Rostigen Charme bietet die frühere Tribüne. Foto: Dold

Einst wurde er als der „schönste Sportplatz weit und breit“ angepriesen. Mittlerweile hat er eher den Charme eines „Lost Place“ – und doch, schon bald könnte wieder mehr Leben auf dem Raustein-Sportplatz einziehen.

Grund ist vor allem die Sanierung des Bernecksportplatzes. Dort ist der Kunstrasen nach 15 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes platt. „Neben zwei Fußballvereinen findet dort auch Schulsport statt. Daher wurde es nun wirklich Zeit“, sagt Jan Siepmann von 08 Schramberg zur Sanierung. Die Tore und Spielerbänke wurden bereits abmontiert.

Die Tore wurden schon abmontiert. Foto: Dold

Anschließend wird der Kunstrasen heraus gerissen, bevor die Tragschicht ausgebessert wird. Später wird dann der neue Belag aufgebracht. Dieser enthält übrigens nicht mehr wie bisher Granulat, sondern ein Sand-Kork-Gemisch. „Aus Gründen der Umwelt“, sagt Siepmann, dürfe kein Granulat mehr verwendet werden. Das letzte Saisonspiel bestreitet die SGM Schramberg/Sulgen in Sulgen, bevor es dann in der kommenden Saison eine Etage höher – in der Bezirksliga – um Punkte und Tore geht. Ende Juli oder Anfang August sollen die Arbeiten abgeschlossen werden, so dass dann wieder auf dem Bernecksportplatz gekickt werden kann.

Die Lage mitten im Wald hat etwas ganz Spezielles. Foto: Dold

Die Fußballromantiker hingegen bekommen beim Gedanken an den Waldsportplatz wehmütige Erinnerungen. Schließlich wurden dort in vergangenen Jahrzehnten schon viele Schlachten der 08er geschlagen. Das vorerst letzte Spiel – ein Benefizmatch gegen Singen – fand aber bereits vor über zehn Jahren dort statt.

Groundhopper fragen an

„Eventuell gibt es ein Vorbereitungsspiel zur neuen Saison dort oben“, macht Siepmann etwas Hoffnung. Wie speziell das Ganze ist, zeigt eine weitere Tatsache: Groundhopper, die möglichst viele Spiele auf möglichst vielen Plätzen weltweit sehen wollen, haben bereits bei den 08ern angefragt, ob es im Raustein wieder ein Spiel gebe. „Falls ja, wollen sie informiert werden“, freut sich Siepmann angesichts der Bedeutung und Bekanntheit des Waldsportplatzes.

Der Platz an sich ist intakt. Foto: Dold

Teile der Vorbereitung auf die kommende Saison wird die SGM Schramberg/Sulgen auf jeden Fall auf dem Waldsportplatz absolvieren. Ein Problem ist die fehlende Bewässerung, die bei Trockenheit Schwierigkeiten macht. Zudem sei die Anlage natürlich in die Jahre gekommen. „Der Trainer schwört aber auf den Platz“, weiß Jan Siepmann.

Auch Türk Schramberg trainiert oben

Der Türk SV Schramberg und die Jugendmannschaften trainieren ebenfalls im Raustein und auch für den Schulsport wird er genutzt. „Es ist dort einfach ein anderes Feeling. Und es ist gelenkschonender als der Kunstrasen auf dem Bernecksportplatz“, so Siepmann.

Ein kurzes Aufblühen für den Waldsportplatz ist also möglich. Dass er hingegen wieder für große Spiele genutzt wird, ist sehr unwahrscheinlich.

Die Stufen haben erkennbar ihre besten Tage hinter sich. Foto: Dold

Ein untrügliches Zeichen: Die einstige Tribüne besteht nur noch aus einem kahlen Stahlgerippe, die Stufen sind vom Moos überwuchert.