Ein ungewohnter Anblick vor der Neckarhalle in Schwenningen. Zahlreiche Einatzfahrezuge weisen darauf hin, dass die Feuerwehr in der Halle tagt. Foto: Hella Schimkat

Fünf Jahre sind seit der letzten Hauptversammlung der Feuerwehr Villingen-Schwenningen vergangen. Daher gab es viel zu berichten. In dieser Zeit mussten aber auch 78 Menschen tot geborgen werden.

Die Freiwillige Feuerwehr Villingen-Schwenningen traf sich am Freitagabend in der Neckarhalle zur ersten Hauptversammlung nach fünf Jahren. Markus Megerle, Kommandant der Gesamtwehr, versuchte, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Wehr in seiner Ansprache unter einen Hut zu bekommen.

Schnell ausgebremst

Der Rote Faden, der sich durch seine Rede und alle Vorträge der verschiedenen Abteilungen zog, war der Zusammenhalt aller Wehren und auch die Freundschaften. Dies war ein Kraftakt in Zeiten der Pandemie. Dementsprechend erfreut zeigte sich Megerle über die voll besetzte Neckarhalle. Seit der letzten Hauptversammlung im Jahr 2018 hatte sich viel getan: Ralf Hofmann übernahm das Amt des Feuerwehrkommandanten im Ehrenamt, die zeitliche Inanspruchnahme war enorm, so Megerle.

„Am 1. September 2019 übernahm ich das Amt des Feuerwehrkommandanten und auch noch das des Amtsleiters und machte mich sofort daran Berge zu versetzen, um schnell ausgebremst zu werden durch viele baurechtliche Genehmigungsverfahren von Seiten des vorbeugenden Brandschutzes“, so der Kommandant.

Bereitschaft ein Kraftakt

Eine seiner Prioritäten sei gewesen, die Wahrnehmung der Leistung der Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr zu stärken. Ab 2020 sei es heftig geworden, denn während der Pandemie sein kein Prozess mehr abgelaufen wie gewohnt, die Aus- und Fortbildungen seien von 100 auf Null zurückgefahren worden. Es sei ein Kraftakt gewesen, täglich die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft zu gewähren. Trotz Einschränkungen habe der Feuerwehrbedarfsplan Gestalt angenommen, so Megerle.

Ein Meilenstein für die Feuerwehr VS war die einstimmige Zustimmung des Gemeinderats am 18. Mai 2022 für den ersten Feuerwehrbedarfsplan, zeigte sich Megerle zufrieden. Bis 2031 sei mit dem roten Faden ein Fahrzeugbeschaffungsprogramm, Ausbildung, Planung von Feuerwehrhäusern und natürlich Mitgliedergewinnung festgelegt worden.

Neue Herausforderungen

„Kaum lief die Pandemie aus kamen 2022 mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine neue Herausforderungen auf uns zu, im Hinterkopf eine mögliche Gasmangellage oder Blackout“, so Megerle.

Er legte eine beeindruckende Liste der in den vergangenen fünf Jahren angeschafften Fahrzeugen für die Wehr vor – in Zahlen ausgedrückt: beachtliche 2,95 Millionen Euro, die vom Gemeinderat genehmigt worden waren.

„Die Mitgliedergewinnung steht aktuell auf der Agenda, wobei mir die Einsatzbereitschaft unserer Atemschutzgeräteträger etwas Sorge bereitet, wegen mancher gesundheitlichen Probleme, fehlender Fitness, den Vollbarttrend und auch fehlende Motivation“, so Megerle

Zahlreiche Einsätze

„Seit 2018 wurden 515 Menschen gerettet, leider mussten in dieser Zeit 78 Menschen tot geborgen werden“, erklärte er. Die Überlandhilfe sei konstant geblieben, die Einsatzzahlen bei Technischen Hilfeleistungen seien gestiegen, leider auch die Fehlalarmierungen durch Brandmeldeanlagen.