gymnasium im Mittelpunkt.

Unter dem Titel „lesen24@haigerloch“ war am frühen Dienstagmorgen Auftakt zu einem Projekt, das es so am Gymnasium noch nie gegeben hat und an dem alle Klassen beteiligt waren – von den Fünftklässlern bis zur Kursstufe eins.

Unter der Federführung der Deutsch-Fachschaftsvorsitzenden Sandra Zopf waren die unterschiedlichsten Leseaktionen auf die Beine gestellt worden. Eingeläutet wurden diesem mit einem großen „Come Together“ am frühen Morgen auf den großen Freitreppen zwischen Gymnasium und Eyachtalschule. Danach jagte eine Aktion die andere.

Ein Krimi, was wohl sonst? Diese beiden Mädchen aus der Klasse 8a gaben im vergitterten Keller des früheren Amtsgerichts in der Unterstadt den „Einbrecher“ von Manfred Schröder zum Besten. Foto: SB/Kost

Literatur an ungewöhnlichen Orten

Zuerst beschäftigte man sich in den Klassenzimmern mit altersgerechter Literatur jeglicher Couleur. Diese wurde aber auch aus dem Schulzentrum hinaus an ungewöhnliche Orte getragen. Ins Altenpflegeheim St. Josef, ins Rathaus, auf den Römerturm, in die Ehemalige Synagoge, auf die Terrasse des Haigerlocher Schlosses, ins Amtsgericht, ins Atomkellermuseum. Überall fanden Lesevents kleiner Schülergruppen statt.

Im Freibad veranstaltete die Klasse 10a sogar eine Art Lesestaffel mit mehren Stationen bei der dank wasserfest laminierter Texte sogar im Schwimmerbecken und auf der Wellenrutsche gelesen wurde.

Lesen geht auch beim Sprung vom Ein-Meter-Brett im Freibad. Foto: SB/Kost

Literatur für Nachteulen

Am Abend trafen sich dann alle Gruppen wieder in der Aula des Schulzentrums Schülerinnen und Schüler präsentierten bei einem Poetry-Slam eigene Texte, zusammen mit der von der erfahrenen Slammerin Xenia König aus Tübingen. Und selbst danach war noch nicht Schluss. Man durfte im Schulhaus übernachten und eine Lesenacht erleben. Nachteulen begaben sich von eins bis drei Uhr morgens auf eine Nachtwanderung im Fackelschein mit Lesen am Lagerfeuer. Alle die durchhalten erwartet am Mittwoch ab 5 Uhr vor der Aula ein Frühstück und Lektüre im Breakfast-Club.