Auch das Finanzamt in Rottweil hat mit den vielen Fragen zur Grundsteuererklärung allerhand zu tun. Foto: Otto

Die Grundsteuererklärungen haben für viel Ärger bei den Bürgern gesorgt. Auch im Finanzamt Rottweil liefen die Telefone heiß. Jetzt endet die letzte Kulanzfrist. Das Ministerium erklärt, was jetzt passiert.

Viele haben geflucht, viele haben sich still ihrem Schicksal ergeben, manche haben Einspruch erhoben – im Drama um die Grundsteuererklärungen folgt nun der nächste Schritt: Die Kulanzfirst für alle, die die Erklärung auch jetzt noch nicht abgegeben haben, wird es ernst. Denn jetzt wird geschätzt.

Schätzungsankündigung wird versendet

„Die Finanzämter werden in den kommenden Wochen die Schätzungsankündigung für die Grundsteuer versenden. Adressat sind alle Eigentümerinnen und Eigentümer, die bislang noch keine Erklärung für die Grundsteuer B abgegeben haben“, so das Finanzministerium in einer aktuellen Erklärung. Die betroffenen Bürger seien vor Wochen noch mal von den Finanzämtern gebeten worden, ihre Erklärung einzureichen. Dafür hatten sie eine sechswöchige Frist eingeräumt bekommen. Insgesamt hatten die Eigentümer über ein Jahr Zeit, ihre Erklärung für die Grundsteuer B abzugeben.

Jetzt geht es für sie so weiter: Die Finanzämter werden im nächsten Schritt dazu übergehen, den Grundsteuerwert der betroffenen Grundstücke zu schätzen. Die Schätzungen können „zuungunsten der Eigentümer ausfallen“, wird betont. Denn die Finanzämter könnten Steuervergünstigungen ohne eine Grundsteuererklärung nicht berücksichtigen. Beispielsweise wenn ein Grundstück vorwiegend für eigene Wohnzwecke genutzt wird.

Es gibt eine letzte Möglichkeit

Letzte Möglichkeit: Wer eine Schätzankündigung erhält, kann immer noch seine Grundsteuerklärung abgeben, um eine Schätzung zu vermeiden, erklärt das Ministerium. Deshalb enthält jede Schätzungsankündigung noch mal eine Frist. Die Finanzämter werden dann voraussichtlich ab November die Grundsteuermessbescheide auf Basis von Schätzungen verschicken.

Beim Finanzamt Rottweil waren im März immerhin schon mehr als 80 Prozent der Erklärungen eingegangen – die Bürger im Kreis Rottweil lagen damit über dem Landesschnitt. Dort dürfte man nach „massenhaften Anrufen“ froh sein, wenn das Thema bald über der Bühne ist. Zu erwarten ist allerdings, dass auch mit der Schätzung nicht jeder einverstanden ist.

Infos

Alle notwendigen Daten für die Erklärungsabgabe sowie weitere Informationen rund um die Grundsteuerreform gibt es unter www.grundsteuer-bw.de.