Stellen ausgezeichneten Honig her: Paul Seiler aus Ottenheim und Richard Kirner aus Kürzell freuen sich über die Prämierung ihres Honigs mit Gold. Foto: Lehmann

Preis: Paul Seiler aus Ottenheim und Richard Kirner aus Kürzell freuen sich über Prämierung

Kürzell/Ottenheim - Große Ehre für Richard Kirner und Paul Seiler: Für beide gab es eine Auszeichnung mit Gold für ihren Honig. So groß die Freude über die Prämierung ist – das Jahr 2021 läuft indes weniger optimal für die beiden Imker.

Bereits vor zwei Jahren konnten sich Richard Kirner aus Kürzell und Paul Seiler aus Ottenheim über eine Auszeichnung ihres Honigs freuen. Während es bei Kirner ein Waldhonig war, der mit Gold prämiert wurde, war es bei Seiler ein Tannenhonig.

11.000 Imker zählt der Landesverband Badische Imker, die zusammen mehr als 79 .000 Völker betreuen. 238 Teilnehmer haben ihren Honig bei der Prämierung des Landesverbands, die alle zwei Jahre ausgerichtet wird, eingereicht. 143 Mal wurde Gold geholt, 68 Mal Silber und dreimal Bronze. Zu den Gold-Prämierten gehören auch andere Vereinskollegen von Seiler und Kirner des Imkerverein Rieds. Seit einiger Zeit arbeiten Kirner und Seiler als Vereinskollegen beim Transport zusammen.

Kriterien bei der Bewertung sind die Aufmachung, Sauberkeit, Zustand, Geruch und Geschmack. Auch Laboruntersuchungen sind Bestandteil der Prämierung. Drei Gläser Honig werden eingeschickt, die im Nachgang für karitative Zwecke gespendet werden.

"Für die Imker bleibt nicht viel übrig"

Das Honigjahr 2020 war ein sehr gutes Jahr für die beiden Imker, wie Seiler betonte. "Besonders der Waldhonig war sehr gut", ergänzte Kirner. So hätten alle Faktoren gepasst, dass der Honigertrag gut verlief.

Weniger gut verläuft es allerdings in diesem Jahr im Bereich des Blütenhonigs. Die Völker konnten bisher gerade ihren eigenen Bedarf decken, wie die beiden Männer erzählen. Zwar habe es in den vergangenen zwei Wochen etwas angezogen, aber nicht so, dass es zu einem Ertrag käme. "Für die Imker bleibt nicht viel übrig", sind sich Kirner und Seiler einig. Und auch für den Waldhonig hat Seiler, der bereits vor Ort war, nur wenig Hoffnung. "Es wird nichts raus kommen", sagt Seiler. Die beiden Männer bringen die Völker nach Reichenbach, auf den Schönberg oder in höhere Lagen bis nach Hornberg. So wird zuvor immer Zeit investiert und geprüft, ob es zu Erträgen kommen könnte. Die Standorte zu finden, sei jedoch kein Problem, da beide bereits ihre Stammplätze hätten.

Gründe für das schlechte Honigjahr 2021 sehen Paul Seiler und Richard Kirner im Wetter. Es war zu kalt, zu windig und vielleicht auch etwas zu nass für die Bienen, sodass diese nicht ausgeflogen sind. Diese Problematik gebe es jedoch nahezu in ganz Süddeutschland. Teilweise musste sogar Honig zugefüttert werden. "Solange man hat, wird Honig gefüttert", sagte Kirner und ergänzte, dass die Jungvölker, die noch nicht dem Honigertrag dienen sollen, mit Zuckerwasser gefüttert werden. Bei den Völkern, die Honig bringen sollen, müsse jedoch aufgepasst werden, dass kein Wasser gefüttert werde, da das die Ernte verschlechtere.

Wichtig für den Waldhonig seien die sogenannten Honigtauerzeuger. So bräuchten die Bienen die Unterstützung, um an das notwendige Material zu kommen.

Blumenwiesen sind wichtig für die Bienen

Jahre wie dieses gäbe es immer wieder, aber 2021 sei für Seiler im Bereich Blütenhonig das schlechteste, das er bisher erlebt habe. Bei Waldhonig könne das immer mal wieder sein, wenn es keine Honigtauerzeuger gebe. Dennoch wollen beide nicht klagen, betonte Kirner und sah der Zukunft vorsichtig optimistisch entgegen.

Positiv sehen die beiden Imker im Zeichen des Naturschutzes die Blumenwiesen und die sogenannten "Eh-da"-Flächen. Ansonsten gäbe es um diese Jahreszeit gar nichts mehr, was die Eigenversorgung der Bienen sichere. Besonders wichtig seien die Wiesen für die Wildbienen.