Der Bedarf an Informationen für Privatwaldbesitzer ist groß. Hier tauschen sich etwa 50 Waldbesitzer in Blumberg-Randen aus. Foto: Landratsamt Schwarzwald-Baar

Hitze, Klimawandel, Käferbefall – die Bedingungen für den Wald im Schwarzwald-Baar-Kreis sind härter geworden. Dem muss auch die Forstwirtschaft Rechnung tragen.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Auch für private Waldbesitzer sind die Herausforderungen enorm. Angefangen von der Holzernte über die Wahl der geeigneten Baumart bei der Pflanzung bis hin zu Möglichkeiten der Förderung – der Bedarf an Informationen ist groß.

Wie schnell der Borkenkäfer ganze Waldflächen einnimmt und das Gesicht des Waldes verändert, erlebt man an einigen Stellen. In diesem Jahr herrschen optimale Bedingungen für den kleinen Käfer. Das heißt für die Waldbesitzer: zuverlässig jede Woche den Wald besuchen und nach Zeichen von Borkenkäferbefall schauen.

Regelmäßige Kontrollen

Werden Anzeichen entdeckt, sind Waldbesitzer dazu verpflichtet, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Anders als vor wenigen Jahren ist der Holzpreis für das vom Käfer befallene Holz. Es findet eine höhere Wertschätzung statt, so Michael Mayer von der Holzverkaufsstelle.

Die Holzpreise sind so hoch wie noch nie. Zusätzlich zu der guten Holzmarktsituation gibt es entsprechende Fördermittel, die man als Privatwaldbesitzender abrufen kann. Ob für die Aufarbeitung von Borkenkäferbefallenem Holz oder für das Anpflanzen von kleinen Bäumen: In verschiedenen Situationen ist es möglich, sich finanziell unterstützen zu lassen.

Das große und teils aufwendige Förderkonstrukt erläutert Hubert Grieshaber vom Forstamt. Zwei Dinge waren ihm wichtig mitzugeben: "Wenn Sie vorhaben, eine Förderung in Anspruch zu nehmen, geben Sie bitte unbedingt vor dem Start der Maßnahmen dem Revierleiter oder Forstamt Bescheid. Und selbstverständlich dürfen Sie bei Fragen immer anrufen."

Die richtige Baum-Wahl

Mit dem Blick in die Zukunft rückt auch die Wahl der geeigneten Baumart in den Blick. Werden die kleinen gepflanzten Bäume durch Wuchshüllen geschützt, sind diese nach Gebrauch wieder abzubauen, denn der Kunststoff zerbröselt, übersät den Waldboden und schadet damit den Pflanzenwurzeln.

Wie Forscher aus der Schweiz herausfanden, nehmen die Wurzeln Plastikpartikel über das Wasser auf und gegebenenfalls werden die Wurzelzellen geschädigt und das Wurzelwachstum gehemmt. Mittlerweile gibt es rückstandslose Alternativen zu den Plastikhüllen. Der Markt dieser Holzhüllen ist im Aufbau, weshalb man teilweise noch Plastikhüllen nutzt, aber es gibt schon Flächen mit den Alternativen.

Mulchen um jeden Preis?

Auch das Thema Mulchen im Wald ist interessant. Es stellt eine einfache Möglichkeit dar, Waldflächen für die Pflanzung junger Bäume vorzubereiten. Jedoch mit hohem Preis: Die flächige Befahrung mit dem Mulchgerät verdichtet den Boden, wodurch die kleinen Bäume keine stabile Wurzel ausbilden können. Hinzu kommt, dass kleine Bäume, die von Natur aus selbstständig kommen (Naturverjüngung), niedergemäht werden. Diese entwickeln jedoch gesündere Wurzeln, als gepflanzte Bäume und sind an die immer trockenere Witterung bereits angepasst.

Dadurch, dass bei vorhandener Naturverjüngung weniger Bäume gepflanzt werden müssen, wird zudem der Geldbeutel geschont.

Weitere Infos für Waldbesitzer

Wer als Waldbesitzer an einer Zusendung des Newsletters des Forstamtes interessiert ist, findet über die Forstamt-Homepage unter www.lrasbk.de/Privatwald entsprechende Informationen und die letzten Ausgaben. Denn in herausfordernden Situationen im Kontakt zu bleiben, sich zu vernetzen und auszutauschen, ist ein Anliegen der Förster vor Ort und des gesamten Kreisforstamtes.