Verzicht auf Alkohol, auf das Stück Kuchen am Nachmittag oder Spielen am Smartphone - es gibt viele Varianten, in der Fastenzeit seine Gewohnheiten zu durchbrechen. Foto: Schmider

Aschermittwoch – die Fastenzeit beginnt. Das Gesundheitsamt Rottweil nimmt das zum Anlass, um auf verschiedene Studien zu blicken. Fazit: Der zeitweilige Verzicht führt zu mehr Wohlbefinden.

Für viele Menschen beginnt am Aschermittwoch ein freiwilliger Verzicht. Das Gesundheitsamt Rottweil wirft einen Blick auf verschiedene Studien zu dem Thema. Fazit: Wer nach der Fasnet fastet, ist nicht nur in bester Gesellschaft, sondern tut sich und oft auch der Umwelt etwas Gutes.

Die 40 Fastentage zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag haben ihren Ursprung im Christentum. Wurde früher einzig und allein aus Glaubensgründen gefastet, ist die Motivation heutzutage deutlich vielschichtiger, betont das Gesundheitsamt in einer Mitteilung. Geblieben ist eines: der Verzicht auf Genussmittel.

Die Komfortzone verlassen

Laut der AOK stehen neben Süßigkeiten und Fleisch auch alkoholische Getränke auf der „roten Liste“ der Fastenden. Heinz-Joachim Adam, Leiter des Gesundheitsamtes: „Oft entspringt Fasten dem Wunsch, einfach gesünder zu leben und für eine gewisse Zeit die Komfortzone verlassen.“ Dass nebenbei auch noch die Pfunde purzeln, sei für viele Menschen ein positiver Nebeneffekt.

Adam: „Wer sich für eine Fastenkur oder für Heilfasten entscheidet, dem empfehle ich die vorherige Rücksprache mit seinem Hausarzt“. Denn nicht für alle Menschen ist die stark eingeschränkte Nahrungsaufnahme ratsam.

64 Prozent haben schon einmal gefastet

Laut einer Studie der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) und dem Meinungsforschungsinstitut Forsa aus dem Jahr 2022 haben 64 Prozent der Deutschen schon einmal im Leben gefastet. Mehr als ein Fünftel findet es sinnvoll, aus gesundheitlichen Gründen auf Bestimmtes zu verzichten. Dabei rückt der Wunsch auf Alkoholverzicht ganz an die Spitze, gefolgt von Süßigkeiten und Fleisch.

Für das Wohlbefinden ist weniger auf jeden Fall mehr – das haben Wissenschaftler der University of Sussex bestätigt. Sie hatten 800 Menschen zu einem einmonatigen Verzicht auf Alkohol befragt. 93 Prozent der Befragten empfanden es als Erfolgserlebnis, einen Monat lang auf Alkohol verzichtet zu haben. 70 Prozent berichteten, dass sich ihre Gesundheit generell verbessert habe, und zwei Drittel hatten mehr Energie.

Detox für den Körper

„Fasten sorgt für einen gesunden Wechsel im Leben, ganz egal was man fastet“, so Adam. Im Allgemeinen gehe es dabei um das „Detox“, also „Entgiften“ des Körpers von schädlichen Einflüssen und darum, bestimmte Gewohnheiten einmal zu durchbrechen. So können beispielsweise Fernsehen oder die Nutzung des Smartphones während der Fastenzeit ebenfalls gezielt beschränkt oder sogar ganz eingestellt werden.

„Nichts ist schwerer, als sich von einer Gewohnheit zu trennen, und sei es auch nur für einen bestimmten Zeitraum. Umso besser fühlt man sich, wenn man es geschafft hat!“

Selbst zum Wohl der Umwelt könne die Fastenzeit genutzt werden. Auf tierische Produkte oder auf Obst und Gemüse aus fernen Ländern zu verzichten, schone auf jeden Fall die Umwelt. Wer eine Zeit lang konsequent zu saisonalen Lebensmitteln aus der Region greift, hilft beim Energiesparen in puncto Lagerung, Kühlung und Transport.