Am Ende des Amselweges (Bild) wird ein Rettungsweg in den Hang Richtung Hessenteichweg gebaut. Foto: Köncke

Im Altensteiger Amselweg wird das Abwasser-Trennsystem eingeführt. Während der Bauarbeiten muss eine Umleitungsstrecke eingerichtet werden, die künftig auch als zweiter Rettungsweg dient. Aufwand und Kosten sind hoch.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Tiefbauamtsleiter Dirk Greiser die Planung und verschiedene Varianten der Ausführung vor. Beschlossen wurde eine Verbindung zum Hessenteichweg durch den bereits gerodeten Hang.

Der Amselweg ist eine etwa 500 Meter lange Sackgasse. Sie kann während der Tiefbauarbeiten weder von Anliegern noch von Rettungsfahrzeugen oder der Müllabfuhr angefahren werden. Auch das Befahren ab den einzelnen Grundstücken ist nicht möglich.

Folglich muss im westlichen Teil der Sackgasse eine zweite Zufahrt hergestellt werden, die auch dauerhaft als Rettungsweg zur Verfügung steht.

Sensibles Biotop

Mehrere Möglichkeiten wurden untersucht und Probleme aufgezeigt. Bei der Variante A würde man den vorhandenen Forstweg als Baustelle einrichten und ihn von der Wendeplatte am hinteren Ende des Amselwegs durch den Wald bis zur Hessenteichklinge und weiter zum Kirchspielweg führen.

Weil die Hessenteichklinge ein sensibles Biotop ist, hat sich die Abteilung Natur- und Gewässerschutz des Calwer Landratsamtes quergelegt. Außerdem wäre eine Ampelregelung notwendig gewesen.

Bei der Variante B müsste man beidseitig der Straße auf ganzer Länge Stützmauern bauen und fast die ganze Waldzunge in der Kurve des Hessenteichweges abholzen, was für Greiser wegen der hohen Baukosten wirtschaftlich nicht umsetzbar wäre, zumal wegen der Waldumwandlung kostenintensive Ausgleichsmaßnahmen anfielen.

Aufwändige Erdarbeiten

Die dritte Möglichkeit wäre, eine direkte Verbindung zwischen dem Hessenteich- und dem Amselweg mit einer Neigung von 20 Prozent herzustellen. Für Rettungsfahrzeuge wäre sie noch befahrbar, habe ein Gespräch mit dem Roten Kreuz und der Feuerwehr ergeben.

Allerdings müssten bei einem kompletten Neubau aufwändige Erdarbeiten durchgeführt, seitliche Bankette angelegt und die Straße mit einer Asphaltdeckschicht ausgestattet werden. Trotzdem wurde die Maßnahme ausgeschrieben und an eine Baufirma vergeben. Bis die Abteilung Forst beim Landratsamt Calw erklärte, die Bäume dürften erst nach Eingang der Waldumwandlungsgenehmigung gefällt werden. Somit konnten weder das beauftragte Ingenieurbüro noch der Bodengutachter die Längs- und Querrichtung erkennen. Erst nach der durchgeführten Rodung durch die Firma Avi wurde der Hang sichtbar.

Erneut umgeplant

Dabei stellte sich heraus, dass wegen der vorhandenen Untergrundverhältnisse die Standfestigkeit gewährleistet sein muss. Bleibt nur ein Abtragen von Erdschichten mit Rückverankerungen und flächigem Spritzbetonverbau übrig. Folglich hat man den Umleitungs- und Rettungsweg, der als Spitzkehre in den Hessenteichweg führt, erneut umgeplant.

Die Firma Avi wurde gebeten, ein Nachtragsangebot einzureichen, das in der Sitzung vorlag. Kostenpunkt: 874 219 Euro. Der Gemeinderat stimmte dieser Art der Ausführung zu.