Florian Klausmann (links) und Armin Dorer haben zusammen ein Freilichttheaterstück geschrieben. Die Aufführungen sind im Juli. Im Hintergrund ist ein Teil der Bühne vor der imposanten Staumauer der Linachtalsperre zu sehen. Foto: Andreas Trenkle

In der Pandemie-Zeit ein Freilichttheater geschrieben, das haben Florian Klausmann und Armin Dorer. Das Ergebnis ist nun zu sehen ab dem 9. Juli auf der Freilichttheaterbühne unterhalb der Staumauer der Linachtalsperre.

Vöhrenbach - Nachdem er bereits lange erfolglos ein passendes Stück für die nächste Freilichtaufführung suchte, kam Klausmann während einer Wanderung der Gedanke, die Pandemiezeit zu nutzen, um ein eigenes Stück für die Theatergruppe zu schreiben. Noch auf dem Heimweg hat er Dorer von einer möglichen Geschichte erzählt und ihm bald die erste Szene mit der Bitte um Feedback geschickt. Statt eines Feedbacks schrieb Dorer kurzerhand die zweite Szene, von da an haben beide via Videokonferenz sich immer wieder abgestimmt und Szene um Szene geschrieben. Von September bis November 2020 entstand so ihr erstes Theaterstück.

Ohne Pandemie nicht entstanden

Beruflich ist Klausmann stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar, die rund 600 Beschäftige hat. Mittlerweile wohnt er in Villingen. Dorer ist von Beruf Techniker und arbeitet als Entwickler bei Sick in Waldkirch. Ohne die Pandemie und damit auch den Wegfall vieler terminlicher Verpflichtungen am Abend, sagen beide, wäre das Stück wohl nicht entstanden.

Seit fast 20 Jahren sind sie Theaterspieler in der Laienspielgruppe Linach, und Klausmann führt seit 15 Jahren auch Regie. Dorer hat das Schreiben von Theaterstücken sozusagen vererbt bekommen. Sein Vater Bernhard schrieb für 2008 und 2011 das Freilichttheaterstück "De Linacher Stausee".

Das Stück "Des het’s früher it gäi" ist ein bisschen Heimat und ein bisschen sozialkritisch, aber mit viel Schwarzwälder Humor. Es handelt auf dem Linacher Gfellhof. Diesen Hof gab es einst in der Nähe der Staumauer tatsächlich, die Geschichte ist jedoch rein fiktiv. Auf dem Hof im Theater leben Altbauer Franz mit seinem Schwager Sepp und seinem Sohn Hans sowie dessen Freundin Hannah. Diese will mit Feriengästen neuen Schwung reinbekommen. Aber Veränderungen sind bei Franz überhaupt nicht willkommen. Hans scheut die Konfrontation mit seinem Vater und macht damit alles schlimmer. Als die Gäste anreisen, nehmen die Turbulenzen ihren Lauf. Warum sträubt sich Franz so sehr gegen die Idee seiner Schwiegertochter in spe? Eine Reise in die Vergangenheit des Gfellhofs bringt Klärung.

31 verschiedene Rollen

Es ist ein aufwändiges Theaterstück. Allein 31 Rollen müssen einstudiert werden. Die Altersspanne reicht von zwölf bis 72 Jahren. So spielen Oma Roswitha Straub und ihr Enkel Fabian gemeinsam auf der Bühne. Aber auch neue Spieler konnten für das Theater begeistert werden.

Im Mai begannen die Arbeiten für die Freilichtbühne. Die engagierten Helfer bauen wieder eine aufwendige Bühne. Die Aufführungen sind am 9., 22., 23. und 29. Juli ab 19.30 Uhr. Am Sonntag, 10. Juli, ist die Aufführung ab 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 15 Euro. Karten sind bei Optik Böhler in Furtwangen, in Vöhrenbach beim Rathaus und im Internet bei www.schwarzwaelder-bote.de/tickets (Vöhrenbach im Suchfeld eingeben) erhältlich.