Er legte Feuer in seinem Geschäft und wollte so Geld von seiner Versicherung kassieren. Dafür wurde ein 40-Jährigen vom Landgericht Stuttgart zu sechs Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt.

Stuttgart - Er legte Feuer in seinem Gemüsegeschäft und wollte so Geld von seiner Versicherung kassieren. Dafür hat das Landgericht Stuttgart am Freitag einen 40-jährigen Mann zu sechs Jahren und fünf Monaten Haft wegen schwerer Brandstiftung verurteilt. Insgesamt entstand bei seiner Tat im Februar 2009 ein Sachschaden von rund 200.000 Euro. Bei dem Feuer in einem Wohnhaus, in dem sich 19 Menschen aufhielten, wurde niemand verletzt.

Den Tatvorwurf des versuchten Mordes ließ das Gericht fallen. Dem in Stuttgart lebenden Mann konnte nicht nachgewiesen werden, dass er den möglichen Tod der Hausbewohner billigend in Kauf genommen hätte.

Der Gemüsehändler und Vater zweier Kinder war napp bei Kasse, hatte im Prozess aber sowohl die Tat als auch finanzielle Probleme bestritten. Nach Angaben des Gerichts hat er jedoch rund 50.000 Euro Schulden. Der 40-Jährige sei seit Monaten mit der Bezahlung etlicher Warenlieferungen und der Miete im Rückstand gewesen. Zudem wurde ihm vom Ordnungsamt ein Zwangsgeld von mehr 2000 Euro wegen mangelnder Hygiene auferlegt.

Eine Feuerversicherung hatte er erst Ende 2008 abgeschlossen - als seine Geldnöte angewachsen waren. Durch den Brand erhoffte sich der Ladenbesitzer die Auszahlung der Versicherungssumme von rund 200.000 Euro, hieß es im Urteil. Die Versicherung lehnte eine Übernahme des Schaden aber im Juni 2009 ab. Ein Sachverständiger hatte bereits kurz nach dem Brand herausgefunden, dass das Feuer gelegt wurde.

Die Staatsanwaltschaft hatte sieben Jahre Haft beantragt, die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Gegen den Angeklagten, der seit Anfang März 2009 in Untersuchungshaft sitzt, wurde der Haftbefehl aufrechterhalten. Laut Gericht besteht Fluchtgefahr.