Die Gemeinde Ebhausen ist auch Waldbesitzerin. Foto: Angela Baum

Der Forstbetrieb in Ebhausen steckt im Wandel. Ziel ist ein klimaresistenter Wald.

394,7 Hektar Holzbodenfläche umfasst der Gemeindewald von Ebhausen. Der Ebhausener Förster Markus Schäfer stellte gemeinsam mit dem Forsteinrichter und Forstsachverständigen Oliver Braun sowie mit Inge Hormel, Abteilungsleiterin für Forstbetrieb und Jagd vom Landratsamt Calw, die Forsteinrichtungserneuerung für die Forsteinrichtungsperiode bis zum Jahr 2031 vor.

Primäres Ziel ist aus ökonomischer Sicht die Sicherung des Waldvermögens – die bestehenden Nutzungsmöglichkeiten sollen ausgeschöpft werden.

Verkauf unter dem Durchschnitt

Die letzte Erhebung des Waldvorrates basiert auf zehn Jahre alten Daten – damals, 2013, lag Ebhausen mit 300 Verkaufsfestmeter unter dem Landesdurchschnitt – dieser beträgt 360 Verkaufsfestmeter. Dies ist bedingt durch die vielen jungen und vorratsarmen Waldbestände aus den Sturmflächen. Hier wird der Waldvorrat allerdings mit dem Wachstum der Bäume automatisch zunehmen, betonten die Forstexperten.

In den älteren Wäldern seien hingegen noch vorratsreiche Bestände vorhanden – diese werden jedoch vor allem bei den Fichten qualitativ schlechter, labiler und klimabedingt risikoreicher. Die Fichtenbestände sollen genutzt und verjüngt werden, bevor ein Naturereignis wie etwa ein schwerer Sturm diese Nadelhölzer unplanmäßig entwertet.

Hohe Holzvorräte bedeuten zum einen ein höheres Betriebsvermögen, zum anderen aber auch eine höhere Störungsanfälligkeit gegenüber Sturm, Schneebruch oder Insektenkalamitäten wie etwa Befall durch Borkenkäfer. Markus Schäfer, Inge Hormel sowie der Forstsachverständige Oliver Braun waren sich darin einig, dass der Klimawandel über kurz oder lang dazu führen wird, dass bekannte und bewährte Baumarten zunehmend unter Druck kommen – dies aufgrund der ansteigenden Temperaturen.

So werde die Fichte als eine der ersten Baumarten ausfallen, Weißtannen hingegen sind – in Maßen – klimatoleranter. Weißtannen und Kiefern werden im Ebhausener Gemeindewald durch die Bodenbeschaffenheit auch in Zukunft ein großes Spektrum einnehmen. Die Weißtanne ist im Gemeindewald auf großer Fläche erfolgreich verjüngt.

Laubholzanteil dürfte noch steigen

Zur Douglasie meinte der Ebhausener Förster, dass diese ab dem Alter von 40 Jahren sehr sturmresistent seien. Zudem versprächen sie eine hohe Klimaflexibilität. Kiefer, Schwarzkiefer, Roteiche, Robinie sowie Spitzahorn – und in Maßen auch die Buche – gelten in Ebhausens Höhenlage als klimastabil. Der Laubholzanteil dürfe Standort-angepasst noch steigen, auch wenn dies ökonomische Einbußen bedeuten werde.

Bezüglich der Ökologie sollen die Schutzfunktionen des Waldes erhalten werden – etwa als Bodenschutzwald, Wasserschutzwald, CO2-Speicher oder bezüglich der ökologischen Funktionen des Waldes. Nicht zuletzt wird die Jagdintensität eine Schlüsselrolle im Gelingen des Aufbaus klimaresistenter Bestände sein.

Bei der Zwischenrevision im Jahr 2017 wurde der geplante Hiebsatz von 24 000 Efm pro Jahr festgelegt – er wurde auf 27 100 Efm angehoben. Insgesamt waren 26 800 Efm genutzt worden, also 99 Prozent der Nutzungsplanung – dies war nahezu eine Punktlandung trotz klimatischer Turbulenzen.

9200 Festmeter oder 34 Prozent des Gesamteinschlages waren zufällige Nutzungen, die überwiegend durch einen Gewittersturm im Jahr 2018 verursacht worden waren. Dazu kamen noch 4300 Festmeter, die durch Trockenheit, Pilzbefall oder Insekten entstanden sind.