Der Offenburger Torwart Jonas Witt streckt sich vergeblich. Gegen den Schuss von Jonas Brändle ist nichts zu machen. Villingen führt mit 4:0. Foto: Fissler

Jubelnde Nullachter, weiter die Liga rockende Holzhausener, ein unzufriedener Spitzenreiter, hungrige Kickers – das war der sechste Oberliga-Spieltag, an dem starke 39 Treffer fielen.

"Natürlich nicht!" Zwei Tore in den ersten zwei Zeigerumdrehungen, vier Treffer – zwei davon der Marke "Tor des Monats" durch Ryan Hertrich und Jonas Brändle – in 24 Minuten, so etwas war auch für Leon Albrecht eine Premiere. Der 20-Jährige hatte beim 5:2-Derbysieg der Nullachter mit seinem Treffer in der 87. Minute im Karl-Heitz-Stadion alles klar gemacht. "Ich konnte den Ball gut mitnehmen. Und dann habe ich auch einmal abgezogen, was ich sonst seltener mache", freute sich Albrecht über seinen ersten Saisontreffer. Als eher offensiver Spieler würde er ja auch an Toren und Vorlagen gemessen. "Das ist auch eine Vorgabe des Trainers."

Der Blitzstart

Dieser hatte übrigens in Offenburg seine Armbanduhr genau im Blick. "Nach 108 Sekunden stand es bereits 2:0", war auch Marcel Yahyaijan vom Blitzstart seiner Mannen beeindruckt. "Wir hatten uns aber auch viel vorgenommen", stellte Jonas Brändle nach dem dritten Dreier der Saison in der Ortenau klar. Ganze 15 Sekunden hatte übrigens Tevfik Ceylan gebraucht, um seinen ersten Saisontreffer zu bejubeln. Rekord in der höchsten Amateurklasse Baden-Württembergs? Nein. Der damalige Pforzheimer Kreshnik Lushtaku brauchte 2019 sogar nur neun Sekunden für das 1:0 gegen den SV Linx. In der zweiten Hälfte hätten es die Nullachter aber verpasst, mit einem fünften Treffer schnell für die endgültige Entscheidung zu sorgen. "Das Umschaltspiel hätte da noch besser sein können", stellte Marcel Yahyaijan am Montag klar.

Der verletzte Torjäger

Dieser hofft, dass Torjäger Ibrahima Diakité am Samstag im Heimspiel gegen Bietigheim wieder auflaufen kann. "Das ist schon ärgerlich", so Marcel Yahyaijan zur Oberschenkelentzündung des Stürmers, die in die Kniekehle ausstrahlen würde. Der Coach ist aber zuversichtlich, dass nach weiteren Untersuchungen in dieser Woche eine Lösung gefunden wird.

FC Holzhausen

Unterdessen rockt Aufsteiger Holzhausen weiter die höchste Amateurklasse Baden-Württembergs! Die 350 Fans erlebten im Panoramastadion beim 4:0 gegen die TSG Backnang ein echtes Fußballfest. Janik Michel markierte dabei seinen bereits siebten Treffer. Trainer Pascal Reinhardt lobt: "Es war eine souveräne Leistung von uns. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden." Nach dem vierten Sieg in Folge sind in der Tabelle nur die SG Sonnenhof Großaspach (16), die Stuttgarter Kickers (14) und der 1. Göppinger SV (14) besser. Und der FC Holzhausen hat noch das Nachholspiel beim FC 08 Villingen in der Hinterhand (21. September, 19 Uhr). "Die Aufsteiger, Mutschelbach hat ja auch überraschend mit 2:1 in Reutlingen gewonnen, leben weiter von der Euphorie", denkt Marcel Yahyaijan.

Stuttgarter Kickers

2275 Zuschauer waren im Gazi-Stadion von den Stuttgarter Kickers begeistert, die Südbaden-Pokalsieger SV Oberachern mit einer 1:6-Packung zurück in die Ortenau schickten. "Wenn wir eine solche Leistung abrufen, dann kann uns keine Mannschaft in der Liga aufhalten", sagte 6:1-Torschütze David Braig. "Wie die Mannschaft auch bei der klaren Führung um jeden Ball gekämpft hat, war beeindruckend", gab es von Coach Mustafa Ünal ein Sonderlob.

SG Sonnenhof Großaspach

Natürlich freuten sich die Kickers, dass die SG Großaspach bereits am Freitagabend beim 0:0 gegen den FV Ravensburg erstmals nicht dreifach punktete. 580 Zuschauer waren in der Wir-machen-Druck-Arena, 350 Fans in der Nöttinger Kleiner-Arena. Dort musste sich der FC Nöttingen sechs Tage nach dem 4:2-Sieg beim FC 08 Villingen gegen den FSV Bietigheim-Bissingen mit 2:4 geschlagen geben. "Letztlich haben wir das Spiel in der zweiten Halbzeit klar dominiert und auch in dieser Höhe verdient gewonnen", freut sich der Bietigheimer Co-Trainer Mario Klotz schon auf den kommenden Samstag (14 Uhr), wenn er mit dem Tabellenachten an seiner früheren Wirkungsstätte gastiert.

Freiburger FC

Unterdessen leuchtet die Rote Laterne weiter im Freiburger Dietenbach-Sportpark. Der FFC wartet nach der 0:4-Heimklatsche gegen den 1. CfR Pforzheim weiter auf den ersten Punkt. Durchhalteparolen auf der Homepage von FC-Co-Trainer Fabian Gutmann waren die Folge: "Die zweite Halbzeit hat Hoffnung auf mehr gemacht, weil wir durch eine Änderung der Formation mehr Stabilität hatten."