Die Buchstaben der Partnerstadt sowie der Sand, auf dem sie stehen soll den Balingern erhalten bleiben. Foto: Eyckeler

Die Veranstalter der Gartenschau sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Verlauf. Nun teilen sie mit, welche Beiträge erhalten bleiben und wann das Gelände wieder betretbar ist.

In anderthalb Wochen wird die Gartenschau in Balingen offiziell beendet. Am Dienstagabend haben die Verantwortlichen im Gartenschauausschuss ein Konzept vorgelegt, wie der Rückbau nach dem Ende der Gartenschau aussehen kann, endgültig entscheiden wird darüber der Gemeinderat in der Sitzung am 26. September.

Welche Attraktionen bleiben den Balingern womöglich erhalten und welche kommen weg? Wann öffnen die Brücken voraussichtlich wieder für die Allgemeinheit? Und welche Veranstaltungen der Gartenschau haben eine Zukunft? Hier die Antworten auf diese Fragen:

Welche Attraktionen sollen erhalten bleiben?

„Wir haben uns Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt bei der Gartenschau“, sagte Annette Stiehle, technische Geschäftsführerin der Gartenschau. Aus diesem Grund sollen viele Ausstellungsflächen und Attraktionen auf dem Gelände über die Gartenschau hinaus erhalten bleiben. „Hierzu sind wir bereits mit zahlreichen Ausstellern in Kontakt.“ So ist etwa geplant, Beiträge wie das Bienenwissen des Imkervereins oder das Insektenland des Nabu zu erhalten. Auch der historische Pfad soll bestehen bleiben. Das Blühlabyrinth, so der Plan der Organisatoren, soll im kommenden Jahr ebenfalls wieder wachsen.

Die Kugelbahn wird nach dem Ende abgebaut. Foto: Eyckeler

Am „Stadtgemüse“ mit den Stühlen am Bahnhof können sich die Bürger noch länger erfreuen – mit einer kleinen Einschränkung: Man wolle die Blumenkübel künftig mit Pflanzen bestücken, die weniger pflegebedürftig sind. Die Seelenbretter bleiben aller Voraussicht nach bestehen, ebenso wie die über die Eyach gespannten Blütenbrücken. Auf dem Plaza-Gelände ist eine Interimslösung geplant, bis dort eine Wohnbebauung entstehen soll. Der Plage Royan mit Sand aus der Partnerstadt soll die Balinger auch weiterhin erfreuen. Diesen soll es weiter geben, die Liegen und Schirme verschwinden dagegen. Die Spurensuche am Rappenturm darf nach Vorstellungen der Organisatoren ebenfalls weitergehen.

Welche Attraktionen müssen weichen?

Nicht alle Beiträge, die aktuell noch auf der Gartenschau zu finden sind, bleiben über das Ende hinaus erhalten. „Für manche Beiträge wird es schwierig durchzuhalten“, meint Stiehle in ihrer Präsentation. Das liege an mehreren Gründen. Nicht alle Attraktionen könnten auch künftig vor Vandalismus geschützt werden. Dazu müsse die Sicherung der künftigen Pflege gewährleistet werden, was nicht bei allen gelingt. So wird laut Stiehle zum Beispiel die Nebeldusche von Weiss Technik wieder abgebaut, da die Sorge vor Vandalismus hier zu groß sei. Das ist auch ein Grund für den Abbau der Kugelbahn am Landkreispavillon, der ebenfalls abgebaut wird.

Die Stelen der Stadtteile wandern in die jeweilige Ortschaft. Foto: Eyckeler

Auch Albstadt Tourismus wird sich nicht weiter auf dem Gelände präsentieren können. Die Kulturmeile mit der Hauptbühne, dem Treffpunkt BW oder den gestalteten Landschaftsgärten wird komplett abgebaut. Die Stelen der Stadtteile haben ebenfalls keine Zukunft in der Kernstadt, wandern dafür aber in die jeweiligen Orte zurück. Und was passiert mit den enormen Flächen an Wechselflor? „Dieser kann nicht erhalten bleiben, da er eben nur über eine bedingte Lebensdauer verfügt“, berichtet Stiehle. Allerdings: Im Stadtgarten sowie in den Schwefelbadgärten sollen Teile des Flors umgewandelt werden in Stauden.

Wie sehen die Rückbaumaßnahmen nach dem Ende der Gartenschau aus?

Innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Ende am 24. September beginnt der Rückbau. In dieser Zeit sollen die Aussteller Gelegenheit haben, in Ruhe „wertige Gegenstände“ vom Gelände nehmen zu können. Auch die Gastronomie und Container werden in dieser Zeit abgebaut. Ab 10. Oktober soll dann als erste Brücke die Schellenbergbrücke geöffnet werden.

Das Balinger Schlager- und Musikfestival war ein voller Erfolg. Foto: Wolff

Die weiteren Brücken wie etwa die am Alten Markt, der Zollernschlosssteg und der Parkufersteg sollen ab 23. Oktober wieder nutzbar sein. Ingrid Helber von der FDP fragte nach, ob die Brücke am Alten Markt auch früher wieder geöffnet werden könne – mit Verweis auf die Bedeutung für die Einzelhändler. Annette Stiehle versprach: „Da sind wir dran, allerdings muss hier erst einmal das komplette Gerüst abgebaut werden.“ Aber man bemühe sich natürlich um einen schnellen Abbau und eine zeitnahe Öffnung der Brücken.

Die Öffnung der Charlottenstraße ist für Anfang/Mitte November vorgesehen, da hier einige Arbeiten nötig sind – Abbau der Bühne, Abtransport des dort aufgebrachten Schotters und die Herstellung eines neuen Fußgängerüberwegs. Bereits ab 1. Oktober sind der untere Parkplatz der Stadthalle sowie der Zugang zur Halle für Besucher wieder normal zugänglich. Die Öffnung aller Geländeabschnitte prognostizieren die Planer bis Ende des Jahres.

Welche Impulse haben die Veranstaltungen auf der Gartenschau gesetzt?

Niko Skarlatoudis, Fachbereichsleitung Marketing und Veranstaltungen, zeigte sich im Gartenschauausschuss mehr als zufrieden mit dem, was auf der Gartenschau alles geboten wurde. „Der Zuspruch ist riesig!“ Und in einigen Fällen so riesig, dass manche Events über die Gartenschau hinaus etabliert werden sollen. So etwa das Balinger Schlager- und Volksmusikfestival Anfang August. „Hier besteht die Idee, das Event weiter in der Stadt zu etablieren“, berichtet Skarlatoudis – möglicherweise auf dem Messegelände. Ein Open-Air-Kino kam letztlich für die Gartenschau im Aktivpark nicht zustande, aber möglicherweise kann solch eine Veranstaltung für die Zukunft umgesetzt werden. Skarlatoudis kann sich ebenso vorstellen, die Übergangszeit auf dem Plaza-Gelände weiterhin für Kulturveranstaltungen zu nutzen. Bislang seien dies aber alles erst mal Ideen, die man erarbeitet habe.