Burgmanagerin Anja Hoppe und Uwe Schramm, Vorsitzender des Freundeskreises Burg Hohenzollern freuen sich über die neue Lafette für die Kanone im Burghof. Foto: Kauffmann

Der Freundeskreis Burg Hohenzollern wird immer größer: Inzwischen visiert der Vorsitzende Uwe Schramm die Rekordmarke von 1000 Mitgliedern an. Ihr Ziel: Andere von der Begeisterung für die Burg anstecken. Porträt über einen boomenden Verein.

Die Burg Hohenzollern ist bekannt für ihre Kunstschätze, den Winterzauber, die majestätische Lage – und ja, auch für Gänsehaut-Momente: „Jedes Mal, wenn ich auf die Burg Hohenzollern komme, kriege ich Gänsehaut“, erzählt Uwe Schramm, Vorsitzender des Freundeskreises. Und das in konstruktivem Sinne, denn Schramm und seine Mitstreiter vom „Freundeskreis Burg Hohenzollern e.V.“ eint ein Ziel: Sie wollen die Menschen für die Burg begeistern. Wie gut das gelingt, zeigt ein Blick auf die Zahlen.

Fast 1000 Mitglieder

953 Mitglieder zählt der eingetragene Verein inzwischen und es werden immer mehr. Alleine von Mai 2022 bis Mai 2023 sind rund 400 Zollernfreunde neu dazugekommen (siehe Info). Nicht alle von ihnen stammen aus der Gegend: Den Preis für die weiteste Anfahrt – würde es diesen denn geben – erhielten Mitglieder aus der kanadischen Provinz British Columbia oder aus Singapur. Für Schramm ist der Weg kürzer, immerhin etwas kürzer: Jahrelang pendelte er von seinem Wohnort im Saarland hinauf zum Zoller, inzwischen lebt er in Überlingen am Bodensee. Schramm ist einer, der sich aus Überzeugung im Freundeskreis engagiert. Er sagt nicht umsonst: „Man muss dafür brennen, man muss sich selbst Maßstäbe setzen.“

Nichts, was nicht fasziniert

Was seine Begeisterung für die Burg weckte? Seit einem Führungskräfteseminar 2011 mit Übernachtung auf dem Zoller steht für ihn fest: „Es gibt an der Burg nichts, was nicht fasziniert.“ Im gleichen Jahr trat er in den Freundeskreis ein, seit 2014 ist er Vorsitzender. Für Burgmanagerin Anja Hoppe ist Schramm der „Kick, den der Freundeskreis gebraucht hat“. Die Mitglieder haben ihn bei der Hauptversammlung jüngst im Amt bestätigt.

Lafette, Möbel, Lichtschutz

Die Liste der Projekte ist lang. Darunter ist die Lafette der Kanone im Burghof, die als das am meisten fotografierte Motiv auf dem Zoller gilt. Es gibt nur zwei Wagner in Deutschland, die für solche Arbeiten qualifiziert sind. Kostenpunkt: 14 500 Euro. Auch eine UV-Lichtschutzfolie und Lichtschutzrollos hat der Freundeskreis finanziert. Klingt banal, ist aber von großer Bedeutung, weil die Sonnenstrahlen das Inventar beschädigen. Hinzu kommen ungezählte Kleinigkeiten, die ein Gesamtbild ergeben, beispielsweise Raffhaken, Möbel, Vorhänge, Gardinenkästen und Leuchter.

Inventar ist vorhanden

Seit 1997 hat der Verein gut 210 000 Euro in die Restaurierungen investiert, für 2023 sind 50 000 Euro vorgesehen. Einnahmen bringen dem Verein die Mitgliedsbeiträge, Spenden und Verkaufsaktionen. Die Erneuerungen auf der Burg sind eine unendliche Geschichte: Hat man aufgehört, geht es woanders weiter. Die Besonderheit bei der Burg Hohenzollern: „Fast das komplette Inventar ist noch vorhanden“, berichtet Schramm. Die Räume sehen so aus, als hätten sie die Bewohner soeben verlassen. So ist die Fürstenwohnung, die dem Sigmaringer Fürst von Hohenzollern gehört, seit 50 Jahren quasi nicht begangen worden. Auch dort engagiert sich der Freundeskreis mit der Wiederherstellung der zahlreichen Ausstattungsdetails.

Wie ein „Schwabenkärtle“

Schramms nächstes Ziel: Die 1000-Mitglieder-Marke knacken. Das wäre der nächste keineswegs unrealistische Meilenstein: Für Hoppe ist die Mitgliedschaft wie ein „Schwabenkärtle“, bei dem man vergünstigt hinauf zur Burg kommt. Wer hinaufgeht, wird belohnt: Mit der Faszination für die Burg, die auch für Gänsehautmomente sorgt.

Investitionen

Der 1997 gegründete „Freundeskreis der Burg Hohenzollern e.V.“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, zu Schutz und Erhalt der Burg Hohenzollern beizutragen. Die Einnahmen werden in Absprache mit den Burgherren, der Burgverwaltung sowie den beauftragten Restauratoren in besondere Instandsetzungsmaßnahmen investiert.

Mitgliedsbeitrag
Davon abgesehen, dass man mit dem Mitgliedsbeitrag den Erhalt der Burg Hohenzollern unterstützt, haben Mitglieder quasi „freien“ Eintritt. Der Mitgliedsbeitrag kostet bald 40 Euro pro Person und Jahr (Hoppe: „Schwabenkärtle“). Zum Vergleich: Die Dauerkarte kostet für Erwachsene 65 Euro pro Person und Jahr, der reguläre Eintritt 22 Euro.

Mitglied werden
Wer Mitglied im Freundeskreis der Burg Hohenzollern werden will, findet auf der Internetseite www.zollernfreun.de einen Mitgliedsantrag zum Herunterladen und zum Ausfüllen.