Die Neu-Calwerin Maria Duda Martins deutete ihr Potenzial an. Foto: TSV Calw

Auf Tabellenplatz 8 abgerutscht: Bei den Faustballerinnen vom TSV Calw war bei ihrem Bundesliga-Heimspieltag gegen den TV Unterhaugstett und den TV Käfertal wieder eine fehlende Durchschlagskraft festzustellen.

Der Heimspieltag für die Bundesliga-Faustballerinnen des TSV Calw hatte es in sich: Die sieglosen Gastgeberinnen und Aufsteiger TV Käfertal, der zuvor immerhin zwei Spiele in dieser Saison gewann, kämpften um wichtige Punkte im Abstiegskampf. Dritter Teilnehmer war der TV Unterhaugstett, der auf seinem Weg zur deutschen Meisterschaft auf eigener Sportanlage (15. und 16. Juli) gewissermaßen außer Konkurrenz antrat. Nach der ersten Begegnung jubelten die Käfertalerinnen, am Ende des Spieltags der TV Unterhaugstett. Allerdings hatten Pia Neuefeind und ihre Mitspielerinnen mit den bestens aufgelegten Käfertalerinnen ihre liebe Mühe.

TSV Calw – TV Käfertal 0:3 (4:11, 7:11, 9:11)

Gut gelaunt saßen die Käfertalerinnen im kühlenden Schatten des Vereinsheims am Aischbach: Mit dem gerade erzielten 3:0-Erfolg gegen den TSV Calw war das Abstiegsgespenst vertrieben. „Ein sehr wichtiger Sieg“, wusste TVK-Kapitänin Nadine Conrad und freute sich: „Wir hatten einen guten Spielaufbau und konnten praktisch alle langen Ballwechsel gewinnen, auch weil Marie Hodel sehr stark geschlagen hat.“

Tatsächlich wurde die frühere Leverkusenerin bei manchmal böigem Wind meist sehr sauber bedient, so dass die Schlagfrau ihre Körpergröße und Technik voll ausspielen konnte. Mit knallharten langen Bällen kurz vor die 25-Meter-Linie beschäftigte sie die Calwerinnen. Aufseiten des TSV Calw, der mit einem jungen Durchschnittsalter von 21 Jahren auf dem Platz stand, war allerdings nicht die Abwehr das Problem: Leonie Pfrommer und die glänzend aufgelegte Ida Hollmann grätschen viele schwierige Bälle gekonnt von der Linie. Es klemmte vielmehr im Zuspiel und im mangelhaften Druck des Angriffs, beim Rückschlag ebenso wie in den Angaben. Das Fehlen der langzeitverletzten Henriette Schell, die mit Trainerin Melanie Münzenmaier an der Seitenlinie betreute, können die Calwer ohne wirkliche Schlagspezialistin einfach nicht kompensieren.

Von Brasilien direkt auf den Platz

Die erst am Abend zuvor aus Brasilien angereiste 19-jährige Maria Duda Martins deutete ihr Potenzial an und zeigte starke Ansätze, vor allem in Abwehr und technischer Ballbeherrschung, aber auch sie konnte die Käfertalerinnen nur selten in Bedrängnis bringen. Münzenmaier wechselte vorn fleißig durch, doch Fanny Hopp sowie Laura Glauner konnten ebenfalls nur selten punkten. Die Hereinnahme von Samantha Lubik in der Mitte, die einen starken Spieltag zeigte, brachte zwar ein besseres Zuspiel. Doch mit 9:11 im dritten Satz waren die ersehnten Punkte an den Gast verloren.

TV Unterhaugstett – TSV Calw 3:0 (11:8, 11:4, 11:5)

Anschließend war erwartungsgemäß auch der Lokalnachbar TV Unterhaugstett zu stark für die Calwerinnen. Gute Ansätze als Ersatzangreiferin beim TSV Calw zeigte noch Abwehr-Nationalspielerin Leonie Pfrommer, deren Stammplatz von Sandra Janot übernommen wurde. Erneut präsentierte sich der Calwer Rückraum kämpferisch. Doch nach vorn ging nach 8:8-Stand im ersten Satz nicht mehr viel zusammen. Die TVU-Fünf mit Pia Neuefeind, Vera und Julia Sauerbrunn, Nadine Maisenbacher und Patricia Lebherz brachte den Sieg sicher nach Hause.

TV Käfertal – TV Unterhaugstett 2:3 (8:11, 12:10, 4:11, 11:8, 9:11)

Spannend war hingegen das Duell des aufstrebenden Aufsteigers Käfertal mit dem TVU. „Wenn wir so spielen wie gegen Calw, geht vielleicht was“, hatte Nadine Conrad zuvor noch gemutmaßt. So kam es auch – beinahe. Die Mannheimerinnen aus dem Stadtteil Käfertal hielten stark dagegen, glichen zwei Mal nach Sätzen aus und unterlagen im fünften Durchgang ganz knapp. Sie und die Unterhaugstetterinnen durften nach getaner Arbeit zufrieden nach Hause fahren.

Ausblick

Die Calwerinnen, auf Abstiegsrang 8 abgerutscht, richten ihre Hoffnungen nun auf den nächsten Spieltag am 18. Juni. Im Doppelduell (Hin- und Rückspiel nacheinander) beim Siebten TSV Ötisheim muss mindestens ein Sieg her, wenn nicht zwei. Der TV Unterhaugstett hat am 18. Juni einen Heimspieltag.