Aus dem maroden Haus dringt dichter Qualm, im Inneren befinden sich Partygäste, deren Feier eskalierte. Die Hauptübung der Feuerwehr Wiesenstetten stellt erneut die Schlagkraft der Atemschutzgeräteträger unter Beweis, die einen tollen Job machen.
Kaum war der schwere Einsatz der Feuerwehren Wiesenstetten und Empfingen auf der A 81 am Samstag vorbei, folgte schon die Hauptübung der Feuerwehr Wiesenstetten – eine kleine Verschnaufpause war da nicht drin.
Kommandant Dieter Eger kommentierte die Hauptübung, an der auch das DRK Mühringen teilnahm, per Mikrofonanlage. Er schickte voraus, dass bei der Hauptübung vor allem der Einsatz unter Atemschutzausrüstung im Mittelpunkt stehen solle.
Natürlich wurde an dem Übungsobjekt auch der Löschangriff geprobt, doch lag das Augenmerk nicht zuletzt auf der Koordination der Atemschutzgeräteträger.
Party gerät außer Kontrolle
Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren die Löschfahrzeuge der Wehren Wiesenstetten und Empfingen in die Imnauerstraße und steuerten das Übungsobjekt an. Das Haus in der Nummer 16 steht seit 20 Jahren leer, teilte die Hausbesitzerin mit – sie habe es gerne als Übungsobjekt für die Feuerwehrhauptübung zur Verfügung gestellt.
Übungsannahme war, dass eine Party von jungen Leuten aus dem Ruder läuft und aufgrund von Alkohol oder Drogen außer Kontrolle gerät – es kommt zum Brand. Wie viele Verletzte sich im Haus zum Zeitpunkt des Unglücks befinden, war unklar – daher mussten die Atemschutzgeräteträger das Haus bis in den letzten Winkel mit Taschenlampen absuchen.
Qualm dringt aus Gebäude
Mit Rauchkerzen wurde Rauch imitiert, so dass alles sehr realitätsnah wirkte. Der Rauch drang durch alle Ritzen und quoll aus den Fenstern, die zum Teil schon marode und zerborsten waren. 70 bis 100 Zuschauer verfolgten die Hauptübung, bei der auch automatisch die Empfinger Feuerwehr hinzugezogen und mit alarmiert worden war.
Eine halbe Stunde dauerte die Übung, bei der schließlich sechs „Verletzte“ geborgen wurden – alle waren sehr realistisch geschminkt. Die Feuerwehrmänner übergaben die Verletzten an das DRK, und diese Ersthelfer würden die Unfallopfer im Ernstfall ins Krankenhaus fahren.
„Im Notfall Tür eintreten“
Bei Beginn der Übung schloss die Hausbesitzerin die Türe auf – „im Notfall wird sie aber eingetreten“ kommentierte Kommandant Dieter Eger. Die Einsatzleitung oblag Timo Knipp, dem stellvertretenden Abteilungskommandanten der Feuerwehr Wiesenstetten.
Im Notfall zähle jede Minute, so der Kommandant – doch auch beim Üben wurde zügig und rasch gearbeitet. Jeder Handgriff saß, auch wurden die Atemschutzgeräteträger per Wecker überwacht – er klingelt, sobald die Atemluft in der Druckflasche zur Neige geht und der betroffene Feuerwehrmann abgelöst werden muss.
Bürgermeister ist auch da
Alle sind mittels Funk miteinander verbunden, so dass im Ernstfall die Kommunikation funktioniert – das A und O im Einsatz.
Zum Abschluss der Hauptübung wurde das Gebäude entlüftet – mittels Ventilator, der den Rauch schneller abziehen ließ. In der Gaststätte Krone gab es danach noch eine Manöverkritik, dies gemeinsam mit Bürgermeister Ferdinand Truffner, der die Übung gemeinsam mit seinen Kids verfolgte.