Lärmreduzierung ist das Ziel: Eine Verkehrsschau genehmigt laut Stadtverwaltung die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 auf der Bahnhofstraße von der Jugendmusikschule (links) bis zur Gewerbehallestraße. Foto: Christel Börsig-Kienzler

Gemischte Meinungen gab es im St. Georgener Gemeinderat zur Fortschreibung der Lärmaktionsplanung Stufe 4 und zu in einer Verkehrsschau beschlossenen Maßnahmen. Dennoch stimmte der Rat mehrheitlich zu.

Es sei wichtig, irgendwann in die Umsetzung zu gehen und an Lärmreduzierung zu arbeiten, so Bürgermeister Michael Rieger. Man könne sich nicht nur am Straßenrecht orientieren, ansonsten sei das Ganze sinnlos und er werde das nicht mehr in den Gemeinderat bringen, so seine Reaktion auf die Haltung des Landratsamtes.

Laut Rathausmitarbeiter Markus Esterle genehmigte eine Verkehrsschau die Geschwindigkeitsreduzierung auf Tempo 30 auf der Bahnhofstraße von Jugendmusikschule bis Gewerbehallestraße. Kirsten Heinzmann hielt den unteren Punkt für zu knapp an der Schule, laut Esterle ist die Reduktion aber nur an Punkten mit besonderer Gefahrenlage möglich, die Stadt habe da keinen Einfluss.

Rieger sieht „Riesenfortschritt“

Rieger sah das Erreichte als „Riesenfortschritt“. Vor Jahren habe es noch geheißen, dass auf es auf einer Landstraße keine Temporeduzierung gebe. Jochen Bäsch war der Meinung dass Abbremsen und Anfahren den Lärm eher noch verstärke. Esterle erinnerte daran, dass es sich um die Umsetzung eines Gemeinderatsbeschluss handelt.

Hinsichtlich Geschwindigkeitsbegrenzungen sei der Schwarzwald-Baar-Kreis die Ausnahme, monierte Oliver Freischlader. Es müsse immer erst einen Unfallschwerpunkt geben bevor etwas passiere, so Georg Wentz. Man müsse auch an die Leute denken die dort wohnen. Rieger erinnerte daran, dass in Peterzell ein Kreisverkehr mit dem Argument abgelehnt worden war, dass es so etwas auf einer Landesstraße nicht gebe.

Auf B 33 nachts Tempo 30

Einem Wunsch der Bürger folgend wurde bei der Verkehrsschau auch die Temporeduzierung auf der B 33 auf Tempo 30 diskutiert. Das Landratsamt habe die Zustimmung von 22 Uhr bis 6.30 Uhr signalisiert. Dann müsse man aber die Ortstafel vom Weiher auf Höhe des abgebrannten Hauses versetzen. Der Blitzer würde bestehen bleiben. Hans-Peter Rieckmann bezweifelte die Sinnhaftigkeit der Maßnahme und glaubte ebenfalls, dass nachts das Abbremsen und Beschleunigen von LKWs für mehr Lärm sorgt. Dennoch nahm der Gemeinderat mit 13 Ja- und acht Nein-Stimmen die Maßnahmen an.

Esterle berichtete, dass zur Fortführung der Lärmaktionsplanung Stufe 4 eine Wirkungsanalyse samt Verkehrszählung auf Bundes- und Landesstraße nötig ist, wobei ein Teil Pflichtstrecke ist, ein Teil von der Stadt freiwillig untersucht werden soll. Das kam Peter Fichter entgegen, der die Ausweisung der B33 als Mautstrecke forderte. Das passe aber wohl vielen Unternehmen nicht, und das Regierungspräsidium wolle da deshalb nicht ran, mutmaßte er. Seit Jahren bekomme man keine Zahlen. In diesem Zusammenhang kritisierte er Gegner der Querspange zur Autobahn. Rieger zeigte sich „irritiert darüber, was in Villingen läuft“, erinnerte daran, dass man nach sieben Jahren immer noch in der Vorplanung sei, alles momentan an Villingen liege. Für drei Orte Ampelanlagen einzuführen sei Quatsch, dann könne man es auch lassen. Das Regierungspräsidium habe eine tolle Planung vorgelegt.

Ingenieure erhalten Auftrag

Klaus Lauble, Ortsvorsteher von Peterzell, hielt nichts von Geschwindigkeitsbegrenzungen, nur damit etwas gemacht sei, womit er sich auf lediglich 600 Meter der Bundesstraße bezog, auf denen 70 Stundenkilometer möglich seien. Nach Meinung von Georg Wentz gehört zu dem Ganzen eine Verkehrsplanung für die Zukunft des Schwerlastverkehrs weg von der Straße. Er brachte dabei einen Verladebahnhof zwischen St. Georgen und Mönchweiler ins Gespräch.

Der Gemeinderat stimmte für die Fortschreibung des Lärmaktionsplans und die Durchführung einer Analyse samt Verkehrszählung durch das Ingenieurbüro Rapp.