Die von Dekan Joachim Botzenhardt (Neuenbürg, links) beim Blaulicht-Gottesdienst gesegneten und in ihren Dienst ausgesandten Notfallseelsorger und Mitarbeiter in der Einsatznachsorge Foto: Ziegelbauer

Im Kreis Calw haben sie einen eigenen Gottesdienst, die Retter von THW, Rotem Kreuz, Feuerwehr und Polizei – nach zwei Jahren Pause fand er wieder statt: der Floriansgottesdienst. Und das in Bad Wildbad.

Bad Wildbad/Kreis Calw - Vorgesehen war er schon vor zwei Jahren am Florianstag und damit am 4. Mai 2020 in der Bad Wildbader Stadtkirche. Durchgeführt werden konnte er wegen der seinerzeitigen coronabedingten Veranstaltungsbeschränkungen erst jetzt: Der eigentlich alljährliche Blaulicht-Gottesdienst für die Hilfs- und Rettungsorganisationen im Landkreis Calw und damit für die Angehörigen der Polizei, der Freiwilligen Feuerwehren, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), des Technischen Hilfswerks (THW) und der Notfallseelsorge.

Und auch jetzt fand er einige Tage nach dem Florianstag statt, weil an diesem Datum die Feuerwehrgespräche in Schömberg unter anderem mit dem baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl terminiert waren. Als Datum des Blaulicht-Gottesdienstes im Jahr 2023 können sich die Angehörigen der Hilfs- und Rettungsorganisationen im Landkreis Calw, Kirsten Kastner als Leiterin der Koordinationsstelle der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) zufolge, schon jetzt den 4. Mai vormerken, und zwar in der Kirche in Unterreichenbach.

Neue Notfallseelsorger gesegnet

Verantwortlich für die Vorbereitung und Abwicklung des Blaulicht-Gottesdienstes, auch Florians-Gottesdienst genannt, zeichneten Kirsten Kastner und der Bad Wildbader Pfarrer Christoph Scharr unter der Mitwirkung des katholischen Pastoralreferenten Rupert Balle und von Kreisbrandmeister Dirk Patzelt. Pfarrer Scharr wurde bei diesem Gottesdienst ebenso wie die Pfarrerin Annette Roth (Simmozheim) und die Kurseelsorgerin Iris Hartung (Bad Herrenalb / Dobel) als neue Notfallseelsorger vom Neuenbürger evangelischen Dekan Joachim Botzenhardt für ihren Dienst gesegnet. Ausgesandt in die Arbeit der Einsatznachsorge wurden von ihm Dieter Gärtner, Alexandra Rometsch, Jürgen Waidelich, Stefan Hiller, Marcus Fischer, Marcel Lächler und Kirsten Kastner mit der Zusicherung der Begleitung Gottes bei ihrem Dienst. Moderatoren des Gottesdienstes waren Kirsten Kastner und Kreisbrandmeister Dirk Patzelt.

"Da ist einer bei mir, auf ihn kann ich mich verlassen"

Den Blaulicht-Gottesdienst mit der Organistin Alexandra Cisowski (Höfen) begleitete ein kurzes Anspiel von Angehörigen der Rettungsdienste. Kreisbrandmeister Dirk Patzelt kam auf St.Florian als Schutzpatron der Feuerwehren zu sprechen. Pfarrer Christoph Scharr legte seiner Predigt die in Markus vier beschriebene stürmische Bootsfahrt von Jesus und seinen Jüngern über den See Genezareth zugrunde. Nicht immer sei es den Rettungskräften möglich, nach einem aufreibenden Einsatz wieder schnell und problemlos in den Alltag zurückzukehren, so dass dazu eine "Rettungsgasse für die Seele" notwendig sei. Im Vertrauen auf Gott dürften die Helfer sicher sein, dass auch solche Einsätze von ihm begleitet werden. "Da ist einer bei mir, auf ihn kann ich mich verlassen", so Pfarrer Scharr in seinem geistlichen Zuspruch an die Rettungskräfte mit ihren zuweilen schwierigen Einsätzen. Das Opfer des Blaulicht-Gottesdienstes war für den Bad Wildbader Verein "Menschen miteinander" bestimmt, dessen Arbeit und Ziele Hubertus Welt als Vorsitzender schilderte.

Vor der evangelischen Stadtkirche hatte die Freiwillige Feuerwehr Bad Wildbad einen Stand zur Ausgabe eines Imbisses und von Getränken auf Spendenbasis aufgebaut.