Nach Feuerwehr-Stadtkommandant Ilja Pilic hat jetzt auch sein zweiter Stellvertreter, Michael Schuler aus Melchingen, das Handtuch geworfen. In der außerordentlichen Hauptversammlung der Wehr am Freitag, 6. Mai, im Bürgerhaus Killer, steht die Nachfolgefrage auf der Tagesordnung. Als einziger Tagesordnungspunkt.
Burladingen - Gegenüber dem Feuerwehrausschuss soll sich bereits ein Kandidat mit Interesse auf das Stadtkommandantenamt gemeldet haben. Der Ausschuss hat sich noch nicht geäußert, die Entscheidung fällt in der außerordentlichen Hauptversammlung der Burladinger Feuerwehr. Bis dahin ist es der erste Stellvertreter Martin Hofmeier, der verantwortlich zeichnet.
Pilic und Schuler schweigen
Michael Schuler, bislang zweiter Stellvertreter im Amt des Gesamtkommandanten der Wehr, will sich öffentlich nicht zu den Gründen seines überraschenden Rücktritts äußern. Auch Ilja Pilic hat das bislang nicht getan.
Pilic hatte, wohl auf Anraten, seinen Rücktritt zum 1. Mai eingereicht und kam damit einer Amtsenthebung zuvor, kann so aber Mitglied der Feuerwehr bleiben. In den vergangenen Jahren hatte er immer wieder sein Budget erheblich überschritten, obwohl es mehrfach erhöht wurde. Außerdem ermittelt mittlerweile der Staatsanwalt wegen einer Patrone, die auf dem Schreibtisch des Stadtkommandanten im Feuerwehrhaus stand.
Feuerwehr argumentiert mit Doppik
Die Wehr selber hält zu Ilja Pilic. Sie argumentiert, dass die doppische Form der Buchführung die Ausgaben verzerre, die Überschreitungen so schlimm nicht gewesen wären. Mitglieder der Feuerwehr, vor allem der Burladinger Abteilungsleiter Manuel Kehrer, betonten in Stellungnahmen und Leserbriefen immer wieder die Kompetenz von Ilja Pilic und seinen unermüdlichen Einsatzwillen. Am kommenden Wochenende soll es wohl auch eine Abschiedsfeier für den scheidenden Feuerwehrchef geben, der dann zwölf Jahre im Amt war.
Fest steht, dass der neue Chef der Burladinger Feuerwehr ein schweres Amt übernimmt. Gemeinderat und Verwaltung werden von ihm künftig nicht nur absolute Haushaltsdisziplin erwartet, der Stadtkommandant müsste auch viele Wogen glätten und Gräben zuschütten, um die Querelen zu beenden und zwischen Gemeinderat, Verwaltung und Feuerwehr wieder ein vertrauensvolles Miteinander herzustellen.
