Sonja Rajsp-Lauer fällt es schwer, aber sie sieht keine Alternative zur Kündigung beim "Aladin und Frieda". Foto: Dold

Viel Herzblut hängt für Sonja Rajsp-Lauer am Begegnungsrestaurant "Aladin und Frieda". Doch zum Jahresende ist Schluss: Die treibende Kraft hinter dem Ganzen hört auf.

Lauterbach - Seit der Gründung im Jahr 2018 zog sie die Fäden, nachdem das frühere "La Fontana" im gleichen Gebäude übernommen worden war. Nun stellt sich die bange Frage: Geht es ohne Sonja Rajsp-Lauer überhaupt weiter mit dem "Aladin und Frieda"?

Sie war bislang über den Betreiberverein "Fair in die Zukunft" mit einer 40-Prozent-Stelle angestellt. Die Aufgaben: Einkauf, Management und die Organisation von Events. Zudem gab es auch eine Stelle "Leitung Service", die seit geraumer Zeit nicht oder nur sporadisch besetzt ist. Daher erledigte Rajsp-Lauer auch diese Aufgabe noch mit.

Mitarbeit im Landtag

Allerdings ist sie seit der vergangenen Landtagswahl auch wissenschaftliche Mitarbeiterin für den ländlichen Raum der Grünen-Abgeordneten Cindy Holmberg. Dort hat sie eine 40-Prozent-Stelle inne. "Ich kann vieles aus dem Homeoffice regeln, muss aber immer wieder auch nach Stuttgart", erzählt die umtriebige Lauterbacherin.

Hinzu kommen weitere Tätigkeiten in ihrem Marketingbüro, sie kümmert sich um Ferienwohnungen, ist im Gemeinderat und auch ehrenamtlich tätig.

All das ließ in ihr den Entschluss reifen, die Tätigkeit im "Aladin und Frieda" aufzugeben. "Ich schaffe einfach nicht alles", sagt sie. Zum Ende des Jahres hat sie daher ihre Stelle gekündigt.

Nun ist der Verein "Fair in die Zukunft" gefordert, einen Nachfolger zu finden – möglichst mit einer 70- bis 100-Prozent-Stelle. "Es ist ein gutes Team vorhanden", rührt Sonja Rajsp-Lauer die Werbetrommel. Gefragt sei vor allem ein Koordinationstalent.

Sprungbrett für Berufseinsteiger

Das "Aladin und Frieda" hat durchaus Erfolge zu verzeichnen. Es war ein Sprungbrett für viele Leute vor dem Eintritt ins Berufsleben. Viele seien danach in der Gastronomie in der Umgebung gelandet – beispielsweise im Landhaus Lauble auf dem Fohrenbühl, im "Deutschen Jäger" auf dem Windkapf, im "Gedächtnishaus" oder im Café Hirschbrunnen in Schramberg. Es seien viele Leute vermittelt worden, so die bisherige Macherin. Bei der Kooperation mit dem Jobcenter sei hingegen nichts heraus gekommen.

"Es haben bei uns viele Geflüchtete, junge Leute wie Schüler und auch Behinderte oder Leute, die Sozialstunden ableisten, gearbeitet", sagt sie. In jüngster Zeit seien viele Ukrainer hinzugekommen, die im "Aladin und Frieda" auch Deutsch lernten.

Mehr Events möglich

Potenzial sei vorhanden: "Das Catering lief immer besser, unser Verkaufswagen könnte nach Corona bei den Märkten wieder durchstarten und es wären auch noch mehr Events möglich", sagt Sonja Rajsp-Lauer. Allerdings braucht es hierfür eine treibende Kraft, die sie nicht mehr sein möchte.