Ein Atemschutzgeräteträger macht sich neben dem Tanklöschfahrzeug am Ende der Wohnbebauung in der Laienbergstraße einsatzbereit. Foto: Hans Schabert

Ein Brand in einer Doppelgarage forderte die Bad Wildbader Feuerwehr in der Nacht auf Dienstag drei Stunden lang. Ein Auto brannte komplett aus – weitere Fahrzeug wurden in Mitleidenschaft gezogen. Zudem entstand ein hoher Sachschaden.

Es war zwar „nur“ ein Garagenbrand, den der stellvertretende Kreisbrandmeister Tido Lüdtke im Einsatzbericht seiner Bad Wildbader Feuerwehr festhält. Aber den Einsatz in einer Dreifachgarage am Ende der Wohnbebauung der Laienbergstraße stuft er immerhin als mittleren Brand „B2“ ein. Um 4.06 Uhr am Dienstagmorgen wurde die Wehr über die Integrierte Leitstelle alarmiert und war rasch, über Funkmeldeempfänger mobilisiert, schon wenige Minuten später vor Ort.

Unterhalb im Langwiesenweg hatten aufmerksame Anwohner Brandgeruch und Rauch festgestellt und den Einsatz ausgelöst. Zunächst war unklar, woher diese Spuren eines Brandes genau kamen. Denn ein Feuer war nicht zu sehen. Lautes Knallen wies den Weg zu der zum Haus Laienbergstraße 137 gehörigen Garage ein gutes Stück oberhalb von diesem. Das Innere der Doppelgarage mit angebauter, aber nicht gänzlich bis zur Decke abgeteilter und deshalb ebenfalls in Mitleidenschaft gezogener Einzelgarage stand in Flammen. Die Feuerwehrmänner bekämpften den Brand mit zwei C-Rohren und teilweise mit Schaum. Auch Atemschutzgeräteträger kamen zum Einsatz. Mit einem Lüfter wurde der Rauch aus dem Brandobjekt geblasen.

Ein in der Doppelgarage stehendes Auto brannte vollständig aus. Weitere zwei- und vierrädrige Fahrzeuge und gelagerte Gegenstände in dem Garagenkomplex wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Gelagertes Brennmaterial und anderes Brandgut wurden von der Feuerwehr auseinandergezogen und nachgelöscht. Die 40 Zentimeter dicke Beton-Garagendecke, auf der von der Laienbergstraße aus zwei Stellplätze für Autos bestehen, hat wie die Rückwand Abplatzungen. Ein großes Stück der Armierung an der Decke ist freigelegt. An der äußeren Westseite zeigt sich ein langer Querriss. Die Feuerwehr setzte die umgebenden Bäume und Büsche unter Wasser, die andernfalls womöglich trotz des vorangegangenen Regens sonst Feuer gefangen hätten.

Sechs Fahrzeuge im Einsatz

Wie der selbst als Feuerwehrmann am Einsatz beteiligte städtische Mitarbeiter Heiko Friedrich sagte, waren mehrere Dutzend Wehrmänner mit insgesamt sechs Fahrzeugen vor Ort. Menschen kamen nicht zu Schaden. Auch die Polizei machte sich ein Bild von der Situation. Als Brandursache hat die kriminaltechnische Untersuchung laut den geschädigten Garagenbesitzern einen Defekt an einer elektrischen Leitung des Gebäudes festgestellt. In der Folge fingen gelagertes Material und das Auto Feuer. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf etwa  70 000 Euro.

Das Wasser zapfte die Wehr aus einem einige Hundert Meter entfernten Hydrantenschacht kurz nach der Einmündung des Langwiesenwegs in die Laienbergstraße. Dass diese Entfernung für den Laien verblüffend schnell mit einem B-Schlauch überbrückt war, ist dem Schlauchwagen „SW2000“ und der professionellen Arbeit der Einsatzkräfte zu verdanken. Im Namen des Fahrzeugs steckt die maximale Leitungslänge von zwei Kilometern. Der vierte Einsatz der Wehr seit Sonntag – bei den vorangegangenen Einsätzen handelte es sich um kleinere Hilfeleistungen – endete nach knapp drei Stunden gegen 7 Uhr. Es hat also geklappt, was ein Feuerwehrmann so kurz nach fünf Uhr seinen Kameraden zurief: „Um halb acht muss ich aber zur Arbeit!“