Stellvertretender Forstamtsleiter Roland Brauner freut sich, die junge Forstbeamtin Alexandra Preis als Revierleiterin des Revier 6 begrüßen zu dürfen. Foto: Stadt VS/Falke

Alexandra Preis ist die erste Revierleiterin beim städtischen Forstamt Villingen-Schwenningen.

Viele neue Aufgaben warten auf die junge Revierleiterin in den von Revier 6 umfassenden Gebieten Schwenningen, Mühlhausen, Weigheim und Marbach.

Zentrale Aufgabe der Waldwirtschaft ist es, dem Klimawandel (Trockenheit, Starknieder-schläge, Sturm, Borkenkäfervermehrung) mit einer gesunden Durchmischung des Waldes mit klimastabileren Baumarten entgegenzuwirken. Althölzer, die es auch im Revier von Alexandra Preis zahlreich gibt, sind anfälliger für Klimastress und müssen nun auf die Verjüngungsschiene gebracht werden, teilt das Forstamt mit.

Umbau beschleunigen

Kein ganz neues Thema – seit über 30 Jahren ist der städtische Forst schon in dieser Richtung unterwegs. „Aber jetzt müssen wir den Umbau beschleunigen“, ist sich Alexandra Preis sicher, „um den Wald mit seinen vielfältigen Leistungen für die Gesellschaft langfristig zu erhalten.

Weiter im Fokus liegt die wichtige Aufgabe der Verkehrssicherungspflicht an Straßen, Eisenbahnstrecken und Bebauungen. Eine zeitaufwendige, aber unverzichtbare Tätigkeit. Ihre in der letzten beruflichen Station bei ForstBW erworbene Qualifikation als Waldpädagogin will die neue Revierleiterin insbesondere im Wildtiergehege sowie den nah an der Wohnbebauung gelegenen und als Erholungsraum genutzten Stadtwald Schwenningen einbringen.

Zuständig fürs Wildtiergehege

Ihr mache die Arbeit und der Kontakt zur Bevölkerung sehr viel Spaß, weshalb sie sich auch bewusst für ein kommunales Forstamt entschieden habe, so Preis. Ganz neu sind für die junge Forstbeamtin die Wildtiergehege. Hier kümmert sie sich unter anderem um das Rotwild und die Wildschweine, ist für deren Fütterung sowie sonstige Tätigkeiten im Gehege zuständig. Noch in diesem Jahr soll das Wildtiergehege eine neue Umzäunung sowie einen Futterautomaten erhalten.

„Ich habe als Kind im Elternhaus bereits am Wald gewohnt und war daher schon immer mit dem Wald verbunden“ schwärmt die gebürtige Ravensburgerin. Nach dem Abitur war für Alexandra Preis klar, dass sie etwas mit Natur machen wolle und absolvierte daher ein Praktikum in der Forstverwaltung. Dabei wurde ihr bewusst, wie abwechslungsreich, spannend aber auch verantwortungsvoll die Arbeit im Forst ist.

Die 28-Jährige ergriff nach ihrer positiven Praktikumserfahrung ein Studium der Forstwissenschaften an der Technischen Universität München. Mit Bachelor und Master in Forstwirtschaft in der Tasche, schloss sich der Vorbereitungsdienst als Anwärterin für den gehobenen Forstdienst an, den sie in Bayern beim Staatsbetrieb BaySF sowie einem Landratsamt (AELF) absolvierte.

Erste Stelle beim Landesforst

Die erste berufliche Stelle war beim Landesforst ForstBW, wo sie als Waldpädagogin im Altdorfer Wald bei Ravensburg tätig war. „Dort haben wir sie abgeworben“ berichtet der stellvertretende Forstamtsleiter Roland Brauner. Für Alexandra Preis war klar, dass sie in der Region Bodensee-Schwarzwald bleiben will. Umso mehr freut sie sich, dass sie in einem intensiven Bewerbungsverfahren sowohl im Vorstellungsgespräch als auch bei einem Vor-Ort-Projekt im städtischen Forst gegen 20 weitere Bewerberinnen und Bewerber durchsetzen konnte.

Wichtiger Naturschutz

Für die Försterin nimmt der Aspekt des Naturschutzes im Forst eine immer größer werdende Rolle ein. Daher ist auch eine stetig wachsende naturschutzfachliche Expertise erforderlich, die Alexandra Preis mit ihren guten Studienabschlüssen hervorragend mitbringe, so Roland Brauner. Auch die Verantwortlichen beim Forstamt freut es, das sich vermehrt Frauen für den Beruf beim Forstamt interessieren. So sei der Anteil an Universität und Ausbildung mittlerweile sehr ausgeglichen. Für Alexandra Preis spielt das Geschlecht in dieser einstigen Männerdomäne eine untergeordnete Rolle: „Ich habe noch nie Probleme gehabt und bin auch nie anders behandelt worden als Männer“, so sind ihre Erfahrungen.

Umzug nach VS

In ihrer Freizeit geht die naturverbundene Revierleiterin gerne in die Berge zum Wandern, fährt Rad und segelt auch begeistert auf dem Bodensee. Nachdem auch der Umzug nach Villingen-Schwenningen vollzogen ist, kann es losgehen, freut sich Alexandra Preis. Der bisherige Revierleiter Christian Ludowicy wechselt nun in das Revier 4 Langmoos.