Das Jahrestreffen des Kreisfeuerwehrverbandes Zollernalb bot den würdigen Rahmen für die Verleihung der Fluthelfer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz an über 40 Einsatzkräfte.
Unvorstellbare Regenmengen haben am 14. und 15. Juli 2021 zur größten Naturkatastrophe in der Geschichte von Rheinland-Pfalz geführt – mit verheerenden Folgen für die Menschen vor Ort. Allein im Ahrtal starben über 133 Menschen. Viele waren nicht gewarnt worden, verloren ihr Hab und Gut.
Der Flut folgte eine Welle der Hilfsbereitschaft. Mehrere zehntausend Freiwillige aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern reisten in das Unglücksgebiet. Auch der Zollernalbkreis war vertreten, vor allem mit Feuerwehrleuten, aber auch mit Rotkreuzlern aus verschiedenen Ortsvereinen.
Ihnen allen hat die rheinland-pfälzische Landesregierung sogenannte Fluthilfe-Medaillen verliehen. Bei der ersten offiziellen Übergabe betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dass sich die Helfer teilweise unter Einsatz ihres eigenen Lebens für andere eingesetzt hätten. Die Medaillen seien ein Zeichen ganz besonderer Wertschätzung und Anerkennung.
Dankbar sein, über das, was man hat
Am Samstag durften die Zollernalbler ihre mehr als verdiente Auszeichnung entgegennehmen. Sie trafen sich dazu mit Regierungspräsident Klaus Tappeser in der Festhalle in Weilstetten, wo der Kreisfeuerwehrverband Zollernalb ohnehin seine Hauptversammlung abhielt. Verbandsvorsitzender Stefan Jetter lobte den engagierten Einsatz für den Menschen vor Ort. Bei der Rückkehr hätten sich viele sehr gerührt über die entgegengebrachte Hilfsbereitschaft gezeigt, „auch von denen, die alles verloren haben“. Wenn man die Bilder von damals sehe, müsse man eigentlich dankbar sein für das, was man habe. Man dürfe deshalb nicht immer nur meckern und motzen.
Für die „hervorragende Arbeit“ dankte auch der Regierungspräsident. Der Einsatz habe gezeigt, wie wichtig professionelles Handeln sei. Und dafür müsse auch regelmäßig geübt werden. Mit den Politikern ging er dagegen hart ins Gesicht. Wären sie dagewesen und hätten professionell entschieden, hätten Menschenleben gerettet werden können. Kreisbrandmeister Stefan Hermann blickte zufrieden zurück: „Wir sind stolz, dass wir helfen konnten und alles gut funktioniert hat.“
Die Einsatzkräfte kamen einzeln auf die Bühne
Nach den vielen anerkennenden Worten wurde jeder Helfer – darunter auch Feuerwehrleute aus Mössingen und Bodelshausen sowie Rotkreuzler aus Tübingen – persönlich auf die Bühne gerufen, um die funkelnde Medaille ans Revers geheftet und eine von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Michael Ebling unterzeichnete Urkunde ausgehändigt zu bekommen. Danach mussten zahlreiche Hände geschüttelt werden. Nicht nur Stefan Jetter und Stefan Hermann gratulierten, sondern auch Landrat Günther-Martin Pauli, Gabriele Wagner vom Kreisdezernat Gesundheit und Lebensraum, Bezirksbrandmeister Siegfried Holstein, der Tübinger Kreisbrandmeister Marco Buess und Manuel Hailfinger, der für den Wahlkreis Hechingen-Münsingen im Landtag sitzt.
Die Träger der Fluthilfe-Medaille aus dem Zollernalbkreis
Feuerwehr Balingen
Thomas Gührs, Ulf Hunker, Andreas Jilke, Thomas Koch, Benjamin Metzler, Frank Schmidberger, Roger Wahr und Alexander Werner
Feuerwehr Haigerloch
Fabian Elser, Daniel Rebmann, Thomas Rebmann, Thomas Schneider, Alexander Strobel, Sebastian Strobel und Kevin Troll
Feuerwehr Schömberg
Lucas Mager, Sebastian Schneider, Alexander Schnell, Volker Schnell und Christian Wuhrer
DRK-Kreisverband Zollernalb
Heiko Lebherz, Tim Maier, Markus Maute und Severin Neher
Ortsverein Schömberg
Simon Schneider, Frank Tantzky und Moritz Tantzky
DRK-Ortsverein Balingen
Julian Gieß, Sascha Seeburger und Jens Stingel
DRK-Ortsverein Laufen-Lautlingen
Ralph Eichler
DRK-Ortsverein Burladingen-Ringingen
Frank Löffler
Feuerwehr Bisingen
Fabian Beck, Jens Dehner und Boris Fürst
Feuerwehr Rangendingen
Frieder Dieringer und Markus Maichle
Meßstetten
Michael Gomeringer
Feuerwehr Bitz
Markus Haug
Feuerwehr Hechingen
Dieter Strobel
Feuerwehr Jungingen
Gerd Riester