Kurz vor Ende der Partie wird Pascal Reinhardt ein letztes Mal eingewechselt. Foto: Kraushaar

Landesliga: Beim 3:0-Erfolg des VfL Nagold gegen die SG Empfingen bekommt der Co-Trainer letzten Einsatz. 

Der VfL Nagold bleibt in der Landesliga weiter in der Spur: Der sechste Dreier ist unter Dach und Fach, die Mannschaft weiter ungeschlagen und der dritte Tabellenplatz ist eine gute Ausgangsposition, um weiter in der Spitze mitzumischen.

Nicht erarbeitet, sondern erspielt haben sich die Nagolder diese Position am Samstag mit einem klaren 3:0-Heimsieg über die SG Empfingen, bei dem kurz vor Schluss Pascal Reinhardt noch seine letzten Minuten Einsatzzeit im VfL-Trikot bekam. Der Stürmer muss nach einem erneuten Kreuzbandriss seine aktive Karriere beenden.

VfL-Trainer Armin Redzepagic hatte Nils Schuon wieder auf die Sechserposition zurückgenommen, weil Marco Quiskamp und Lysander Skoda nicht zur Verfügung standen. Dafür waren Luka Kravoscanec, Walter Vegelin und Elias Bürkle in der Startelf, Chris Wolfer und Niklas Schäuffele bildeten das Mittelfeld.

Zu Beginn hatte es eine knappe Viertelstunde so ausgesehen, als könnten die Gäste mithalten. Dann übernahmen aber die Nagolder das Ruder. Die beiden Treffer von Kravoscanec und Bürkle waren die logische Folge der spielerischen und läuferischen Überlegenheit. Auch in der Defensive spielte der VfL effizient und konzentriert. Klare Torchancen der Gäste suchte man in den 90 Minuten vergeblich.

Die eigene Chancenverwertung sah der VfL-Coach hingegen ein wenig kritisch. "Natürlich hätte ich mir einen höheren Sieg gewünscht, aber man muss auch mal anerkennen, wie viele Torchancen wir heute kreiert haben", sagte Redzepagic.

Schadensbegrenzung

Oft fanden die VfL-Stürmer in ihrem ehemaligen Teamkameraden Matthias Müller ihren Meister. Der Empfinger Torhüter bewahrte sein Team mehrere Male vor einer empfindlichen Klatsche.

Als aber Nils Schuon mit einem satten Freistoß auf 3:0 gestellt hatte, ging es für die Gäste – die sich durch eine unnötigen Gelb-Rote Karte noch selbst geschwächt hatten, nur noch um Schadensbegrenzung. Für Gästetrainer Philipp Wolf war die Niederlage jedoch keine Überraschung. "Der VfL Nagold ist nicht unser Anspruch, die haben heute verdient gewonnen. Für uns gilt es im Oktober zu punkten, da kommen die bedeutenden Spiele", sagte er.

Zu diesem Zeitpunkt wird der VfL Nagold endgültig ohne Pascal Reinhardt auskommen müssen. Der Heilungsprozess nach seinem zweiten Kreuzbandriss hatte sich beim Nagolder Stürmer immer weiter verschleppt, die Hoffnungen auf ein Comeback des ehemaligen Profis verschoben sich Woche für Woche nach hinten. Bis vor dem Spieltag in Maichingen die Gewissheit auftrat, dass Reinhardt seine Fußballerlaufbahn beenden muss. Ein erneuter Kreuzbandriss zwang ihn dazu. "Das war ein schwerer Schlag für alle, Pascal stand bei uns hoch im Kurs", sagte Redzepagic. Reinhardt bleibt dem Stammheimer aber als Co-Trainer erhalten.

Unter großem Applaus

Drei Minuten vor Schluss kam es im Spiel gegen die Empfinger dann zu einer großen Geste – Redzepagic wechselte Reinhardt ein letztes Mal ein. Unter Applaus betrat der Stürmer den Platz und orientierte sich gleich in Richtung Strafraum – über Jahre sein erfolgreicher "Arbeitsplatz". "Wenn wir noch einen Elfmeter bekommen hätte, hätte den der Pascal schießen dürfen. Aber ich glaube heute hätte Matthias Müller auch den noch gehalten", hatte Redzepagic für die Leistung seines ehemaligen Torwarts auch noch ein Lob parat.