So hat man es gerne: Pünktlich um 13 Uhr, als in Unterkirnach der Umzug der Kieschtock Zunft zusammen mit den Kindern der Roggenbachschule und der Kindergärten begann, hörte es auf zu regnen.
Schlagartig besserte sich die Stimmung auch am Straßenrand, wo mehr und mehr Zuschauer Aufstellung nahmen, auch um zu sehen, ob der Schultes Andreas Braun den Rathausschlüssel herausrückte.
Die Kieschtöck mit ihren Zinkenräten, Beerewieble und Holzwieber führten den Umzug zum Rathaus an, ihnen dicht auf den Fersen die Bergstadtfetzer aus St. Georgen, die sich mit dem Fanfarenzug aus Unterkirnach zusammengeschlossen haben.
Die Box-Cars
Nach ihnen kamen Kinder gut gerüstet in Papp-Autoreifen und schmucken Pappkarosserien, das waren die Box-Cars der Roggenbachschule. Melitta Richardi dirigierte das Jugendorchester des Musikvereins, das den Marsch „I bin a Kieschtock“ spielte.
Vom Amt entbunden
Vor dem Rathaus und auf der Treppe zum Vorplatz wurde es voll, auch die Kürnach Hexen ließen sich blicken und Zunftmeister Uwe Kreuzpointner waltete seines Amts: Feierlich verkündete er: „ Hiermit sei bekannt gemacht, ab heut regiert die Fasenacht.“
Und in Richtung Schultes am Fenster des Sitzungssaals: „Sie selbst sind von Ihrem Amt entbunden für die nächsten 120 Stunden Stunden.“
Kurzes Gerangel am Fenster, denn die Kieschtöck hatten das Rathaus geentert und entwanden dem Schultes Andreas Braun nach kurzer Gegenwehr den Rathausschlüssel. An einem Seil sauste der Schlüssel nach unten, wo ihn der Zunftmeister triumphierend in die Höhe hielt.
Schultes am Pranger
Den Schultes hatten die Kieschtock an den Pranger verfrachtet, den durfte er nun bis zur Schlossbergstube schleppen, das wurde zum Triumphzug, denn der gesamte Kinderumzug samt Musik und Fanfaren mit Kieschtöck und Anhang, Frauen mit Kinderwagen und alles, was in Fasnetstimmung war, machte kehrt und marschierte zur Schlossbergstube.
Dort gab es munteres Treiben für Groß und Klein, denn jetzt regiert auch in Unterkirnach die Fasenacht.
