Der Dachstuhl des Wohnhauses brennt lichterloh. Die Feuerwehrmänner kämpfen auf der Drehleiter gegen die Flammen. Foto: Mareike Kratt

Am Mittwochnachmittag, gegen 15.15 Uhr, kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehr in der Schwenninger Lessingstraße. Die Dachstühle dreier Gebäude brannten komplett aus.

VS-Schwenningen - Aufgeregte Anwohner an jeder Straßenecke, große Rauchwolken überdeckten das Wohngebiet in der Lessingstraße, sodass man kaum noch den Himmel sehen konnte. Die Bewohner der brennenden Häuser standen ungläubig und in Rettungsdecken gewickelt, barfuß im Regen auf der Straße. Das waren die Szenen am Mittwochnachmittag in Schwenningen.

Löscharbeiten dauern über zwei Stunden an

Erneut wurde das Innenstadt-Wohngebiet in Schwenningen Ort eines Großbrandes. Die Dachstühle dreier eng aneinander gebautet Häuser standen lichterloh in Flammen. Bereits im Frühling vergangenen Jahres brannte es in dem Wohngebiet schon einmal: Damals war ein Mehrfamilienhaus in der Mutzenbühlstraße an der Ecke zur Lessingstraße in Flammen gestanden. Bei diesem Brand waren 14 Menschen verletzt worden.

Gegen 15.15. Uhr starteten die Löscharbeiten – auch zwei Stunden später gegen 17.20 Uhr waren sie noch in vollem Gange. "Wir wissen noch überhaupt nicht was Sache ist, wir kommen kaum an die Flammen ran, um das Feuer zu löschen", sagte ein Polizist gegen 16 Uhr.

Gebiet wird großflächig gesperrt

Über das Wohngebiet hinweg entwickelte sich starker Rauch, woraufhin das gesamte Viertel großflächig abgesperrt wurde. Anwohner und Schaulustige wurden angehalten, das Gebiet zu räumen und zu vermeiden. Die Annahme einer Augenzeugin, kurz vor dem Brand einen lauten Knall gehört zu haben, konnte seitens Polizeisprecher Jörg-Dieter Kluge aber nicht bestätigt werden. "Von einem Knall ist uns nichts bekannt", so Kluge. "Wir können noch gar nichts zur Brandursache sagen."

Auch Anwohner konnten sich keinen Reim auf das Flammen-Inferno machen. "Ich weiß absolut nicht, wie das passieren konnte. Aber zur Zeit hat es ja kaum geregnet und alles war so trocken, da ist es ja klar, dass das Feuer schnell übergeht", bemerkte eine verzweifelte Anwohnerin.

Der Brand entfachte sich aber wohl im mittleren der drei Gebäude mit der Hausnummer 18. Von dort aus griff er auf die beiden danebenstehenden Gebäude über. Etwa 20 Personen haben sich in den Häusern befunden – von diesen musste aber niemand evakuiert werden, so der Polizeisprecher.

Eine Person kommt ins Krankenhaus

Lediglich eine Person wurde leicht verletzt. "Von Haus Nummer 16 kam eine Person mit Rauchvergiftung und Herzproblemen ins Krankenhaus", gab Kluge Auskunft. Was mit einem Brand im Dachstuhl anfing, breitete sich, nach momentanen Spekulationen, schnell im ganzen Gebäude aus: "Wir wissen noch nicht, wie es im Inneren des Gebäudes aussieht, aber wir vermuten, dass es sich hierbei um einen Vollbrand handelt", so Kluge. Außerdem seien alle drei Gebäude akut einsturzgefährdet. Die Polizei geht von einem Schaden in Höhe von 500.000 Euro aus. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.